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Söder zum neuen CSU-Vorsitzenden gewählt – Kramp-Karrenbauer warnt vor falscher Harmonie   

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Markus Söder beerbt Horst Seehofer als CSU-Parteivorsitzender. Wie harmonisch und wie emotional wird die Übergabe?  Alle News vom CSU-Parteitag in München.

  • Historischer Moment für die CSU: Markus Söder folgt auf Horst Seehofer
  • Er wurde am Samstag auf dem CSU-Parteitag in München mit 87,4 Prozent der Stimmen gewählt 
  • Damit steht der 52-jährige Franke auf einer Stufe mit Franz Josef Strauß, Edmund Stoiber und Horst Seehofer. 
  • Die im Dezember neu gewählte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer wird nach München reisen, um bei der Wahl Söders vor Ort dabei zu sein. 

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13.02 Uhr: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat nach den Zerwürfnissen der vergangenen Jahre an die Einigkeit von CDU und CSU appelliert. „Wir sind, wir waren und wir bleiben eine politische Familie“, sagte sie am Samstag beim CSU-Parteitag in München nach der Wahl von Markus Söder zum neuen CSU-Vorsitzenden. CDU und CSU wollten in diesem Jahr Gemeinsamkeit zeigen – und das „nicht im Sinne einer falschen Harmonie“. Die Menschen hätten ein feines Gespür dafür, was ehrlich gemeint sei. Kramp-Karrenbauer nannte das Wahlergebnis von 87,4 Prozent für den neuen CSU-Vorsitzenden Markus Söder ein „sehr ehrliches Ergebnis“.
12.37 Uhr: Fast einstimmig und mit ein paar Frotzeleien wird Seehofer zum CSU-Ehrenvorsitzenden gewählt.

12.28 Uhr: Bayerns Ministerpräsident

Markus Söder ist neuer CSU-Vorsitzender. Auf einem Sonderparteitag am Samstag in München wählten die Delegierten den 52-Jährigen wie erwartet zum Nachfolger von Horst Seehofer. Der 52-Jährige erhielt am Samstag auf einem Parteitag in München 87,4 Prozent der Stimmen. Söder übernahm den Parteivorsitz von Horst Seehofer, der die CSU gut zehn Jahre geführt hatte.

12.18 Uhr: Der designierte CSU-Chef Markus Söder will das Verhältnis zur Schwesterpartei CDU wieder verbessern. "Wir brauchen in der Zusammenarbeit von CDU und CSU eine neue Form, ein neues Kapitel, das wir aufschlagen", sagte Söder am Samstag in seiner Bewerbungsrede für den CSU-Vorsitz auf dem Parteitag der Christsozialen in München. "Es ist Zeit für eine gemeinsame neue Stärke von CDU und CSU in Deutschland."

Das Verhältnis von CDU und CSU war über den Kurs in der Flüchtlingspolitik bis an den Rand des Bruchs belastet worden. Söder sagte, die CSU sei auch weiterhin kein Landesverband der CDU. Er wolle aber "Profil mit Stil". Leitmotiv für das Jahr 2019 könnte "Effizienz statt Effekt" sein, fügte er hinzu.

12.08 Uhr: Horst Seehofer will sich auch nach seinem Rücktritt als CSU-Chef weiterhin nicht zu den heftigen internen Machtkämpfen der vergangenen Jahre äußern – nach eigenen Worten aus Rücksicht auf seine Partei. „Ich bin froh darüber, dass ich Vieles hingenommen habe, geschluckt habe, nie darüber geredet habe“, sagte der 69-Jährige am Samstag in seiner Abschiedsrede beim Sonderparteitag in München. Und er habe dies auch in der Zukunft nicht vor, betonte er.

Seehofer: „Verachtet mir die kleinen Leute nicht“ 

11.52 Uhr: Horst Seehofer hat seiner Partei das Kümmern um die sogenannten kleinen Leute ins Stammbuch geschrieben. In seiner Abschiedsrede beim CSU-Parteitag am Samstag in München sagte Seehofer, wenn er überhaupt einen Wunsch für die Zukunft äußern dürfe, dann sei dies: "Verachtet mir die kleinen Leute nicht." Mit der Rede verabschiedete Seehofer sich offiziell als CSU-Chef.

Kleine Leute seien jene rechtschaffenen Bürger, die "in ihrer Verantwortung für Familie und Partnerschaft leben, in Ausbildung und Beruf stehen, Kinder großziehen und etwa durch ihr Engagement im Ehrenamt weitaus mehr tun, als ihre Pflicht wäre".

"Liebe Freunde, mein Werk ist getan", sagte der 69-Jährige in seiner letzten Rede als CSU-Vorsitzender. Es bleibe ihm aber ein "glühendes Herz" für die CSU. Die 852 Delegierten verabschiedeten Seehofer mit langem Applaus. Zu seinem Nachfolger soll im Anschluss Markus Söder gewählt werden.

Horst Seehofer: Das Abschiedsgeschenk 

11.47 Uhr: Zum Abschied bekommt Horst Seehofer ein Modell der Parteizentrale München für seine legendäre Modelleisenbahn im Keller des Ferienhauses.

10.41 Uhr: Markus Söder rief seine Partei unmittelbar vor Beginn des Delegiertentreffens zum Zusammenhalt auf. Ihm sei wichtig, dass die CSU auf ihrem Parteitag "ein Signal der Geschlossenheit" setze, sagte er am Samstag. Söder wollte sich dabei nicht festlegen, welches Wahlergebnis er sich bei seiner geplanten Wahl zum neuen CSU-Chef erhofft. CSU-intern gilt nur ein Ergebnis von mindestens 90 Prozent Zustimmung als klare Unterstützung der Partei.

10.22 Uhr: Die Reaktionen auf den Rücktritt via Twitter sind unterschiedlich.  

CSU-Parteitag: Seehofer teilt Rücktritt Twitter-Usern mit und und erntet Spott    

10.17 Uhr: Der scheidende CSU-Chef Horst Seehofer hat unmittelbar vor seinem versprochenen Rücktritt mit seinem Horoskop kokettiert. In seiner Heimatzeitung "Donaukurier" habe am heutigen Samstag bei ihm gestanden: "Sie werden keinesfalls ihr Gesicht verlieren, wenn Sie eine getroffene Entscheidung revidieren." Der im Sternzeichen Krebs geborene Seehofer äußerte sich beim Gang in die Halle des CSU-Parteitags.

Update vom 19. Januar: Horst Seehof

er hat den angekündigten Rücktritt vom CSU-Vorsitz offiziell gemacht: Kurz vor Beginn des Sonderparteitags am Samstag in München schrieb der Bundesinnenminister auf Twitter: „Heute gebe ich das Amt des CSU-Vorsitzenden nach mehr als zehn Jahren in die Hände meiner Partei zurück.“ Das sei doch damit „amtlich“, sagte der 69-Jährige bei seiner Ankunft in der Halle.

Ämterwechsel gehörten zur Normalität, sagte Seehofer, „auch wenn man selbst betroffen ist“. Am Anfang sei Wehmut dabei gewesen, nun überwiege „eine Mischung aus Dankbarkeit und Erleichterung“. Denn das Amt des CSU-Vorsitzenden sei mit einer großen Verantwortung verbunden. „Es geht ja immer um die Existenz einer politischen Gemeinschaft“, betonte er.

Kein „Schmusekurs“ – Seehofer pocht auf Mitspracherecht bei Kanzlerkandidatur 

17.03 Uhr: Der scheidende CSU-Chef Horst Seehofer pocht auf ein Mitspracherecht seiner Partei bei der Kanzlerkandidatur der Union. "Gemeinschaftlichkeit heißt nicht Schmusekurs", sagte Seehofer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe). Auch sein Nachfolger Markus Söder werde genau auf eigene Akzente in der Union achten und habe zu Recht "die Mitsprache der CSU bei der gemeinsamen Kanzlerkandidatur in Erinnerung gebracht".

Der bayerische Ministerpräsident Söder soll am Samstag auf dem CSU-Parteitag in München die Nachfolge Seehofers als Parteichef antreten. Dieser reagierte auf Äußerungen von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, die kürzlich darauf hingewiesen hatte, dass sie in der Frage der Kanzlerkandidatur der Union das Vorschlagsrecht habe. Seehofer will auch nach seinem Abtritt von der Parteispitze Bundesinnenminister bleiben.

Söder soll CSU-Chef werden: Stoiber lobt Seehofer

16.25 Uhr: Bereits vor dem großen „Wahltag“ der CSU hat sich der Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber zu Wort gemeldet – und sich in einem Interview mit dem Portal web.de alle Mühe gegeben, Markus Söder einen roten Teppich Richtung Parteivorsitz auszurollen. 

Dass nun – nach der mehrmonatigen Ämterteilung zwischen Söder und Seehofer – wieder die Ämter des bayerischen Ministerpräsidenten und des CSU-Chefs vereint sind habe klare Vorteile, sagte Stoiber in dem Gespräch. „Ein Ministerpräsident, der gleichzeitig auch Parteivorsitzender ist, hat eine stärkere politische Position, im Bund wie im Land. Ich kann das beurteilen, denn ich habe alle Konstellationen erlebt“, betonte er.

Zugleich verteidigte Stoiber Noch-Amtsinhaber Seehofer. Der Zeitpunkt für den Wechsel an der Parteispitze sei richtig. „Natürlich gab es auch Druck und Forderungen nach einem früheren Übergang. Aber Horst Seehofer ist ein ganz großes Kaliber und einer der ganz großen Repräsentanten der CSU“, sagte er web.de: „Die zehn Jahre mit Seehofer als Ministerpräsident waren gute Jahre für das Land Bayern.“

Mit dem Spitzentrio Söder, Alexander Dobrindt (CSU-Landesgruppen-Chef) und Manfred Weber (Spitzenkandidat der EVP bei der Europawahl) habe die CSU nun „drei vergleichsweise junge Leute an der Spitze“ – und könne darüber „froh sein“, erklärte Stoiber. „Mit dieser besonderen Kombination hat die CSU alle Voraussetzungen, um wieder an alte Stärken anzuschließen.“

Lediglich eine winzige indirekte Spitze ließ sich aus Stoibers Äußerungen lesen. Die neuen Unions-Parteichefs Annegret Kramp-Karrenbauer und Markus Söder hätten „jetzt die große Chance, ohne irgendwelchen historischen Ballast in ihre neuen Ämter zu gehen“, sagte das CSU-Urgestein – „die alten Streitigkeiten sind erledigt“.

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