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Marokko: Morde an Studentinnen geben Rätsel auf – Horror-Video deutet auf Terrorakt hin

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Marokko: Die Polizei hat nach dem Mord an zwei skandinavischen Rucksack-Touristinnen drei weitere Tatverdächtige festgenommen. Ein Video schockiert – inzwischen wird von einem Terrorakt ausgegangen.

Rabat – Nach dem Mord an zwei skandinavischen Touristinnen in Marokko hat die Polizei drei weitere Tatverdächtige festgenommen. Das meldete die marokkanische Nachrichtenagentur MAP am Donnerstag unter Berufung auf die zentrale Ermittlungsbehörde des Landes. Bereits vor zwei Tagen war in Marrakesch ein erster Verdächtiger festgenommen worden. Bei dem Mord an den Studentinnen handelt es sich den Ermittlern zufolge möglicherweise um einen Terrorakt – in einigen Medien wird über einen IS-Zusammenhang berichtet.

Die beiden Studentinnen aus Norwegen und Dänemark waren am Montag am Fuß des bei Wanderern beliebten Berges Toubkal gefunden worden. Offenbar wurden die beiden Frauen grausam ermordet. Laut Innenministerium wurden die Opfer am Montag entdeckt, mit Spuren von Messerstichen und „Anzeichen von Gewalt am Hals“. Eine der beiden jungen Frauen sei laut Polizei sogar enthauptet worden.

Marokko: Morde an Studentinnen geben Rätsel auf – Horror-Video deutet auf Terrorakt hin

Ermittler untersuchen ein Video, das in den sozialen Medien aufgetaucht ist. In dem rund eine Minute langen Film ist zu sehen, wie zwei Personen einer offenbar jungen Frau mit einem langen Messer den Kopf abschneiden. 

Ob das Video tatsächlich mit dem Mord an den beiden Touristinnen in Verbindung steht, war zunächst unklar.

„Alptraum“: Ministerpräsident schockiert nach Marokko

„Eine Ferienreise wurde zu einem Alptraum“, sagte Dänemarks Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen am Donnerstag. „Zwei junge Menschen wurden auf bestialische Weise ermordet.“ Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg sagte: „Das ist ein brutaler und sinnloser Angriff auf unschuldige Menschen, dem wir mit Abscheu und Verurteilung gegenüberstehen.“

Die marokkanische Staatsanwaltschaft hat vier Männer in Verdacht, die eine Verbindung zu einer Terrorgruppe haben sollen. Der am Dienstag festgenommene Mann gehöre einer Extremistengruppe an, hieß es.

Video: Angst um Ausbleiben der Touristen nach Mord an jungen Frauen am Mount Toubkal

Merkel fordert Anerkennung Marokkos als sicheren Herkunftsstaat

Auch interessant in diesem Zusammenhang: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zuletzt in der Migrationsdebatte erneut die Anerkennung Marokkos als sicheren Herkunftsstaat verlangt. Marokko sei im vergangenen Jahr Herkunftsland von sehr vielen illegalen Migranten gewesen, sagte Merkel am Montag am Rande der Konferenz zur Annahme des UN-Migrationspakts in Marrakesch.

Sie habe sich bei einem Gespräch mit dem marokkanischen Ministerpräsidenten Saad Eddine El Othmani am Vorabend für die Zusammenarbeit bei der Rückführung abgelehnter Asylbewerber bedankt. Die Rückführung habe sich in den vergangenen Jahren stark verbessert, sagte Merkel. Aus diesem Grund sei es „hohe Zeit, dass wir seitens Deutschlands Marokko zu einem sicheren Herkunftsland erklären, damit gerade die illegale Migration zwischen Marokko und der Europäischen Union noch besser bekämpft werden kann“.

Vor allem bei den Grünen gibt es erhebliche Vorbehalte gegen eine solche Anerkennung Marokkos, die Rückführungen wesentlich erleichtern würde.

Lesen Sie auch: Alles zum Terror in Straßburg oder den dramatischen Fall der Tramperin Sophia S.

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dpa

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