Wirtschaft

Geldanlagen, die Gutes bewirken

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Eine neue Möglichkeit der Geldanlage ist Impact Investing. Dabei ist aber Vorsicht geboten, für Laien sind die angebotenen Produkte zu schwer durchschaubar.

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Eine noch junge Nische am Finanzmarkt ist Impact Investing, auf Deutsch: wirkungsorientiertes Investieren. Damit gemeint sind Geldanlagen, die sich in einem messbaren sozialen oder ökologischen Mehrwert niederschlagen und Rendite abwerfen. Der Markt hierfür wächst rasant, erschließt sich jedoch Privatanlegern nicht leicht. Derzeit existieren wenige Anbieter. Das Geld fließt beispielsweise in Bildungs-, Gesundheits-, Energie- und Klimaschutzprojekte oder nachhaltige Landwirtschaft. Die Investments heben sich von anderen nachhaltigen Geldanlagen ab: Es geht darum, „möglichst direkt, intendiert und nachweisbar“ positive soziale oder ökologische Wirkungen zu erzielen. So definiert es die Bundesinitiative Impact Investing (BII).

Messbare Wirkung: Es bleibt jedem Produktanbieter selbst überlassen, wie genau er diese Art von Rendite erfasst. Anleger erfahren etwa, wie viele Megawatt Ökostrom oder Hektar Bio-Ackerland durch das angelegte Geld hinzukommen oder wie viele Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz erhalten.

Gegen den grünen Schein: „Ob Fridays for Future, Dieselskandal oder Plastikmüll in den Meeren – wir haben im Moment diverse Themen in der öffentlichen Diskussion. Da und dort löst der Druck der Öffentlichkeit Nervosität aus. Nicht wenige Banken und andere Finanzdienstleister versuchen, auf den Zug aufzuspringen“, sagt BII-Koordinator Martin Vogelsang. Es kommen Finanzprodukte auf den Markt, „die nicht unseren Vorstellungen von Impact Investing entsprechen“.

Rendite: Die Renditeversprechen sind sehr unterschiedlich. „Meine Erfahrung ist, dass man für einen nachhaltigen sozialen oder ökologischen Mehrwert gewisse Abstriche beim finanziellen Ergebnis machen muss“, sagt Vogelsang.

Produkte: Das Spektrum an Anlageformen ist breit. Es gibt Aktien-, Misch- und Rentenfonds. Zudem gibt es Mikrofinanzfonds, sie finanzieren in erster Linie Kleinkredite in Entwicklungs- und Schwellenländern. Green Bonds sind von Unternehmen, Städten oder Staaten herausgegebene Anleihen, mit denen grüne Projekte finanziert werden. Nicht zuletzt lockt der Graue Kapitalmarkt mit Investments, etwa mit Unternehmensbeteiligungen, Darlehen mit Nachrangabrede und Genussrechten. Bei Finanzprodukten dieses staatlich nicht regulierten Segments raten Verbraucherschützer zur Vorsicht. „Es passiert nicht selten, dass Anleger, die auf diesem Markt in grüne Projekte investieren, ihr Geld nicht wiedersehen“, warnt Heidi Pätzold von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Anlagehöhe: „Unter dem Gesichtspunkt der Risikostreuung würde ich empfehlen, nur einen kleinen Teil des Vermögens für Impact Investments einzusetzen – zwischen fünf bis zehn Prozent“, sagt der Anlageberater Bernhard Rathgeber vom Verein Ökofinanz-21. Dann stelle sich die Frage, wie hoch das Mindestanlagevolumen bei dem Produkt ist. Im Falle von Projektbeteiligungen seien es nicht selten mehrere Tausend Euro.

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