Wirtschaft

Techn-Talente geben den Ausschlag

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Rhein-Main zählt mit Darmstadt und Frankfurt zu den drei wichtigsten Tech-Hubs in Deutschland. Das hat eine Studie des Beratungshauses Deloitte ergeben.

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FRANKFURT – Die Rhein-Main-Region rangiert mit Darmstadt und Frankfurt als Ankerstädten in der Spitzengruppe der deutschen Digitalstandorte. Spitzenreiter sind München und Berlin. Das ergab die Studie „Die Geografie der Tech-Hubs“ des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungshauses Deloitte. Gewertet wurden der „Status quo“ der bereits vorhandenen Forschung und Entwicklungsinstitutionen, IT-Unternehmen und Netzwerke sowie die Dynamik des Wachstums. Beim Potenzial konnte vor allem die Wissenschaftsstadt Darmstadt punkten.

Die digitale Ökonomie ist nicht auf Standortfaktoren wie Rohstoffvorkommen oder große Industrien angewiesen. Denn Wissen ist – vorausgesetzt es existiert ein schneller Internetanschluss – an jedem Ort verfügbar. Trotzdem neigt die Digitalbranche dazu, sich an einer relativ kleinen Auswahl von Regionen zu sammeln. „Innovationen brauchen weite Netzwerke. Neuentwicklungen entstehen dort, wo Wissen und Erfahrungen geteilt werden“, berichtete Deloitte-Vorstandschef Martin Plendl. Neben der digitalen Infrastruktur zählten erstklassige Bildungs- und Forschungseinrichtungen, attraktive Bedingungen für Risikokapitalgeber und eine lebenswerte Stadt dazu. In der Standort-Konkurrenz gelte es, Nischen zu finden und sich dort zu profilieren.

„Der wichtigste Wettbewerbsfaktor für Tech-Hubs sind Talente“, betonte Nicolai Andersen. Leiter Innovation bei Deloitte. Die Wertschöpfung verlagere sich weiter in Richtung Entwicklung. „Das macht Innovationen noch wertvoller.“ „Unternehmen und Kapital folgen in der digitalen Ökonomie den Talenten“, ist sich Andersen sicher.

Viele Faktoren sprechen für Darmstadt

In der Gesamtwertung landete die Stadt Darmstadt bundesweit auf Rang drei. Ausschlaggebend waren der hohe Anteil von Studenten in den Mint-Fächern Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, die gute Reputation der Technischen Universität sowie die hohe Spezialisierung bei Informationstechnik und Telekommunikation. Darmstadt habe als „Hidden Champion“ mit einem neunten Rang im Status-quo-Index und einem zweiten Platz im Potenzial-Raning die meisten Großstädte hinter sich gelassen, berichtete Deloitte-Chefökonom Alexander Börsch. Ebenfalls erfolgreich seien Städte wie Erlangen, Karlsruhe und Aachen.

Spitzenreiter in beiden Kategorien ist allerdings München. „Bemerkenswert an Münchens Stellung im Bereich der digitalen Talente ist, dass die Stadt eine sehr hohe Spezialisierung auf die IKT-Industrie aufweist und gleichzeitig über die mit Abstand meisten Mint-Berufe in der gesamten städtischen Wirtschaft verfügt“, erläuterte Börsch. Damit sei die Region auch bei der Digitalisierung der klassischen Sektoren führend. Berlin verdankt seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung der Dynamik in der Beschäftigung im digitalen Sektor. Frankfurt rangiert mit einem achten Platz beim Status quo und Rang zwölf beim Potenzial insgesamt auf Platz acht. Mainz platzierte sich mit Rang 20 Status quo und 24 beim Potenzial insgesamt auf Rang 21. Wiesbaden wurde nicht in die Wertung einbezogen, da der Anteil der Mint-Studenten zu gering ist.

Technologiezentren werden laut Deloitte wichtiger. Denn Innovationen entstehen laut Studie in einer Szene von Start-ups, Forschungseinrichtungen, Unis, Risikokapitalgebern und Unternehmen. „Wenn es um die Entwicklung neuen Wissens geht, braucht dieser Austausch räumliche Nähe und persönliche Beziehungen.“

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