Politik

Friedrich Merz: Frau, Kinder und Karriere – der CDU-Mann im Porträt

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Friedrich Merz war Spitzenpolitiker der CDU, nahm eine Auszeit von der Politik und kehrt nun zurück. Wir verraten Ihnen mehr über seine Frau, Kinder und Karriere.

Berlin – Nach den beiden Niederlagen für die CDU bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen sehen viele den Rücktritt von Angela Merkel als Parteivorsitzende der CDU als logische Konsequenz. Beim CDU-Parteitag im Dezember 2018 soll der neue Vorsitzende gewählt werden. Unter den Kandidaten ist auch Friedrich Merz. Aber wer ist das eigentlich? 

Friedrich Merz führte die CDU/CSU-Fraktion – dann übernahm Merkel

Die politische Karriere von Friedrich Merz begann im Jahr 1989: Damals wurde er als Abgeordneter in das Europaparlament gewählt. Anschließend war er bis 2009 Abgeordneter im Deutschen Bundestag. In dieser Zeit hat er bereits Erfahrungen als Fraktionsvorsitzender gesammelt – ab 2000 hatte er dieses Amt inne. Zwei Jahre später wurde er jedoch wieder abgelöst. Seine Nachfolgerin: Angela Merkel. Sie hatte den Fraktionsvorsitz der CDU/CSU nach der Bundestagswahl 2002 für sich beansprucht und Merz somit aus dem Amt gedrängt.

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Zunächst war Friedrich Merz noch der stellvertretende Parteivorsitzende der CDU. Im Jahr 2004 trat er allerdings von diesem Amt zurück. Im Jahr 2007 kündigte er schließlich an, bei der Bundestagswahl 2009 nicht mehr zu kandidieren. Kurz darauf bestätigte er, dass er eine Politik-Pause einlegen wolle.

Als Mitglied der CDU-Parteikommission „Zusammenhalt stärken – Zukunft der Bürgergesellschaft gestalten“ bekleidete er ab 2014 erstmal seit zehn Jahren wieder ein Amt in der CDU.

Diese Posten bekleidete Friedrich Merz in der Wirtschaft

In seiner fünfjährigen Pause von der Politik widmete sich Friedrich Merz Tätigkeiten in der freien Wirtschaft. Der studierte Rechtsanwalt gehört verschiedenen Aufsichtsräten an, darunter in der Vergangenheit auch denen der Deutschen Börse und der AXA Konzern AG. Seit 2016 sitzt er außerdem im Aufsichtsrat für den weltweit größten Vermögensverwalter Blackrock.

Für seine Aktivitäten im Wirtschaftssektor wird Friedrich Merz allerdings auch kritisiert. Zum Beispiel wies die Anti-Korruptions-Organisation Transparency darauf hin, dass der 62-Jährige im Aufsichtsrat der Privatbank HSBC Deutschland saß, als diese in sogenannte Cum-Ex-Geschäfte verwickelt war. Seine enge Verbindung zur Wirtschaft wird im Zusammenhang mit seiner Kandidatur für den CDU-Parteivorsitz als Nachfolger von Angela Merkel von einigen Politikern außerdem als Interessenskonflikt gesehen. Merz kündigte dagegen an, alle seine Aufsichtsratsmandate niederzulegen, sollte er als Parteivorsitzender gewählt werden.

Friedrich Merz verrät sein Gehalt – und hält sich nicht für Oberschicht

Der Politik-Rückkehrer Friedrich Merz hat lange ein Geheimnis daraus gemacht, wie viel Geld er im Jahr verdient. Jetzt hat er es selbst gelüftet – in einem Interview mit der Bild am Sonntag. „Heute verdiene ich rund eine Million Euro brutto.“ Merz zählt sich trotzdem nicht zur Oberschicht.

Eines von mehreren Argumenten, die er nennt: „Wenn ich ‚Oberklasse‘ oder ‚Oberschicht‘ höre, denke ich an Menschen, die viel Geld oder eine Firma geerbt haben und damit ihr Leben genießen. Das ist bei mir nicht der Fall.“ (Lesen Sie mehr Details zu Merz‘ Jahreseinkommen in diesem Artikel.)

Das sind die Inhalte, die Friedrich Merz vertritt

In seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter etablierte sich Friedrich Merz als ein Vertreter einer konservativen und wirtschaftsnahen Politik. Bekannt wurde er auch wegen seiner Prägung des Begriffs einer „deutschen Leitkultur“. Außerdem plädierte er in seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter unter anderem für eine Vereinfachung des Steuersystems und für die Einschränkung von Sozialleistungen.

Friedrich Merz warnte zudem vor einer zu schnellen Energiewende. Im Jahr 2010 war er einer der prominentesten Unterstützer des „Energiepolitischen Appells“, der unter anderem die Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke voranbringen sollte. 

Trotz seiner konservativen Haltungen steht er dem Rechtspopulismus kritisch gegenüber. Das zeigte sich an seiner Ablehnung des Ludwig-Erhard-Preises. Er wollte nicht mit Roland Tichy, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, auf einer Bühne stehen. Tichys publizistischen Tätigkeiten werden häufig als rechtspopulistisch eingeschätzt.

Obwohl er bei einigen Themen andere Ansichten vertritt, wird sich Friedrich Merz laut eigener Aussage der Politik von Angela Merkel nicht vollkommen entgegenstellen. Auch Merkel steht der Kandidatur von Merz offen gegenüber. Obwohl man nicht immer einer Meinung sei, habe man in der bisherigen Zusammenarbeit immer Lösungen gefunden, sagte sie bei einer Pressekonferenz. 

Merz hat gute Chancen auf die Merkel-Nachfolge

Die Kandidatur von Friedrich Merz wird von vielen Politikern begrüßt. Unter anderem sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete und Chef des Parlamentskreises Mittelstand, Christian von Stetten, Merz sei der „Knaller“, den die CDU jetzt brauche. Auch der frühere Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach sprach sich für Friedrich Merz als Merkels Nachfolger aus.

Die Chancen von Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU zu werden, stehen Umfragen zufolge gut. Zwar steht er nicht bei allen Umfragen an der Spitze, allerdings stets weit oben. Angeblich soll ihn der ehemalige CDU-Vorsitzende Wolfgang Schäuble sogar als Merkels Nachfolger aufgebaut haben.

Friedrich Merz privat: Frau, Kinder und familiärer Hintergrund

Friedrich Merz wurde die Mitgliedschaft in der CDU quasi „in die Wiege gelegt“. Bereits sein Vater war Mitglied der CDU. Merz entstammt einem konservativen und katholisch geprägten Haushalt und wurde in Brilon in Nordrhein-Westfalen geboren. Seine Mutter ist französischer Herkunft – sein Großvater Josef Paul Sauvigny war bis 1937 der Bürgermeister von Brilon. 

Genau wie sein Vater studierte Friedrich Merz nach dem Abitur Jura – zunächst in Bonn und später in Marburg. Er war vor seiner Karriere in der Politik unter anderem als Richter am Amtsgericht Saarbrücken tätig und arbeitete auch in seiner politischen Auszeit bis 2014 als Rechtsanwalt in der internationalen Kanzlei Mayer Brown LLP.

Seit 1981 ist er mit seiner Frau Charlotte Merz verheiratet. Seine Ehefrau ist ebenfalls Juristin und Direktorin des Amtsgerichts in Arnsberg in Nordrhein-Westfalen, wo die beiden auch leben. Das Paar hat drei Kinder, die inzwischen erwachsen sind. 

Friedrich Merz ist allerdings nicht der einzige, der für den Posten als CDU-Parteivorsitzender kandidiert. Außer ihm haben auch Annegret Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigt, sich zur Wahl zu stellen.

Wussten Sie eigentlich, dass Friedrich Merz eine Villa in Gmund am Tegernsee besitzt? Was er in seiner zweiten Heimat so macht, erfahren Sie auf Merkur.de*.

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