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Ska Keller (Grüne): Ehemann, Privates und Karriere der Europawahl-Kandidatin

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Ska Keller ist bei der Europawahl 2019 die Spitzenkandidatin der europäischen Grünen. Viele Wähler fragen sich: Hat Ska Keller Ehemann und Kinder?

München – Ska (eigentlich Franziska) Keller ist Chefin der Grünen-Fraktion im EU-Parlament und Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Europawahl. Sie hält die Konservativen für träge und hat den großen Wunsch, endlich eine Frau an der Kommissionsspitze zu sehen. Doch wer ist die 37-Jährige? Hat sie eine Familie mit Ehemann und Kindern?

Ska Kellers politische Karriere bei den Grünen

Ska Keller ist 2009 erstmals unter dem Motto „Nicht nur Opa für Europa“ mit nur 27 Jahren prompt in das Europäische Parlament eingezogen. Dort ist sie seit 2016 gemeinsam mit Philippe Lamberts Ko-Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Handel, Justiz- und Flüchtlingspolitik. 

2019 führt sie wieder den grünen Europawahlkampf, genau wie im Jahr 2014, als sie eine holprige Internet-Abstimmung zur europäischen Spitzenkandidatur der Grünen mit 11.791 von insgesamt 22.656 Stimmen überraschend gewonnen hatte. Der vorläufige Höhepunkt einer politischen Laufbahn, die im Alter von 13 Jahren begann.

1995 engagierte sich Keller im Tierschutzverein und kämpfte im brandenburgischen Guben im „antirassistischen Jugendverein“ gegen Ausländerdiskriminierung. „Ich habe immer schon gegen Ungerechtigkeit gekämpft. Das ist für mich logisch und normal“, sagte Keller gegenüber der Welt. 

Ska Keller: Grünen-Karriere begann im Jahr 2001

Zu den Grünen kam sie im Jahr 2001 mit Eintritt in die Grüne Jugend. Von 2002 bis 2004 war sie Beisitzerin in deren Bundesvorstand. Von 2005 bis 2007 fungierte sie als Sprecherin der Vereinigung Junger Europäischer Grüner (FYEG). 2002 trat sie der Partei Bündnis 90/Die Grünen bei und war seit 2005 Mitglied im Landesvorstand Brandenburg. Von 2005 bis 2007 studierte sie Islamwissenschaften und Turkologie. 2010 hat sie ihr Studium mit einem Magister abgeschlossen. 

Zwischen 2005 und 2009 war sie Geschäftsführerin des Grünen-Kreisverbandes Spree-Neiße. Im November 2007 wurde sie zusammen mit Axel Vogel zu einer von zwei gleichberechtigten Vorstandssprechern der Brandenburger Grünen gewählt. Bis 2009 war sie zudem Vorsitzende des Landesverbandes Brandenburg. In diesem Amt engagierte sie sich besonders für ein landesweites Volksbegehren gegen neue Tagebaue in Brandenburg, das gemeinsam von Parteien und Umweltverbänden initiiert wurde.

Hat Grünen-Kandidatin Ska Keller Ehemann und Kinder?

Geht man nach den Google-Suchtrends, fragen sich die meisten Nutzer, ob Ska Keller Kinder hat. Die Antwort ist nein. Ska Keller ist zwar verheiratet – ihr Ehemann ist der Finnenschweden Markus Drake, ein Aktivist aus Espoo. Allerdings gingen aus dieser Ehe noch keine Kinder hervor. Ska Keller hat bereits in mehreren EU-Ländern gelebt. Mit Drake wohnt sie nun in Brüssel. Eine Wohnung hat sie zudem in Berlin. Ein richtiges Zuhause habe sie allerdings nach eigenen Angaben nicht.

Ska Keller: Sprachen sind ihre große Stärke

Fünf Sprachen spricht Keller fließend, selbst Katalanisch, die komplexe spanische Regionalsprache, versteht sie, das Türkisch ist "leider eingerostet", bedauert sie. Neben ihrer Muttersprache Deutsch spricht sie zudem Englisch und Französisch.

Wo liegen die Wurzeln der Grünen-Spitzenkandidatin?

Die Spitzenkandidatin der Grünen wurde am 22. November 1981 in Wilhelm-Pieck-Stadt Guben an der polnischen Grenze geboren. Sie hat zwei Geschwister, über ihre Eltern ist nur wenig bekannt, außer, dass sie Katholiken sind und ihr Vater Arzt war. Sie wuchs in der DDR auf, in Brandenburg. Sie war mal Punk, das steht in jedem Porträt über sie. "Ich hab einiges an Subkulturen ausprobiert", sagt sie gegenüber der ZEIT. 

Ska Keller: Wie ist ihr Verhältnis zu ihren Eltern?

Keller ist seit jungen Jahren Veganerin. Damit hatten ihre Eltern während ihrer rebellischen Jugendzeit am meisten zu kämpfen: Die Eltern, die die bunten Haare und die schlechten Mathenoten bislang klaglos hingenommen hatten, gingen die Wand hoch. Wie, kein Fleisch mehr? Willst du dich umbringen? Monatelang präsentierten sie immer neue Studien, die beweisen sollten, dass Vegetarier unter Mangelerscheinungen leiden. "Ich weiß bis heute nicht, warum die sich so aufgeregt haben", sagte Keller gegenüber der ZEIT. Weil sie sich wirklich Sorgen machten? Oder weil ihnen plötzlich klar wurde, dass sich ihre mittlere Tochter aus der Welt ihrer Kindheit verabschiedete? Keller habe sich nie getraut zu fragen.

Ska Kellers Zeit als Antifa-Mitglied und Punkerin

Ihre Eltern sind vor fünf Jahren nach Leipzig gezogen. Auch sie wollte schon mit 13 dringend aus ihrer Heimatstadt weg. Und weil man mit 13 nicht weg darf, suchte sch das Aufbegehren andere Ventile, sagte sie der Zeitung weiter. Zuerst verweigerte sie den sonntäglichen Kirchgang mit den Eltern, dann wurden die Haare bunt, mal blau, mal grün, mal rot. Sie schlug sich ihre Nächte mit den Punks der lokalen Antifa um die Ohren und wurde so schlecht in der Schule, dass sie eine Klasse wiederholen musste. Es war die Zeit, als Rechtsradikale in Guben einen algerischen Asylbewerber zu Tode hetzten.

Der interne Kampf der Grünen zwischen jung und alt

Ihr Aufbegehren gegen Ältere zog sie auch später in ihrer politischen Karriere durch. Besonders im Wahljahr 2014 haben sich dabei bei den Grünen zwei Fronten gebildet: Die jungen, aufstrebenden, coolen und die älteren im Maschinenraum der Partei. Es gab zahlreiche Gerüchte, dass vieles im Wahlkampf inszeniert war, von Keller und dem Ko-Vorsitzenden der Europäischen Grünen Partei Reinhard Bütikofer, um die älteren Grünen abzusägen. 

Grünen steuern mit Ska Keller auf Rekordergebnis zu

Mittlerweile steuern sie auf ein Rekordergebnis zu: In den Umfragen für die Europawahl liegen sie bei 19 Prozent. Sollte sich dies im Ergebnis niederschlagen, würde die Partei ihre Stimmanteile von 2014 fast verdoppeln. 

Der positive Trend in vielen Städten sei durchaus auch im Wahlkampf zu spüren, versichert Keller gegenüber der ZEIT. In Braunschweig, Oldenburg und selbst im brandenburgischen Cottbus, nicht gerade eine Grünen-Hochburg, war der Zuspruch deutlich höher als vor fünf Jahren. Alles keine Massenveranstaltungen, aber dennoch: "Das Interesse ist diesmal größer als 2014", versichert Keller, die auch damals als europäische Spitzenkandidatin antrat.

Ska Keller macht Wahlkampf im Elektroauto

Jeans und Pulli statt Jackett. Die Spitzenkandidatin der deutschen und der europäischen Grünen tritt eher zurückhaltend auf. Ska Keller verzichtet auf die typische Spitzenkandidatinnen-Rede und beantwortet stattdessen Fragen der Bürgerinnen und Bürger.

50 bis 100 kommen zu den sogenannten Townhall-Veranstaltungen. Dass sie trotzdem kaum jemand auf der Straße erkennt, stört Keller nicht. Sie erlebe viel Zuspruch bei ihrer Wahlkampf-Tour durchs Land – übrigens mit einem Elektroauto.

Laut Umfrage kennen Ska Keller nur sieben Prozent der Deutschen

Doch dass sie niemand kennt, ist trotzdem eine Problemzone. Mit dem Namen Ska Keller können laut einer aktuellen dpa-Umfrage gerade mal sieben Prozent der Deutschen etwas anfangen. Für eine Frau, die seit mehr als zwei Jahren an der Spitze der Grünenfraktion im Europaparlament steht ist das ziemlich bescheiden. Für eine Spitzenkandidatin bei der Europawahl erst recht. Kleiner Trost: Die Konkurrenz steht nicht viel besser da.

Wonach wird über Ska Keller am meisten im Internet gesucht?

Neben der großen Frage, ob Ska Keller Kinder hat (siehe oben), fragen sich auch viele Google-Nutzer, wie hoch das Gehalt der Politikerin ist. Hier setzt Keller auf ihrer Homepage auf Transparenz: „Als Abgeordnete bekomme ich im Monat 8.484,05 Euro“, sagt sie. „Nach der EU-Gemeinschaftssteuer und Unfallversicherung bleiben davon 6.613,53 Euro übrig.“ Dazu kommen „Sitzungsgelder in Höhe von 307 Euro pro Tag, den ich im Parlament arbeite. Davon sollen die zusätzlichen Kosten für Unterkunft und Verpflegung während des Aufenthalts in Brüssel und Straßburg bezahlt werden“. Kellers Arbeitszeit beträgt laut ihren Angaben circa 84 Stunden in der Woche (12 Stunden mal 7 Tage).

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