Wirtschaft

Hohe Rabatte für Autokäufer

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Für den Kunden positiv, für die Aussichten der Branche gefährlich: Das CAR-Center der Uni Duisburg-Essen hat das bisher höchste Rabattniveau ermittelt.

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ESSEN/RÜSSELSHEIM – Die Verunsicherung auf dem deutschen Automarkt ist seit Längerem greifbar. Und die Zeiten werden offenbar schwieriger, so zumindest Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer. Eine weitere Marktabkühlung, Kaufzurückhaltung und Neuzulassungen im Rückwärtsgang sind seiner Meinung nach abzusehen. Darauf deute das Rabattniveau im April hin – das höchste, das vom CAR-Center der Uni Duisburg-Essen seit zehn Jahren gemessen wurde. Für die Autokäufer heißt das auch angesichts einer langsamer laufenden Konjunktur: richtig gute Preisnachlässe in den kommenden Monaten.

Wobei die Eigenzulassungen weiter ein Thema sein dürften, selbst wenn die Quote zuletzt auf rund 28 Prozent zurückgegangen ist. Neuwagen für kurze Zeit auf Hersteller oder Händler zuzulassen, ist die häufigste Methode, um sie anschließend als Tageszulassung oder junge Gebrauchte kräftiger zu rabattieren. Opel liegt hier in der Spitzengruppe, ist nun aber erstmals seit zwölf Monaten unter die 40 Prozent gerutscht; im März (so CAR-Zahlen) waren es 39,8 nach 44,6 Prozent im Januar. Hier kommt freilich ein statistischer Effekt zum Tragen, wie in Rüsselsheim gestern auf Anfrage bestätigt wurde: Seit März ist nämlich die Opel Bank für die Finanzierung des Leasings von Mitarbeiterfahrzeugen verantwortlich über eine Tochter in Wiesbaden. Damit erscheint nun die Opel Leasing GmbH statt bisher die Opel Automobile GmbH als Halter im Fahrzeugschein. Und auf dem Kfz-Kennzeichen steht nun „WI“ statt „GG“. In den nächsten Monaten werde die gesamte Mitarbeiter-Leasingflotte umgestellt, so ein Sprecher. Und damit werden die Eigenzulassungen weiter zurückgehen.

Im April gab es nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) 310 715 Neuzulassungen, was ein Minus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Von Januar bis April waren es 1,19 Millionen Zulassungen (minus 0,2 Prozent). Trotzdem liegt der Pkw-Markt damit auf dem zweithöchsten Niveau seit dem Umweltprämienjahr 2009. Zweistellig wuchsen unter den deutschen Adressen Smart (plus 25 Prozent) und BMW (17,4), während Mini (minus 13,8 Prozent), Audi (12,8) und VW (11,2) deutlich verloren. Auch die VW-Töchter Seat und Skoda (erfolgreichste Importmarke) lagen im Berichtsmonat mit 8,9 und 1,3 Prozent im Minus. Opel büßte 5,2 Prozent auf 18 935 Autos ein, was 6,1 Prozent Marktanteil bedeutet; VW als Marktführer kam auf 18,5 Prozent.

Benziner gingen um 5,1 Prozent auf 183 506 Einheiten zurück, blieben aber mit 59 Prozent häufigste Antriebsart. Die Zahl der Diesel sank um 0,9 Prozent auf 104 079, während die „Alternativen“ deutlich wuchsen. Vor allem Hybride kamen um 55 Prozent voran auf 16 814 Fahrzeuge.

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