Die EU hat bestätigt, dass künftig keine ihrer Marineschiffe mehr vor der lybischen Küste nach Schleusern suchen oder Rettungseinsätze fahren werden.
Brüssel – Europäische Marineschiffe werden künftig nicht mehr vor der libyschen Küste die Aktivitäten von Schleuserbanden überwachen und damit auch keine Rettungseinsätze für in Seenot geratene Migranten mehr fahren.
Wie die Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Mittwoch mitteilte, wurde eine entsprechende Einigung von den Mitgliedstaaten offiziell bestätigt. Sie sieht vor, bei der 2015 gestarteten Anti-Schleuser-Operation Sophia vorerst nur noch Luftaufklärung zu betreiben und libysche Küstenschützer auszubilden.
Grund für das Aus der Marineoperation ist, dass sich die Mitgliedstaaten nicht auf ein neues System zur Verteilung von aus Seenot geretteten Migranten einigen konnten. Die Regierung in Rom hatte dies gefordert, weil gerettete Menschen nach den Einsatzregeln bislang ausschließlich nach Italien gebracht wurden.
dpa
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