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Leere Regierungsflieger: Verschenkt der Bund jährlich sieben Millionen Euro?

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Das Bundesverteidigungsministerium gibt viel Geld für Inlandsflüge aus, die vermeintlich unnötig sind. Ändern soll sich die Situation erst mit der Fertigstellung des neuen Berliner Flughafens.

Berlin – Die Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums fliegt einem Bericht zufolge für sieben Millionen Euro jährlich leere Passagierjets zwischen Köln nach Berlin hin und her. Insgesamt sind die Regierungsflieger 727 Stunden ohne Passagier und Fracht in der Luft, wie es nach Angaben des Spiegel in einer Ministeriumsantwort auf eine Anfrage der Grünen heißt.

Je nach Flugzeug variierten die Kosten pro Leerflugstunde dabei erheblich: Beim 13-sitzigen Geschäftsflieger Global 5000 koste eine Stunde in der Luft 6000 Euro, beim Airbus A 340, vorgesehen für große Regierungsdelegationen, sind es 24.000 Euro. Die Leerflüge würden mindestens noch bis Oktober 2020 stattfinden, da die Flieger auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln-Bonn stationiert sind und für die Einsätze nach Berlin eingeflogen werden müssen.

Leere Regierungsflieger: Erst vorbei, wenn BER funktioniert?

Erst mit Inbetriebnahme des Hauptstadtflughafens BER wolle die Bundesregierung einen provisorischen Regierungsterminal in Berlin-Schönefeld in Dienst stellen und den Zubringerservice aus Köln sukzessive einstellen. Das Regierungsterminal sei im Gegensatz zum BER seit Oktober 2018 einsatzbereit und produziere Kosten, heißt es in dem Bericht weiter. Allein für die Bewachung des eingemotteten Regierungsterminals würden bis zur avisierten Inbetriebnahme 1,8 Millionen Euro fällig.

Der Obmann der Grünen im Verkehrsausschuss, Stefan Gelbhaar, sieht in den Leerflügen "einen Fall für den Bundesrechnungshof". Das Verteidigungsministerium verweist dem Bericht zufolge hingegen darauf, dass die Flugstunden der Aus- und Weiterbildung für Besatzungen dienten. Die Flugbereitschaft der Bundeswehr war zuletzt wegen einer Reihe von Pannen in den Schlagzeilen, die zu teils erheblichen Verzögerungen bei Reisen von Regierungsmitgliedern führten.

AFP

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