Wirtschaft

Bei Rowe flutscht es

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Michael Zewe setzt auf Schmieröl. Mit seiner Firma Rowe geht es seit ihrer Gründung steil bergauf. Und auch Tochter Alexandra mischt mit

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WORMS – Mit den Sportautos aus dem Motorsport hat der Schmierölhersteller Rowe nicht nur wegen der Öle etwas zu tun – auch Beschleunigung und hohes Tempo haben Unternehmen und Rennstrecke gemeinsam. Von Null auf Hundert, so in etwa liest sich die Firmengeschichte des rheinhessischen Mittelständlers. 1995 beginnt diese Geschichte in einer Werkstatt in Flörsheim-Dalsheim. In der ehemaligen Schlosserei seines Vaters mischte Michael Zehe, gelernter Maschinenschlosser und später studierter Maschinenbauingenieur, die ersten Öle. Der Markteinstieg war schwer, erinnert er sich, weil bei den Kunden das Vertrauen in die neue Marke fehlte: „In den ersten Jahren retteten uns die Auslandskunden, später kam über das Auslands- auch das Inlandsgeschäft hinzu.“ Die junge Firma passte sich an den Markt an und produzierte das, was die Kunden haben wollten – so wurde die Produktpalette ständig größer. Von Boots- und Industrieölen über Bioschmierstoffe bis zu Frostschutzmitteln oder Bremsflüssigkeiten findet sich heute alles im Sortiment. „Wir haben alles gemacht, womit man Geld verdienen konnte“, so Zehe.

Das funktionierte. Zuerst zog die wachsende Firma nach Bubenheim um, seit 2013 befindet sich der Hauptsitz in Worms: Die Produktionsanlage mit 33 Mischkesseln und 12 Abfüllanlagen stellt Produkte für Kunden aus über 80 Ländern her. 200 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen mittlerweile. Rowe hat Tochterfirmen wie eine Maschinenbaufirma, die die eigenen Anlagen selbst herstellt, oder einen Gebindehersteller, der die Kanister für die Öle produziert. „Die Flaschen werden geblasen und erkalten, werden bedruckt, laufen ein Band entlang und werden direkt befüllt“, erklärt der Unternehmer.

Für Zehe ist der eigene Erfolg Ansporn, immer noch etwas mehr zu machen, immer noch etwas Neues auszuprobieren. Da ist das eigene Racing Team, das die Marke noch bekannter machen soll. Da ist das Weingut daheim in Flörsheim-Dalsheim, wo Trauben von bulgarischen Weinbergen gekeltert werden. Und da ist Zehes „jüngstes Baby“, die Herstellung von Wasseraufbereitungsanlagen. Sie sollen das verunreinigte Wasser aufbereiten, das Textilfabriken nach der Färbung ihrer Kleidung meist ungeklärt in Flüsse geben. Wasser sei das Thema der Zukunft, sagt Zehe, in diesem Punkt könne er sich noch weiterentwickeln und gleichzeitig etwas Gutes tun. Was das noch mit den Schmierölen zu tun hat? Muss es gar nicht – Zehe macht das, woran er glaubt, und er hat die Mittel, in diese Ideen zu investieren. „Ich bin ein Unternehmer“, sagt er, „und ein Unternehmer unternimmt“. Um Rowe kümmert sich immer mehr auch seine Tochter, Dr. Alexandra Kohlmann. Seit Mai ist sie neben ihrem Vater Teil der Geschäftsführung – langfristig soll sie die Firma übernehmen.

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