Politik

Wahl-O-Mat zur Landtagswahl in Sachsen 2019: Alles, was Sie wissen müssen 

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Der Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Sachsen 2019 wird demnächst zur Verfügung gestellt. Mit dem Online-Wahlhelfer lassen sich eigene Interessen mit Wahlprogrammen von Parteien vergleichen.

Dresden – Mit 39,4 Prozent aller gültigen Stimmen setzte sich die CDU bei der sächsischen Landtagswahl 2014 klar vor den Linken (18,9 Prozent) durch. Gemeinsam mit der SPD (12,4 Prozent) ging die CDU eine Koalition ein. Für die kommende Wahl am 1. September 2019 ist ein völlig anderes Ergebnis zu erwarten.

Informationen über Wahl- und Parteiprogramme der antretenden Parteien und wie die mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen, gibt auch der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl in Sachsen 2019. Er wird rund drei Wochen vor der Wahl freigegeben. 

Im Folgenden erfahren Sie, wie das Wahlhilfe-Tool funktioniert und was genau es Ihnen verrät.

Wie funktioniert der Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Sachsen 2019?

Der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl in Sachsen 2019 gestaltet sich wie bei anderen Wahlen auch. Die Veränderungen der vergangenen Jahre sind klein. Der Wahlhelfer präsentiert nacheinander 38 klar formulierte Thesen, zu denen es jeweils vier mögliche Antworten gibt: „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ und „These überspringen“ stehen zur Auswahl. Falls Sie einer Aussage nur unter bestimmten Bedingungen zustimmen würden, empfiehlt die Bundeszentrale für politische Bildung, mit „neutral“ zu antworten.

Wer alle 38 Thesen beantwortet hat, ist noch nicht ganz fertig mit dem Wahl-O-Mat. Denn anschließend besteht die Möglichkeit, Thesen als wichtiger im Vergleich zu anderen zu kennzeichnen. Diese werden dann doppelt gezählt.

Das Ergebnis zu höchstens acht Parteien kann gleichzeitig angezeigt werden. Es soll den User vor eine Vorentscheidung stellen, in welche Richtung seine Tendenz geht. Die Parteienauswahl kann beliebig oft geändert werden, ohne die 38 Thesen nochmal beantworten zu müssen. 

So können Sie den Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Sachsen nutzen

Sobald der Wahl-O-Mat online ist, können Sie ihn hier aufrufen.

Wer hat die Thesen für den Wahl-O-Mat zur Landtagswahl in Sachsen aufgestellt?

Um die Thesen zu erarbeiten, wird für jede Wahl eine eigene Redaktion zusammengestellt. Diese besteht aus 20 bis 25 Erstwählern, die zwischen 18 und 26 Jahren alt sind. Im Vorlauf der Wahl besteht die Möglichkeit, sich für die Redaktion zu bewerben. Ergänzt wird das Redaktionsteam mit Politikwissenschaftlern, Statistikern und Pädagogen sowie weiteren Wissenschaftlern und Experten aus Sachsen oder bestimmten Themengebieten. Außerdem sind Verantwortliche der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) beziehungsweise der Landeszentralen an der Thesenbildung beteiligt.

Wie entstehen die Thesen für den Wahl-O-Mat?

Auftakt für die Thesenbildung ist rund drei Monate vor der Wahl. Dann trifft sich das gesamte Redaktionsteam zu einem ersten Workshop. Die jungen Wähler entwerfen in einem ersten Schritt 80 bis 100 Thesen und werden dabei von den Experten unterstützt. Als Grundlage dafür werden die Wahl- und Parteiprogramme der Parteien verwendet. Im nächsten Schritt werden die Thesen an die Parteien geschickt. Diese haben zwei, drei Wochen Zeit alle Thesen zu beantworten und können Begründungen dazuschreiben. 

Wenn das Geschehen ist, sichten Politikwissenschaftler die Ergebnisse auf mögliche Fehler oder Missverständnisse. Im letzten Schritt, rund eine Woche bevor der Wahl-O-Mat zur Verfügung gestellt wird, werden die 38 wichtigsten Thesen in den Online-Wahlhelfer aufgenommen. 

Allgemeine Fakten zum Wahl-O-Mat

Der „StemWijzer“ war der erste bekannte Vorgänger des Wahl-O-Mat. Er kommt aus den Niederlanden und wurde bereits 1989 eingesetzt. Damals allerdings noch in Papierform. Seit 1998 ist er auch online verfügbar. In Deutschland gibt es den Wahl-O-Mat seit 2002. Erstmals kam er für die Bundestagswahl zum Einsatz. Im Jahr darauf wurde er dann auch für die Landtagswahl in Bayern genutzt. Beim Wahl-O-Mat handelt es sich um eine online abrufbare Hilfestellung zur Vorbereitung auf Wahlen. Nach der Beantwortung aller 38 Thesen wird einem die Übereinstimmung der eigenen Antworten mit den Thesen einer Partei in Prozent angegeben. 

So oft wurde der Wahl-O-Mat bereits in Deutschland aufgerufen

Seitdem der Wahl-O-Mat 2002 in Deutschland eingeführt wurde, wurde er bisher über 71 Millionen Mal genutzt. Die Nutzer vor der diesjährigen Europawahl sind da noch nicht miteingerechnet. Dabei sind die Nutzerzahlen in den vergangenen Jahren stark gestiegen. 2002 nutzten den Service 3,6 Millionen Deutsche. Bei der Bundestagswahl 2017 waren es 15,7 Millionen – ein neuer Rekordwert. Bei der Landtagswahl 2004 in Sachsen nutzten 72.000 User den Wahlhelfer. Bei der sächsischen Landtagswahl 2014 waren es dann schon 283.000 Nutzer. 

Der Wahl-O-Mat zu jeder Wahl ist auch nach der Abstimmung noch geöffnet und wird weiterhin genutzt. Das geht dann aber nicht in die Statistik ein. 

Welche Parteien sind im Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Sachsen 2019 dabei?

Zur Landtagswahl in Sachsen 2019 sind 19 Parteien zugelassen:  

  • CDU
  • Linke
  • SPD
  • AfD
  • BÜNDNIS 90/ Die Grünen
  • NPD
  • FDP
  • Freie Wähler
  • Tierschutzpartei
  • Piraten
  • Die PARTEI
  • Bürgerrechtsbewegung Solidarität
  • Aufbruch deutscher Patrioten
  • Die blaue Partei
  • Kommunistische Partei Deutschlands
  • Ökologisch-Demokratische Partei
  • Partei der Humanisten
  • Partei der Vernunft
  • Partei der Gesundheitsforschung

Es ist möglich, dass auch Parteien auftauchen, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Solange eine Partei zur Wahl antreten darf, wird im Wahl-O-Mat eine Gleichbehandlung gewährleistet.

Gibt der Wahl-O-Mat eine direkte Wahlempfehlung für die Landtagswahl in Sachsen ab?

Der Wahl-O-Mat kann nicht beantworten, welche Partei man wählen soll. Die Bundeszentrale für politische Bildung betont, dass der Wahl-O-Mat nur erste Informationen zur Wahl und den Parteien geben könne. Das Ergebnis aus dem Wahl-O-Mat ist also nicht als Wahlempfehlung zu sehen, sondern als Startpunkt, sich weiter mit den Parteien und der Wahl zu beschäftigen. 

Mehr Informationen zur Landtagswahl in Sachsen 2019

Jeder deutsche Staatsbürger mit dem Hauptwohnsitz in Sachsen, der das 18. Lebensjahr vollendet hat, ist berechtigt, bei der Landtagswahl wählen zu gehen. Für Aufsehen vor der Wahl sorgte die AfD. Trotz guter Umfragewerte könnte die Wahl nämlich dennoch zum Flop für die Partei werden. Denn es sind nur 1
8 der 61 AfD-Listenkadidaten zugelassen. Zudem schockierte ein Wahlplakat der AfD selbst eigene Anhänger. 

Am selben Tag wie die Landtagswahl in Sachsen findet auch die Landtagswahl in Brandenburg statt. Auch hierfür gibt es einen Wahl-O-Mat.

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