Politik

Unter großen Sicherheitsvorkehrungen: Wahl in Ukraine hat begonnen – Komiker hat beste Chancen

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Mit neuen Vorwürfen gegen Amtsinhaber Petro Poroschenko geht die Ukraine in die Präsidentenwahl am Sonntag. Wir berichten Im News-Ticker.

  • Am Sonntag (31. März) wird in der Ukraine der Präsident gewählt.
  • Amtsinhaber Petro Poroschenko muss zittern. In den Umfragen liegt der Komiker Wladimir Selenski in den Umfragen vorne.
  • Poroschenko und Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko liefern sich dahinter ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

31. März, 10.27 Uhr:

Klitschko mit Seitenhieb gegen Russland: Wahl in der Ukraine sei demokratischer als im Nachbarland

Der Kiewer Bürgermeister und frühere Box-Weltmeister Vitali Klitschko sieht die Präsidentenwahl in der Ukraine im Unterschied zu Russland als demokratisch an. Am Wahltag wisse niemand in der Ex-Sowjetrepublik, wer das Land künftig führen werde, sagte Klitschko der Deutschen Presse-Agentur bei der Abstimmung am Sonntag in einem Wahllokal in Kiew. „Das ist Demokratie. Nur in Russland weiß man ein Jahr im Voraus, wer der Präsident wird.“ Auch der sich abzeichnende zweite Wahlgang zeige, dass die in die EU strebende Ukraine ein demokratisches Land sei.

Die Ukrainer stimmen über den künftigen Präsidenten ab. 39 Kandidaten bewarben sich – so viel wie noch nie zuvor. Amtsinhaber Petro Poroschenko droht eine Niederlage. Der politische Quereinsteiger und Komiker Wladimir Selenski führte seit Wochen die Umfragen mit einem deutlichen Vorsprung an.

Moskau wird in Kiew seit der Einverleibung der Schwarzmeerhalbinsel Krim und dem Krieg im Osten zwischen Regierungssoldaten und prorussischen Separatisten als Feind gesehen. Bei der vergangenen Präsidentenwahl in Russland galt die Wiederwahl von Kremlchef Wladimir Putin schon zuvor als gesetzt.

„Ich hoffe, die Ukraine bleibt stabil“, sagte Klitschko nach seiner Stimmabgabe. Er kam mit dem Fahrrad ins Wahllokal. „Unsere Vision ist, dass die Ukraine ein Teil der europäischen Familie mit europäischen Werten ist.“ Vorbild sei Polen, das erfolgreich den Weg in die EU genommen habe.

Sonntag, 31. März, 9 Uhr: In der Ukraine hat am Sonntag die Wahl eines neuen Präsidenten begonnen. Unter starken Sicherheitsvorkehrungen öffneten ab 7.00 Uhr MESZ die Wahllokale im ganzen Land. Die rund 30 Millionen Wähler der verarmten Ex-Sowjetrepublik können zwischen insgesamt 39 Kandidaten abstimmen. Erste Nachwahlbefragungen werden unmittelbar nach Schließung der Wahllokale ab 19.00 Uhr MESZ erwartet. Ein zweiter Wahlgang in den kommenden Wochen gilt als sehr wahrscheinlich.

Dem politischen Quereinsteiger und Schauspieler Wladimir Selenski werden die meisten Chancen vor Amtsinhaber Petro Poroschenko und Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko ausgerechnet. Der Komiker Selenski tritt mit dem Wahlversprechen an, gegen Vetternwirtschaft anzukämpfen.

In der Europäischen Union wird die Abstimmung mit großem Interesse verfolgt. Das nach IWF-Statistiken ärmste Land Europas steuert einen Kurs Richtung EU und Nato an. Auch die zerrüttete Beziehung zum Nachbarn Russland ist eines der wichtigsten Themen im Land. 

Der ehemalige Bruderstaat wird in Kiew seit der Einverleibung der Schwarzmeerhalbinsel Krim und dem Krieg im Osten zwischen Regierungssoldaten und prorussischen Separatisten als Feind gesehen.

Ursprünglicher Artikel vom 30. März:

Der in Israel lebende Milliardär und Ex-Gouverneur Igor Kolomoiski warf dem 53-Jährigen in einem Interview vor, für Konflikte mit dem Nachbarland Russland mitverantwortlich zu sein. „Poroschenko schafft neue Konfliktsituationen, Provokationen, wie in der Straße von Kertsch. Und dann erzählt er, dass es die Russen waren“, sagte er in einem Interview der BBC, das auch die Agentur Unian am Freitag veröffentlichte.

Ukraine-Wahl 2019: Poroschenko beendet Wahlkampf

Die Äußerung Kolomoiskis ist deshalb bemerkenswert, weil die internationale Gemeinschaft stets ausschließlich Russland für den Vorfall verantwortlich gemacht hatte. Im November 2018 waren drei ukrainische Kriegsschiffe vom russischen Grenzschutz vor der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim festgesetzt worden. Die 24 Besatzungsmitglieder wurden festgenommen.

Zuvor hatte Poroschenko unter starken Sicherheitsvorkehrungen seine Wahlkampftour in der westukrainischen Metropole Lwiw (ehemals Lemberg) beendet. Seinem Umfeld wurde zudem Korruption im Energiebereich vorgeworfen.

Lesen Sie auch den News-Ticker zur Kommunalwahl in der Türkei

Ukraine-Wahl 2019: Komiker Wladimir Selenski liegt in Umfragen vor Poroschenko und Julia Timoschenko

In der Ukraine sind an diesem Sonntag (31. März) rund 30 Millionen Bürger aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Der Komiker Wladimir Selenski, dem Verbindungen zu Kolomoiski nachgesagt werden, führt seit Wochen alle Umfragen an. Poroschenko und Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Einzug in die für April erwartete Stichwahl. Die 36 weiteren Kandidaten blieben in den Umfragen zurück.

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Timoschenko versprach bei ihrer Abschlussveranstaltung vor mehreren Hundert Menschen in der Hauptstadt Kiew, der Korruption den Kampf anzusagen. „Ich werde mit eiserner Hand Ordnung im Verteidigungssektor schaffen“, sagte sie. Unter ihr werde es keine Korruptionsgewinne im Rüstungsbereich geben.

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