Politik

Sascha Lobo bei Markus Lanz: Merkel „hat digitales Trümmerfeld“ hinterlassen

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Markus Lanz und Internet-Experte Sascha Lobo fühlten dem CDU-Politiker Carsten Linnemann auf den Zahn. 

Politiker der CDU sind ja seit einiger Zeit in den Talkshows stark gefragt. Sie nutzen diese Gelegenheiten auch offensichtlich gerne, obwohl sie permanent zur Krise ihrer Partei befragt werden. Jetzt saß Carsten Linnemann, Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung, bei Markus Lanz. Und musste selbstverständlich zur Reaktion der CDU auf das Video von Rezo Stellung nehmen und den desolaten Zustand der Partei erklären („vielleicht haben wir uns zu lange ausgeruht“).

Lanz spricht „Fehler“ der Union an

Ein ums andere Mal versuchte zudem der Moderator, seinen Gast darauf festzunageln, dass dessen Parteifreunde „Fehler“ gemacht hätten: Fraktionschef Ralph Brinkhaus etwa mit seiner Forderung, Annegret Kramp-Karrenbauer zur Kanzlerkandidatin zu erklären, oder Sachsens Ministerpräsident Michael Kretzschmer mit seinem Besuch bei Russlands Potentaten Wladimir Putin. Dazu merkte Linnemann an, es sei zwar legitim, dass der Kollege aus Sachsen die Interessen seines Bundeslandes vertrete, dass aber das Völkerrecht darüber stehe.

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Sascha Lobo: Merkel hat „digitales Trümmerfeld“ hinterlassen

Doch Politiker, der er ist, wollte er selbstredend seine Parteifreunde nicht komplett in den Senkel stellen. Das besorgte dann für ihn Sascha Lobo. Der Blogger und Spiegel-Autor hielt fest, dass die Sprache des Christdemokraten im Internet mit dem Etikett „Bullshit-Verdacht“ versehen worden wäre und zur Öffentlichkeit passe, wie sie im 20.Jahrhundert noch existierte. Angela Merkel habe ein „digitales Trümmerfeld“ hinterlassen. Es gehe aber nicht so sehr um die Reaktion der CDU, sondern um eine andere Politik. Wie man nicht nur am Beispiel der CO2-Steuer sehe, die es etwa in Polen seit fast 30 Jahren gebe, habe die CDU seit Jahrzehnten Konzernpolitik gemacht.

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Auch beim unsäglichen Video der Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit dem Chef des Nestlé-Konzerns sei die dahinterstehende Politik das wirklich Schlimme. Linnemann gab immerhin zu: „Ich hätte es nicht gemacht.“ Ulla Ott, Chefredakteurin von Chrismon, bestätigte: Was ihre erwachsenen Söhne und deren Generation wirklich empöre, sei der Lobbyismus. „Das treibt die jungen Wähler um.“ Lobo verwies darauf, dass die CDU ein Lobbyregister seit Jahren verhindere. Auch in diesem Fall quälte sich der CDU-Mann zu einer Antwort. Er sei dafür, wenn der rechtliche Punkt geklärt wäre. Lobo daraufhin: „Der rechtliche Punkt heißt Angela Merkel“.

*fr.de ist Teil der Ippen-Digital-Zentralredaktion 

Zur Sendung:

„Markus Lanz“, ZDF, vom 11. Juni, 23.15 Uhr. 

Im Netz: https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz

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