Segula hat trotz der neuen Wahlmöglichkeit für die Opel-Ingenieure weiter hoch fliegende Pläne für Rüsselsheim. Für die IG-Metall-Vertrauensleute ist das eine dreiste Provokation.
RÜSSELSHEIM – Trotz der Einigung zwischen Betriebsrat und Opel-Management geht der Streit um den Wechsel von Opel-Ingenieuren zu Segula mit unverminderter Härte weiter. In Deutschland habe kein Mensch „auf diese Dienstleistungsbutze gewartet“, heißt es in einer Stellungnahme der IG-Metall-Vertrauensleute bei Opel, die dieser Zeitung vorliegt, in Richtung des französischen Entwicklungsdienstleisters.
Segula-Deutschland-Chef Martin Lange sieht nach der Einigung von Betriebsrat und Opel-Management „den Weg frei zur erfolgreichen Umsetzung unseres Projektes“. Der geplante Engineering-Campus in Rüsselsheim werde kommen. Die Vertrauensleute sehen darin eine Provokation. Denn faktisch sei das Gegenteil der Fall: „Die erzielte Einigung wird der Einstieg in den Ausstieg dieser Dienstleistungsbutze sein. Der Campus wird nicht kommen“, heißt es mit Blick auf die geringe Wechselbereitschaft der Opelaner.
Segulas Geschäftskonzept basiere auf dem „Prinzip Hoffnung“ und sei nicht mit konkreten Projekten oder Kunden hinterlegt; das Konzept stehe auf „wachsweichem Fundament“. Bei einem Wechsel wäre das „Risiko für die Arbeitsplätze erheblich“. Segulas Äußerungen zeigten, dass das Unternehmen „über keinerlei Bodenhaftung und Realitätssinn“ verfügt, so die Vertrauensleute weiter, die bei Seugla einen „Mangel an kaufmännischer Seriosität und moralischer Integrität“ erkennen. „Wenn die Segula-Vertreter trotz der Risiken weiter an ihrem unseriösen Konzept festhalten ist klar, dass das Schicksal der Menschen sie nicht interessiert“, heißt es weiter.
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