Wirtschaft

Handynutzung auf hoher See: Vorsicht, Kostenfalle!

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Wer sein Smartphone im Ausland nutzt, dem dürfen dafür höchstens 60 Euro im Monat berechnet werden. Auf einem Kreuzfahrtschiff gilt das nicht. Verbraucher sollten sich frühzeitig informieren.

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DARMSTADT – (ain). So schön die Kreuzfahrt war, so groß ist der Ärger bei manchem Urlauber, wenn er nach der Reise die Handyrechnung bekommt. Katharina fiel fast vom Stuhl, als sie den Betrag von 1100 Euro sah. Die Kosten waren auf einer Kreuzfahrt von Kiel nach Oslo im vergangenen März entstanden. Dabei hatte sie ihr Smartphone an Bord kaum benutzt – sie hatte lediglich ein paar Whatsapp-Nachrichten geschrieben und zwei oder drei Bilder verschickt, berichtet das unabhängige Verbraucherportal „Finanztip“.

Wie kann das sein? Eigentlich sind die Kosten fürs Surfen im Ausland gedeckelt. Sobald man in einem ausländischen Mobilfunknetz mit dem Handy, Tablet oder Surfstick ins mobile Internet geht, nutzet man Daten-Roaming. In der Europäischen Union (EU) wird hierfür seit Juni 2017 der gleiche Preis wie in Deutschland berechnet. „Bleiben Sie länger als vier Monate im Ausland, darf Ihnen der Mobilfunkanbieter einen Aufpreis berechnen“, heißt es von „Finanztip“. Außerdem könnten Anbieter unbegrenzte Daten-Flatrates und sehr günstige Datentarife einschränken. Die Kostengrenze für das Daten-Roaming beträgt knapp 60 Euro im Monat – innerhalb und außerhalb der EU-Grenzen. „Mehr darf Ihnen der Mobilfunkbetreiber nicht berechnen, es sei denn, Sie geben explizit an, weitersurfen zu wollen“, so die Experten.

Doch auf hoher See gelten diese Regelungen nicht. Katharinas Smartphone wählte sich automatisch in das satellitengestützte, teure Bordnetz ein. Ihr Anbieter Winsim bot immerhin eine Gutschrift von rund 800 Euro an. 300 Euro für ein bisschen Internet bleiben trotzdem schmerzhaft. Und es geht noch schlimmer, wie der Fall eines Zwölfjährigen zeigt, über den der NDR berichtete: Im vergangenen Sommer wurden der Familie aus Berlin 12 000 Euro für ein paar Youtube-Videos in Rechnung gestellt, die der Junge auf einer Fähre angeschaut hatte. Dabei kamen rund 470 Megabyte genutzte Daten zusammen.

Das Handy des Jungen habe sich offenbar in das über Satellit ausgestrahlte Mobilfunknetz „Telenor Maritime“ eingewählt, sagte der Geschäftsführer der Reederei. Wie auch in Flugzeugen fallen bei der Nutzung solcher Netze hohe Roaminggebühren an.

Deshalb sollten sich Verbraucher schon vor der Kreuzfahrt frühzeitig über die Tarife an Bord erkundigen, so der Rat von „Finanztip“. „Buchen Sie am besten den W-Lan-Zugang zum Festpreis. Das ist zwar auch nicht ganz billig, aber deutlich preiswerter als das Satellitennetz.“ Bereits am Hafen sollten die Urlauber darauf achten, in welches Netz sich ihr Handy einwählt. Der Nutzer sollte am besten noch zu Hause die Option „Datenroaming“ in den Einstellungen deaktivieren. Ähnlich vorsichtig müsse man im Flugzeug sein, heißt es.

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