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Kramp-Karrenbauer nimmt Donald Trump in Schutz

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Es gibt nur wenige deutsche Politiker, die ein gutes Haar an Donald Trump lassen. Doch jetzt hat Annegret Kramp-Karrenbauer Trump bei einer Rede in Schutz genommen. 

Berlin – Annegret Kramp-Karrenbauer hat vor überzogener Kritik an US-Präsident Donald Trump gewarnt. „Wenn heute allzu oft auch in Diskussionen hier in Deutschland in einem Atemzug die Präsidenten Trump, Putin und Erdogan genannt werden, dann ist das eine Äquidistanz, die nicht hinzunehmen ist“, betonte sie am Mittwoch bei der Deutsch-Amerikanischen Konferenz in Berlin. Sie bekannte sich in ihrer ersten Rede zum transatlantischen Verhältnis klar zu der von den USA geforderten Erhöhung der Verteidigungsausgaben und verzichtete weitgehend auf Kritik an Trumps Außenpolitik.

Kramp-Karrenbauer hob das „enge Geflecht an Werten, an Überzeugungen, an demokratischer Struktur“ hervor, das es mit den USA gebe. Sie beklagte aber, dass durch die Präsidentschaft Trumps „anti-amerikanische Reflexe“ wieder zu Tage gefördert worden seien, die es schon immer gegeben habe.

Kramp-Karrenbauer: Trump nicht in einem Atemzug mit Erdogan nennen

Man könne zwar vieles an der Regierung von Trump kritisieren, sagte Kramp-Karrenbauer. Sie fügte aber hinzu: „Der entscheidende Unterschied zwischen den Vereinigten Staaten und Russland zum Beispiel ist, dass Journalisten dort ihre Arbeit unbeeinträchtigt machen können, während sie in Russland in Schauprozessen vor Gericht gestellt werden.“

Kramp-Karrenbauer schlug damit eine andere Tonlage an, als Bundeskanzlerin Angela Merkel^(CDU) vor zwei Wochen in ihrer viel beachteten Rede an der US-Eliteuniversität Harvard. Merkel hatte sich dort klar von Trump abgegrenzt. Sie kritisierte unter anderem nationale Alleingänge in der internationalen Politik und die Gefährdung des freien Welthandels durch Protektionismus. Auch wenn Merkel Trump kein einziges Mal namentlich erwähnte, wirkte ihre Rede wie eine Abrechnung mit der Politik des US-Präsidenten.

Kramp-Karrenbauer fordert höhere Ausgaben für Verteidigung 

Kramp-Karrenbauer ging in ihrer Rede dagegen deutlich verständnisvoller mit Trump um. Zu dessen Kritik an mangelnden Verteidigungsausgaben der europäischen Bündnispartner sagte sie, dass das auch schon von früheren Präsidenten bemängelt worden sei. Die CDU-Chefin bekannte sich klar zum Ziel der Nato, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung auszugeben. „Es geht um gegenseitiges Vertrauen. Es geht auch um die Frage, ob Deutschland ein verlässlicher Partner ist“, sagte sie. Eine Freundschaft vertrage es nicht, wenn einer langfristig mehr Lasten tragen müsse als der andere.

Annegret Kramp-Karrenbauer steht spätestens seit ihrer weithin als unangemessen empfundenen Kritik an Youtuber Rezo in der Kritik. Unlängst hatte sich außerdem eine Debatte um die Kanzlerkandidatur entzündet – die an Fahrt gewinnt. 

dpa

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