Gewalt gegen Polizisten ist in Bayern an der Tagesordnung: Einer Analyse des BKA zufolge wurde 2018 die Hälfte aller Beamten Opfer von Attacken.
München – Nicht zuletzt in Bayern werden Polizeibeamte immer häufiger Opfer von Gewalttaten. Allein im Jahr 2018 hätten die Sicherheitsbehörden 5167 Fälle registriert, in denen Polizisten attackiert wurden oder Bürger es zumindest versuchten. Dies seien 419 oder 8,8 Prozent mehr Fälle als 2017, geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Analyse des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor. Der Anstieg fiel damit im Freistaat fast doppelt so hoch aus wie im Bundesdurchschnitt (plus 4,6 Prozent).
Auch bei der Zahl der Angriffsopfer unter den Polizisten rangierte der Freistaat bundesweit in der Spitzengruppe: Mit 11.489 Polizeibeamten hatte Bayern nach Nordrhein-Westfallen im Jahr 2018 die meisten Opfer unter Vollzugsbeamten zu beklagen; rund die Hälfte der Polizisten war der Analyse nach tätlichen Angriffen ausgesetzt.
Attacken auf Polizisten: Anstieg auch in ganz Deutschland - „Schutzparagraf“ wohl Mitgrund
In ganz Deutschland hatte das BKA 2018 gut 38.000 Gewalttaten gegen Polizisten registriert. Allerdings enthält die Statistik für das Jahr 2018 einige Zahlen, die in vorangegangenen Auflistungen nicht enthalten waren, etwa bundesweit fast 20 000 Fälle von Widerstand gegen insgesamt mehr als 44 000 Polizeibeamte, und 10 761 Fälle von tätlichen Angriffen gegen insgesamt 21 651 Polizisten. Dies dürfte auf den 2017 verabschiedeten „Schutzparagrafen“ des Strafgesetzes zurückzuführen sein.
Angesichts steigender Gewalt gegen Polizisten, aber auch gegen Rettungskräfte an Unfallorten, waren die Strafen für Gewalttaten gegen Einsatzkräfte im Dienst verschärft worden.
Schlagzeilen hatte zuletzt ein Fall aus dem niedersächsischen Oldenburg gemacht. Dort wurden drei Polizei-Beamte bei einem Streit zwischen zwei Personengruppen verletzt.
dpa
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