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Rammstein kämpft gegen Schwarzmarkt-Tickets

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Die Internetplattform Viagogo ignoriert eine Verfügung gegen den Weiterverkauf von nicht autorisierten Eintrittskarten für die ausverkauften Rammstein-Konzerte in Deutschland.

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FRANKFURT – Wenn die Rockband Rammstein am 13. Juli des nächsten Jahres in der ausverkauften Frankfurter Commerzbankarena ihre Show abziehen wird, werden viele Fans enttäuscht vor verschlossenen Toren stehen. Denn wer seine Tickets auf der Schwarzmarktticketbörse Viagogo gekauft hat, wird nicht eingelassen. Zugelassen sind nur personalisierte Karten, die mit dem Vor- und Zunamen des Käufers versehen sind. Der Tourveranstalter MCT kündigte scharfe Einlasskontrollen an.

Das Landgericht Hamburg hat eine einstweilige Verfügung gegen die Internetplattform erlassen. Nach der Gerichtsentscheidung sei es Viagogo verboten, den Verkauf von Eintrittskarten für die Stadionkonzerte von Rammstein in Deutschland zu ermöglichen. Gleichzeitig dürften sie nicht behaupten, dass es sich um gültige Tickets handelt, die zum Eintritt berechtigen. Außerdem sei es verboten, den Verkauf mithilfe von Google-Adwords-Anzeigen zu bewerben. Das teilte der örtliche Veranstalter Batschkapp in Frankfurt mit. Wer seine Tickets rechtmäßig erworben habe und das Konzert nicht besuchen könne, kann seine Karten vom 1. März an auf der Plattform „fanSale“ des Internettickethändlers Eventim zum Originalpreis verkaufen.

Viagogo zeigt sich von der Gerichtsentscheidung unbeeindruckt. Wer auf den Suchmaschinen „Rammstein“ und „Tickets“ eingibt, bekommt gleich als erste Anzeige einen Hinweis auf Karten bei Viagogo angezeigt. Auf der Internetseite werden bei einer einfachen Suchanfrage 34 Tickets für das längst ausverkaufte Frankfurter Konzert angeboten. „Großartig. Tickets sind noch verfügbar“, lautet die Werbung. Ein Platz im Parkett kostet beispielsweise 352 Euro, im Block 33 sind es 442 Euro und für einen Business-Sitz werden satte 880 Euro verlangt. Die ursprünglichen Ticketpreise liegen zwischen 55 und 105 Euro. „Wir werden weitere rechtliche Schritte einleiten, wenn Viagogo nicht reagieren sollte“, sagte eine Sprecherin des Tourveranstalters MCT auf Anfrage in Berlin. Der Kampf gegen den Schwarzmarkt brauche einen langen Atem. „Gemeinsam mit der Band freuen wir uns, dass das Landgericht Hamburg das Verbot erlassen hat. Das bestätigt erneut den Weg, den die Band schon seit Langem verfolgt, um ihren Fans bezahlbare Tickets anbieten zu können“, berichtete Rechtsanwalt Sebastian Ott von der Kanzlei Lichte in Hamburg laut Mitteilung. Die Entscheidung sei ein Warnsignal an alle, die meinten, sie könnten massenhaft überteuerte und ungültige Rammstein-Tickets handeln und dies auch noch über die einschlägigen Suchmaschinen bewerben.

Wer bei den Kontrollen mit ungültigen Tickets angetroffen werde, werde das Konzert nicht besuchen können, betonte die Sprecherin des Tourveranstalters. Die Betroffenen erhielten eine Einlassverweigerungserklärung, mit der sie dann ihre Ansprüche bei Viagogo geltend machen könnten. Das allerdings ist nach Erfahrungen der Verbraucherzentralen in der Regel zwecklos. Denn Viagogo mit Sitz in der Schweiz zieht sich darauf zurück, dass sie lediglich eine Plattform zum Tickethandel ist, nicht aber selbst der Verkäufer ist.

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