Politik

Münchner Milliardär von Finck soll AfD unterstützen – Wer ist dieser Sponsor eigentlich?

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Alice Weidel und Alexander Gauland müssen sich wegen Auslands-Spenden rechtfertigen. Ist auch der Münchner Milliardär August von Finck ein Sponsor der AfD?

München – Wer ist der öffentlichkeitsscheue Milliardär, der auf der Forbes-Liste der reichsten Milliardäre der Welt mit einem Vermögen von geschätzten 8,6 Milliarden Dollar auf Platz 167 steht? 

„Rechts vom Gustl steht nur der Dschingis Khan“, soll der Bankier Ferdinand Graf von Galen mal über August von Finck gesagt haben. Münchens High Society bekommt ihn kaum zu Gesicht, dafür lässt er in Krün bei Mittenwald, wo die Familie begütert ist, einen Maibaum springen und prostet den Einheimischen beim Aufstellen zu.

Auf Wunsch seines Vaters musste er Bankier lernen in der Familienbank Merck Finck & Co., die er 1990 verkaufte. Er erbte Beteiligungen an Löwenbräu (seit 2004 Custodia Holding AG). 

Seit 1992 besitzt er die Aktienmehrheit der Schweizer Restaurant- und Hotelgruppe Mövenpick, ihm gehört der Maschinenbauer Von Roll, Beteiligungen an Alusuisse-Lonza, dem Rüstungmulti Oerlikon-Bührle usw. In und um München werden der Familie zahlreiche Immobilien wie der Franziskaner oder der ehemalige Andechser am Dom zugerechnet, der einer FC Bayern Erlebniswelt weichen muss.

Schon Strauß und die FDP standen auf der Spendenliste

Finck sponsorte schon die CSU unter Strauß, den rechtspopulitischen Bund Freier Bürger und die FDP, die sich mit einer Steuersenkung für Hoteliers revanchierte, weshalb man sie als „Mövenpick-Partei“ verspottete. August von Finck zieht sich immer mehr zugunsten seiner Söhne August François und Luitpold Ferdinand aus dem aktiven Geschäft zurück.

Alle Hintergründe und Entwicklungen zur AfD-Spendenaffäre finden Sie hier im News-Blog

Der Aufstieg einer Bankiersfamilie

Der 1848 in Vilbel (Hessen) geborene Wilhelm von Finck lernte in Frankfurt Bankier, wurde 1870 Prokurist im neugegründeten Bankhaus Merck Christian & Co, wo er 1971 Teilhaber wurde. Er war an der Gründung der Münchner Rück sowie der Allianz beteiligt, ebenso an der Münchner Tram, am Bürgerbräu, die 1920 mit Löwenbräu fusionierte, und den Isarwerken, die 2001 in E.ON Bayern aufgingen. Er starb 1924.

Sein Sohn August von Finck senior (1898–1980) wurde 1924 Teilhaber des elterlichen Bankhauses Merck Finck & Co., wodurch er in viele Aufsichtsräte deutscher Konzerne kam. 

Finck gehörte zu einer Gruppe Industrieller, die sich 1931 in Berlin mit Adolf Hitler trafen und der NSDAP zusagten, im Falle eines Linksputsches 25 Millionen Reichsmark zur Verfügung zu stellen. 1933 war er Teilnehmer eines Geheimtreffens mit Hitler, bei dem Industrielle einen Wahlfonds von drei Millionen Mark für die NSDAP beschlossen.

Nach der Machtergreifung wurde er NSDAP-Mitglied, saß im Generalrat der Wirtschaft, gehörte dem Senat der Deutschen Akademie an und war Vorsitzender des Kuratoriums des Münchner Hauses der Deutschen Kunst. Nach dem Anschluss Österreichs übernahm er 1938 in Wien die Rothschild-Bank, verhalf dem Bankier zur Flucht. Nach dem Krieg wurde er als Mitläufer eingestuft und konnte wieder ins Geschäft einsteigen. 

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Ein Erbstreit im Hause Finck sorgte im Jahr 2009, wie tz.de* berichtet für Schlagzeilen.

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