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Behörden-Chef schlägt Alarm – Weiteres Kind stirbt in Obhut des US-Grenzschutzes

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Nachdem ein siebenjähriges Mädchen aus Guatemala vor weniger als einem Monat im Gewahrsam der US-Behörden starb, kam es jetzt zu einem weiteren tragischen Todesfall.

Update vom 26. Dezember: Nach dem Tod eines zweiten Kindes aus Guatemala in US-Gewahrsam hat der Chef der Grenzschutzbehörde die Politik zum Handeln aufgefordert. Der US-Grenzschutz sei von der großen Zahl der ankommenden Migranten "überfordert", sagte Kevin McAleenan am Mittwoch. Der US-Kongress müsse der Behörde mehr Geld für die Gesundheitsversorgung bereitstellen. Zuvor war ein achtjähriger Junge aus Guatemala in US-Gewahrsam gestorben – wenige Wochen nach einem siebenjährigen Mädchen aus dem lateinamerikanischen Land.

McAleenan kündigte am Dienstagabend an, seine Behörde werde alle Kinder in Gewahrsam medizinisch untersuchen lassen. Am Mittwoch griff er im Sender CBS News die Politiker an: Die Grenzschutzbehörde sei für die tausenden ankommenden Migranten nicht ausgerüstet, sagte er. Die Haftanstalten seien vor Jahrzehnten für alleinreisende Männer gebaut worden. "Wir brauchen Hilfe vom Kongress", sagte McAleenan. "Es muss Geld im Haushalt eingeplant werden für medizinische Versorgung und psychologische Betreuung."

Er rechne damit, dass sich bis zum Jahresende 25.000 Kinder in US-Gewahrsam befänden, so viele wie nie zuvor. "Das ist ein enormer Zustrom, das ist anders als das, was wir bisher kannten", sagte McAleenan.

Nach Flucht in die USA: Weiteres Kind stirbt in Obhut des Grenzschutzes

Update vom 25. Dezember: Innerhalb eines Monats ist ein zweites Kind aus Guatemala nach seiner Festnahme durch US-Grenzbehörden gestorben. Der achtjährige Junge sei in der Nacht zu Dienstag in Alamogordo im US-Bundesstaat New Mexico gestorben, teilte die US-Grenzschutzbehörde am Dienstag mit. Die Todesursache sei noch nicht bekannt. Der Fall werde untersucht, die Behörden in Guatemala seien informiert.

Das Kind sei am Montag in ein Krankenhaus gebracht worden, nachdem Anzeichen einer Erkrankung bemerkt worden waren, hieß es. Zunächst sei man von einer Erkältung ausgegangen und habe das Kind wieder entlassen. Am Montagabend sei der Junge wieder ins Krankenhaus eingeliefert worden, weil sich sein Zustand verschlechtert habe. Kurz nach Mitternacht sei er gestorben.

Erstmeldung vom 14. Dezember: Nach Flucht in die USA: Siebenjährige stirbt an Dehydrierung

Washington – Eine Tragödie an der mexikanisch-amerikanischen Grenze erschüttert die USA. Ein siebenjähriges Mädchen war mit seinem Vater und rund 160 anderen Migranten aus Guatemala geflohen und illegal in die USA eingewandert. Behörden griffen die Gruppe an der Grenze auf und nahmen sie in Gewahrsam. Kurz darauf starb das Mädchen an Dehydrierung, wie die „Washington Post“ berichtet. Nun werden Vorwürfe laut, die US-Grenzschutzbehörde versorge die Migranten an der Grenze unzureichend. 

US-Behörden greifen Flüchtlingsgruppe auf – kurz darauf stirbt ein siebenjähriges Mädchen

Bereits am 6. Dezember kamen lautWashington Post rund 160 Migranten an die mexikanisch-amerikanische Grenze, darunter auch die Siebenjährige und ihr Vater. Die US-Grenzschutzbehörde CBP habe die Gruppe aufgegriffen und in Gewahrsam genommen. Laut einem Bericht der Beamten habe die Siebenjährige ungefähr acht Stunden später hohes Fieber bekommen, offenbar weil „sie für einige Tage nichts gegessen oder getrunken hatte“, wie die Zeitung den Grenzschutz zitiert.

Sie sei danach per Helikopter in ein Krankenhaus in El Paso (Texas) gebracht worden. Dort habe sie einen Herzstillstand erlitten und sei „umgehend reanimiert“ worden, teilte CBP weiter mit. Doch nur wenige Stunden später sei das Mädchen gestorben. Wie die Grenzschutzbehörde erklärte, war die Todesursache den behandelnden Ärzten zufolge ein septischer Schock – verursacht durch Fieber und Dehydrierung. 

Nach Tod einer Siebenjährigen in den USA: Grenzschutzbehörde habe alles unternommen, um Kind zu retten

Nach dem tragischen Vorfall meldet rechtfertigte sich Grenzschutz-Sprecher Andrew Meehan in einem Interview mit der Washington Post. „Unser aufrichtiges Beileid gilt der Familie des Kindes“, betonte er. „Die Beamten des Grenzschutzes haben jeden in ihrer Macht stehenden Schritt getan, um das Leben des Kindes zu retten. Als Väter und Mütter, Brüder und Schwestern, bewegt uns der Verlust des Kindes“, sagte Meehan der Zeitung. Eigentlich würden Wasser und Lebensmittel vom CBP an der Grenze verteilt, meinte der Sprecher weiter. Doch ob das Mädchen eine entsprechende Behandlung bekommen hätte, sei bis Mittwoch noch nicht gänzlich geklärt gewesen. 

Die Menschenrechtsorganisation ACLU wirft dem Grenzschutz laut Washington Post indes vor, an dem Tod des Mädchens Schuld zu sein. Bei CBP herrsche „ein Mangel an Verantwortlichkeit und eine Kultur der Grausamkeit“, zitiert die Zeitung die Organisation. ACLU fordere nun umfangreiche Ermittlungen, um die genauen Umstände des Todes der Siebenjährigen ans Licht zu bringen. 

USA: Mädchen stirbt im Gewahrsam des Grenzschutzes – folgen nun Ermittlungen?

Die Grenzschutzbehörde kommt laut Washington Post dieser Forderung nach und untersucht nun „den Vorfall, um sicherzustellen, dass Regeln angemessen Folge geleistet wurde“, wie die CPD bekanntgegeben haben soll. Doch zu den genauen Todesumständen äußere sich die Behörde noch nicht – angeblich, um den Patientenschutz zu gewährleisten. Nähere Informationen sollen nach dem offiziellen Autopsie-Bericht folgen. Dieser soll nach Angaben des Grenzschutzes jedoch erst in einigen Wochen verfügbar sein. 

Lesen Sie auch: Donald Trumps Regierung versucht, die illegale Migration aus Südamerika weitgehend zu verhindern. Alle aktuellen News zur Politik des Weißen Hauses finden Sie hier. Außerdem wurde vor Kurzem der UN-Migrationspakt abgesegnet – ohne die USA.

mef

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