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Merkels letztes Statement als CDU-Chefin: Das sagt sie zu Schäubles Vorstoß pro Merz

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Auf dem Parteitag in Hamburg wählen die rund 1000 Delegierten den Nachfolger oder die Nachfolgerin der Vorsitzenden Angela Merkel. Sie führte die CDU mehr als 18 Jahre. Nun gab sie ein letztes Statement.

14.09 Uhr: Angela Merkel spricht von den tollen Einschaltquoten von CDU.de aufgrund der Regionalkonferenzen. Auf die 1001 Delegierten „kommt natürlich eine wichtige Aufgabe zu, damit auch die Weichen für die zukünftige Führungsmannschaft zu stellen“, sagte Merkel am Donnerstag bei ihrem traditionellen Rundgang durch die Halles des Parteitages, der am Freitagmorgen in Hamburg beginnt. Sie freue sich „auf den Tag morgen und bin wie alle anderen auch natürlich gespannt. Das ist Demokratie pur, wenn Auswahl besteht. Und den Rest werden die Delegierten entscheiden.“ Und: "Das wird ein besonderer Parteitag sein, Wahlparteitage sind immer besondere Parteitage."

Sie zeigte sich dankbar für die 18 Jahre an der CDU-Spitze. "Das ist eine lange, lange Zeit und in dieser Zeit hat die CDU natürlich Höhen und Tiefen erlebt", sagte Merkel. "Aber sie hat auch die Bundestagswahl viermal so gestalten können, dass wir die Bundeskanzlerin stellen." Sie sei dankbar für diese Zeit und freue sich, noch weiter als Bundeskanzlerin arbeiten zu können.

Und Schäubles Vorstoß pro Merz? Die Kritik Altmaiers daran? Hat sie Angst, dass sich die Partei nach der morgigen Wahl spaltet? Man lebe in einer Demokratie mit Meinungs- und Pressefreiheit. In diesem Rahmen habe sich das abgespielt, findet Merkel. Sie glaubt nicht, dass eine Spaltung innerhalb der CDU droht.

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Übrigens: Auch Spahn hat die öffentlichen Wahlempfehlungen von Parteigranden für Friedrich Merz und Annegret-Kramp-Karrenbauer verteidigt. „Es ist das gute Recht jedes Delegierten, zu sagen, für wen man stimmen will und auch warum. Das gehört zu solch einem Verfahren dazu“, sagte Spahn am Donnerstag im Fernsehsender Phoenix. Entscheidend sei allerdings, dass niemand beschädigt werde und die CDU danach noch genauso geschlossen und gut weitermachen könne wie bisher.

Lesen Sie auch: Beim 32. CDU-Parteitag in Hamburg wird unter anderem ein neuer Vorsitzender gewählt. Sie können live im TV und im Live-Stream dabei sein.

14.06 Uhr: Angela Merkel begutachtet mit Bundesgeschäftsführer Schüler die Halle in Hamburg, testet die Mikrofone. Sie wirkt locker, gelöst. Die Fotoapparate klicken.

14.00 Uhr: Vor dem Parteitag am Freitag und der Wahl des neuen Parteivorsitzenden spricht Angela Merkel am Donnerstag noch ein letztes Mal als CDU-Chefin. Wir berichten im Live-Ticker von der Pressekonferenz.

Ein Rückblick auf Merkels bisherige politische Karriere:

1989: In der politischen Umbruchphase der DDR steigt die Physikerin Merkel in die Politik ein und schließt sich dem Demokratischen Aufbruch (DA) an, der später der CDU beitritt.

1990: April: Nach den Volkskammerwahlen wird Merkel stellvertretende Regierungssprecherin der DDR.

Dezember: Merkel wird mit der ersten gesamtdeutschen Wahl direkt gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Stralsund.

1991: Januar: Unter dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) wird Merkel als Bundesministerin für Frauen und Jugend vereidigt.

Dezember: Merkel wird zur stellvertretenden Vorsitzenden der CDU gewählt.

1994: November: Merkel wird Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Für ihre Verhandlungsführung beim UN-Klimagipfel in Berlin erntet sie ein Jahr später breites Lob.

1998: November: Der neue CDU-Chef Wolfgang Schäuble macht Merkel zur Generalsekretärin.

1999: Dezember: Nach Bekanntwerden der Spendenaffäre ruft Merkel in einem spektakulären Zeitungsbeitrag die CDU zur Abnabelung von Kohl auf.

2000: April: Nach Schäubles Rücktritt im Zuge der Affäre wird Merkel auf dem Parteitag in Essen mit 95,9 Prozent zur Parteichefin gewählt.

Merkel und der Parteitag von Leipzig 2003

2002: September: Nach der verlorenen Bundestagswahl mit Unionsspitzenkandidat Edmund Stoiber (CSU) sichert Merkel sich den Fraktionsvorsitz der CDU/CSU im Bundestag.

2003: Dezember: Unter Merkels Führung segnet die CDU auf ihrem Parteitag in Leipzig einen radikalen Kurswechsel in der Steuer- und Sozialpolitik ab. Später distanzieren sich sowohl Kanzlerin als auch Partei wieder davon.

2005: September: Die Union gewinnt mit Merkel als Kanzlerkandidatin die Bundestagswahl knapp vor der SPD, bleibt aber weit hinter den Erwartungen zurück.

November: Merkel wird als Bundeskanzlerin einer großen Koalition vereidigt. Sie ist nicht nur die erste Frau, sondern mit 51 Jahren die bislang jüngste Politikerin in diesem Amt.

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