Wirtschaft

Betriebe in der Rhein-Main-Region stellen weiter ein

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Knapp ein Viertel der Betriebe in der Rhein-Main-Region rechnet im nächsten Jahr mit einem weiteren Wachstum der Beschäftigung. Das hat eine Betriebsbefragung ergeben.

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FRANKFURT – Politische Krisen, sich verschärfende Handelskonflikte und der mögliche chaotische Brexit – das alles kann den Optimismus der Unternehmen in der Rhein-Main-Region nicht trüben. Etwa jeder vierte Betrieb rechnet unverdrossen damit, dass die Zahl der Beschäftigten bis Ende des Jahres 2019 weiter steigen wird. Von einem Jobabbau gehen dagegen nur etwa fünf Prozent aus.

Firmen rechnen mit Job-Plus von 2,4 Prozent

Insgesamt wird für die Region Rhein-Main von Worms über Mainz und Wiesbaden bis Gießen und von Hanau über Frankfurt und Darmstadt bis Bingen für das nächste Jahr ein Beschäftigungsanstieg um 2,4 Prozent erwartet. Ein etwas geringeres Plus wird mit 1,9 Prozent bei den sozialversicherungspflichtigen Stellen vorausgesagt. Das ist das Ergebnis einer Betriebsbefragung des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (Iwak) an der Universität Frankfurt.

„Die Betriebe zeigen sich bisher unbeeindruckt von der politischen Großwetterlage“, berichtete der für die Iwak-Studie verantwortliche Professor Alfons Schmid am Donnerstag in Frankfurt. Vor allem die Informations- und Kommunikationsbranche rechnet bis Ende 2019 mit einem überdurchschnittlichen Wachstum der Gesamtbeschäftigung (6,9 Prozent). Aber auch im Baugewerbe und bei sonstigen Dienstleistungen (jeweils 4,2 Prozent) sowie Verkehr und Lagerei (3,6 Prozent) herrscht Optimismus. Selbst bei den von Negativnachrichten gezeichneten Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (3,1 Prozent) wird ein Jobaufbau erwartet. Ebenfalls über dem Durchschnitt liegt der Bereich Erziehung und Unterricht (3,0 Prozent).

IWAK-STUDIE

Das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (Iwak) der Universität Frankfurt hat in Kooperation mit der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Betriebe über ihre Einstellungsbereitschaft befragt. Die daraus resultierende Beschäftigungsprognose bezieht sich auf das Rhein-Main-Gebiet mit den IHK-Bezirken Rheinhessen, Wiesbaden, Frankfurt, Limburg, Gießen-Friedberg, Hanau, Offenbach, Darmstadt und Aschaffenburg.

Im Landesschnitt rangieren Handel und wirtschaftliche Dienstleistungen (jeweils 2,4 Prozent). Zurück bleiben das Gastgewerbe (1,8 Prozent), Gesundheit und Sozialwesen (1,6 Prozent) sowie das Verarbeitende Gewerbe (1.1 Prozent) und die öffentliche Verwaltung (0,7 Prozent). „Aber auch diese Branchen rechnen mit einem Beschäftigungsplus“, erläuterte Professor Schmid. Einzig die Energie- und Wasserversorgung geht von einem geringfügigen Abbau (minus 0,2 Prozent) aus.

Bei den sozialversicherungspflichtigen Jobs ergibt sich ein ähnliches Bild. Die Informations- und Kommunikationsbranche (9,1 Prozent) liegt deutlich vorne, Energie- und Wasserversorgung (minus 0,7 Prozent) klar hinten. „Jobmotor sind die kleinen Betriebe“, erläuterte Professor Schmid weiter. Betriebe mit einem bis neun Beschäftigten melden den höchsten Jobzuwachs (4,8 Prozent). Großbetriebe sind pessimistischer (1,4 Prozent).

Auch die Bundesagentur für Arbeit geht von einem weiteren Beschäftigungsplus aus. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird 2019 in Hessen um schätzungsweise 1,8 Prozent auf 2,64 Millionen zulegen, wie der Chef der Regionaldirektion Hessen, Frank Martin, berichtete. „Das ist eine Abschwächung des Wachstumstempos um ein Viertel.“ Ein Grund sei der Fachkräftemangel, der den Jobaufbau hemme.

„Flüchtlinge nehmen Deutschen keinen Arbeitsplatz weg“, betonte Martin. Sie erledigten Arbeiten, die Deutsche nicht übernehmen wollen. Martin hofft, dass das geplante Fachkräfte-Einwanderungsgesetz endlich mehr Klarheit bringe, wer zuwandern und arbeiten dürfe. „Ein weiterer Beschäftigungsaufbau gelingt nur mit Zuwanderung“, ist der Leiter der Regionaldirektion überzeugt.

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