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Dramatischer Trailer: Elite-Uni feiert Angela Merkel wie einen Superstar

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Angela Merkel hat sich als CDU-Vorsitzende verabschiedet, aber ein Platz in den Geschichtsbüchern ist ihr sicher. Die Elite-Uni Harvard widmet der Kanzlerin jetzt einen Film, der an Dramatik kaum zu überbieten ist.

Sonntag, 9. Dezember, 13 Uhr: Auf dem CDU-Parteitag am Freitag hat Angela Merkel sich in einer bewegenden Rede von ihrem Amt als CDU-Chefin verabschiedet. Danach gab es minutenlangen Applaus. Merkel musste sich arg zusammenreißen, um ihre Tränen zu unterdrücken. Ihrer Nachfolgerin Kramp-Karrenbauer gelang das nicht, sie weinte beim Abschied von Merkel.

Für einen CDU-Parteitag waren das schon gewaltige Emotionen – aber das ist nichts gegen einen Trailer, den die amerikanische Elite-Universität Harvard über die deutsche Kanzlerin gedreht hat. In dem rund 50 Sekunden langen Film wird Angela Merkel gefeiert wie ein Superstar. Wobei erstmal offen bleibt, dass es in dem Video, das daherkommt wie der Trailer zu einem Hollywood-Blockbuster, um Merkel geht. Mit eindrucksvollen Bildern und Sätzen und unterlegt von dramatischer Musik wird der Werdegang der Pastorentochter aus Ostdeutschland nachgezeichnet, die heute als mächtigste Frau der Welt gilt. 

Das Video entstand nicht ohne Grund: Angela Merkel wird am 30. Mai 2019 die Rede bei der Abschlussfeier der Harvard-Studenten halten. Harvard, eine der angesehensten Universitäten der Welt, ist sehr stolz darauf. Präsident Larry Bacow bezeichnete sie als eine der "am stärksten bewunderten und einflussreichsten" politischen Führungspersönlichkeiten unserer Zeit. Sie habe den Kurs "nicht nur ihrer Nation, sondern von Europa und der Welt" geprägt.

Gänsehautrede und zehn Minuten Applaus für Merkel – Die Meldungen vom Freitag, 7. Dezember

12.30 Uhr: Der CDU-Parteitag in Hamburg hat Angela Merkel nach 18 Jahren als Parteivorsitzende zum Abschied mit einem knapp zehn Minuten langen stehenden Applaus gedankt. Merkel hatte sich zuvor mit den Worten „Es war mit eine große Freude. Es war mir eine Ehre“ in ihrer letzten Rede als Vorsitzende von den 1001 Delegierten verabschiedet. Viele CDU-Mitglieder im Saal hielten Schilder mit der Aufschrift „Danke Chefin für 18 Jahre CDU-Vorsitz“ hoch. Merkel hatte zuvor betont, sie habe sich immer vorgenommen gehabt, ihre staatspolitischen Ämter in Würde zu tragen und in Würde zu verlassen.

11.30 Uhr: Mit teils sehr persönlichen Worten hat sich die scheidende CDU-Parteichefin Angela Merkel auf dem Parteitag in Hamburg von den Delegierten verabschiedet. "Jetzt ist es an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen", sagte sie unter dem Applaus der Parteivertreter am Ende ihrer letzten Rede als CDU-Vorsitzende. "Es war mir eine große Freude, es war mir eine Ehre", ergänzte 64-Jährige.

Sie wünsche sich, dass sich ihre Partei immer mit der "Fröhlichkeit im Herzen" den Problemen und Herausforderungen der Zeit stelle, mit der sie an ihre Aufgaben gehe. Die Delegierten bejubelten Merkels Rede rund neun Minuten lang. Viele hielten Schilder mit der Aufschrift "Danke, Chefin" in die Höhe.

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Angela Merkel: Gänsehautempfang auf CDU-Parteitag vor Vorsitz-Wahl

Update 7.12.2018, 10.54 Uhr: Nach Wochen voller Spannung und Anspannung hat in Hamburg der Parteitag begonnen, auf dem die CDU über die Nachfolge von Angela Merkel entscheiden will. 1001 Delegierte versammelten sich am Freitag zu der zweitägigen Veranstaltung in der Hamburger Messehalle unter dem Motto „Zusammenführen. Und zusammen führen.“. Bundeskanzlerin Merkel wurde mit minutenlangem Applaus begrüßt.

Die scheidende CDU-Vorsitzende Angela Merkel hat ihre Partei nach der Wahl ihres Nachfolgers zur Geschlossenheit aufgerufen. Sie wünsche sich, dass die CDU aus dem Parteitag in Hamburg "gut gerüstet, motiviert und geschlossen" herausgehe, sagte Merkel zum Auftakt des Delegiertentreffens am Freitag. Nach mehr als 18 Jahren gibt Merkel den Parteivorsitz ab, auf dem Parteitag wird ihr Nachfolger gewählt.

Letztes Statement als CDU-Chefin: Das sagt sie zu Schäubles Vorstoß pro Merz

14.09 Uhr: Angela Merkel spricht von den tollen Einschaltquoten von CDU.de aufgrund der Regionalkonferenzen. Auf die 1001 Delegierten „kommt natürlich eine wichtige Aufgabe zu, damit auch die Weichen für die zukünftige Führungsmannschaft zu stellen“, sagte Merkel am Donnerstag bei ihrem traditionellen Rundgang durch die Halles des Parteitages, der am Freitagmorgen in Hamburg beginnt. Sie freue sich „auf den Tag morgen und bin wie alle anderen auch natürlich gespannt. Das ist Demokratie pur, wenn Auswahl besteht. Und den Rest werden die Delegierten entscheiden.“ Und: "Das wird ein besonderer Parteitag sein, Wahlparteitage sind immer besondere Parteitage."

Sie zeigte sich dankbar für die 18 Jahre an der CDU-Spitze. "Das ist eine lange, lange Zeit und in dieser Zeit hat die CDU natürlich Höhen und Tiefen erlebt", sagte Merkel. "Aber sie hat auch die Bundestagswahl viermal so gestalten können, dass wir die Bundeskanzlerin stellen." Sie sei dankbar für diese Zeit und freue sich, noch weiter als Bundeskanzlerin arbeiten zu können.

Und Schäubles Vorstoß pro Merz? Die Kritik Altmaiers daran? Hat sie Angst, dass sich die Partei nach der morgigen Wahl spaltet? Man lebe in einer Demokratie mit Meinungs- und Pressefreiheit. In diesem Rahmen habe sich das abgespielt, findet Merkel. Sie glaubt nicht, dass eine Spaltung innerhalb der CDU droht.

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Übrigens: Auch Spahn hat die öffentlichen Wahlempfehlungen von Parteigranden für Friedrich Merz und Annegret-Kramp-Karrenbauer verteidigt. „Es ist das gute Recht jedes Delegierten, zu sagen, für wen man stimmen will und auch warum. Das gehört zu solch einem Verfahren dazu“, sagte Spahn am Donnerstag im Fernsehsender Phoenix. Entscheidend sei allerdings, dass niemand beschädigt werde und die CDU danach noch genauso geschlossen und gut weitermachen könne wie bisher.

Lesen Sie auch: Beim 32. CDU-Parteitag in Hamburg wird unter anderem ein neuer Vorsitzender gewählt. Sie können live im TV und im Live-Stream dabei sein. Ansonsten halten wir Sie in unserem Live-Ticker zum CDU-Parteitag auf dem Laufenden.

14.06 Uhr: Angela Merkel begutachtet mit Bundesgeschäftsführer Schüler die Halle in Hamburg, testet die Mikrofone. Sie wirkt locker, gelöst. Die Fotoapparate klicken.

14.00 Uhr: Vor dem Parteitag am Freitag und der Wahl des neuen Parteivorsitzenden spricht Angela Merkel am Donnerstag noch ein letztes Mal als CDU-Chefin. Wir berichten im Live-Ticker von der Pressekonferenz.

Ein Rückblick auf Merkels bisherige politische Karriere:

1989: In der politischen Umbruchphase der DDR steigt die Physikerin Merkel in die Politik ein und schließt sich dem Demokratischen Aufbruch (DA) an, der später der CDU beitritt.

1990: April: Nach den Volkskammerwahlen wird Merkel stellvertretende Regierungssprecherin der DDR.

Dezember: Merkel wird mit der ersten gesamtdeutschen Wahl direkt gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Stralsund.

1991: Januar: Unter dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) wird Merkel als Bundesministerin für Frauen und Jugend vereidigt.

Dezember: Merkel wird zur stellvertretenden Vorsitzenden der CDU gewählt.

1994: November: Merkel wird Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Für ihre Verhandlungsführung beim UN-Klimagipfel in Berlin erntet sie ein Jahr später breites Lob.

1998: November: Der neue CDU-Chef Wolfgang Schäuble macht Merkel zur Generalsekretärin.

1999: Dezember: Nach Bekanntwerden der Spendenaffäre ruft Merkel in einem spektakulären Zeitungsbeitrag die CDU zur Abnabelung von Kohl auf.

2000: April: Nach Schäubles Rücktritt im Zuge der Affäre wird Merkel auf dem Parteitag in Essen mit 95,9 Prozent zur Parteichefin gewählt.

Merkel und der Parteitag von Leipzig 2003

2002: September: Nach der verlorenen Bundestagswahl mit Unionsspitzenkandidat Edmund Stoiber (CSU) sichert Merkel sich den Fraktionsvorsitz der CDU/CSU im Bundestag.

2003: Dezember: Unter Merkels Führung segnet die CDU auf ihrem Parteitag in Leipzig einen radikalen Kurswechsel in der Steuer- und Sozialpolitik ab. Später distanzieren sich sowohl Kanzlerin als auch Partei wieder davon.

2005: September: Die Union gewinnt mit Merkel als Kanzlerkandidatin die Bundestagswahl knapp vor der SPD, bleibt aber weit hinter den Erwartungen zurück.

November: Merkel wird als Bundeskanzlerin einer großen Koalition vereidigt. Sie ist nicht nur die erste Frau, sondern mit 51 Jahren die bislang jüngste Politikerin in diesem Amt.

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