Politik

Landtagswahl in Brandenburg 2019: Termine, Kandidaten und Prognosen

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Landtagswahl in Brandenburg 2019: Wann ist der Termin? Wer tritt an? Was sagen die neuesten Umfragen? Die wichtigen Infos zur Wahl finden Sie hier.

Die Wahl in Brandenburg am 1. September 2019 wird spannend: Schaut man auf die Umfragen, so wird die AfD voraussichtlich viele Wähler gewinnen und die Kräfteverhältnisse im Landtag von Brandenburg verschieben. Wir haben alle Informationen zum Wahltermin, zu den Parteien und ihren Spitzenkandidaten sowie zu den Umfragen für Sie zusammengestellt.

Termin der Landtagswahl 2019 in Brandenburg

Am 1. September 2019 wird die Landtagswahl in Brandenburg stattfinden. Die Wahllokale in Brandenburg sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. In den Wahlunterlagen, die jeder Wahlberechtigte zugeschickt bekommt, steht unter anderem auch, in welchem Wahllokal man seine Stimme abgeben kann.

Landtagswahl in Brandenburg: So läuft die Briefwahl

Wer am Tag der Wahl, also am Sonntag, den 1. September 2019, nicht persönlich in seinem Wahllokal erscheinen kann, hat trotzdem die Möglichkeit, an der Landtagswahl in Brandenburgper Briefwahl teilzunehmen. Dazu muss bei der Gemeinde des Hauptwohnsitzes ein Wahlschein beantragt werden. Das kann man persönlich oder schriftlich (per Brief, E-Mail oder Fax) erledigen.

Spätestens am Wahlsonntag bis 18 Uhr müssen die Unterlagen dann beim Wahlamt vorliegen. Der Briefwähler muss selbst dafür sorgen, dass er seine Unterlagen rechtzeitig zur Post bringt und sie rechtzeitig zugestellt werden.

Wer ist bei der Landtagswahl in Brandenburg wahlberechtigt?

Wahlberechtigt sind alle deutschen Staatsangehörigen, die in Brandenburg leben und seit mindestens einem Monat ihren ständigen Wohnsitz in Brandenburg haben. Das sind rund 2,1 Millionen Menschen.

Das Wahlalter liegt bei der Landtagswahl in Brandenburg bei 16 Jahren. Das bedeutet, Personen mit einem Geburtsdatum nach dem 1. September 2003, dürfen an der Wahl teilnehmen. In diesem Jahr werden rund 120.000 junge Menschen aus Brandenburg erstmals ihre Stimme abgeben dürfen.

Landtagswahl in Brandenburg: Das bedeuten Erst- und Zweitstimme

Jeder Wähler hat bei der Landtagswahl in Brandenburg zwei Stimmen: Mit der Erststimme wählt er den Kandidaten oder die Kandidatin aus seinem Wahlkreis. Der Bewerber aus dem Wahlkreis, der die meisten Stimmen bekommt, zieht direkt in den Landtag von Brandenburg ein. Da es in Brandenburg 44 Wahlkreise gibt, werden also 44 Politiker direkt gewählt.

Die Auswahl von 44 weiteren Kandidaten erfolgt dann durch die Zweitstimme. Das bedeutet: Man wählt die Landesliste einer Partei – und je nachdem, wie viele Stimmen diese Partei in Brandenburg erhält, rücken dann Bewerber von dieser Liste in den Landtag.

Sie können entweder nur ihre Erststimme, nur die Zweitstimme oder beide Stimmen abgeben.

Insgesamt sind also 88 Abgeordnete im brandenburgischen Landtag. Gewählt sind die Volksvertreter im Landesparlament von Brandenburg für fünf Jahre.

Diese Parteien stehen in Brandenburg zur Wahl

Insgesamt treten 14 Parteien und politische Vereinigungen bei der Landtagswahl in Brandenburg an. Die Reihenfolge der Parteien richtet sich nach der Zahl der Zweitstimmen, die die Parteien bei der vergangenen Landtagswahl im Jahr 2014 holen konnten. Folgende Parteien stellen sich zur Wahl:

  • SPD 
  • CDU
  • Linke 
  • AfD
  • Grüne 
  • BVB / Freie Wähler 
  • Die Partei
  • FDP
  • Gesundheitsforschung
  • ÖDP
  • Piraten 
  • Republikaner 
  • Tierschutzpartei 
  • V-Partei 
  • WIR – für Brandenburg 

Natürlich gilt auch bei der Landtagswahl in Brandenburg die Fünf-Prozent-Hürde. Eine ganze Reihe von Parteien muss also aufgrund dieser Sperrklausel um den Einzug ins Landesparlament bangen.

Der Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Brandenburg

Sie wissen nicht, wen Sie bei der Landtagswahl wählen sollen? Welche Partei mit ihren Positionen und Interessen am ehesten übereinstimmt? Mit dem Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Brandenburg können Sie kostenfrei prüfen, welche Partei oder politische Vereinigung, die sich in Brandenburg zur Wahl stellt, am stärksten mit ihren persönlichen Vorstellungen übereinstimmt.

Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl 2019 in Brandenburg

Dietmar Woidke (SPD) hat entgegen des Bundestrends 31,9 Prozent für die SPD geholt. Vielleicht gelingt dem Ministerpräsidenten erneut das Kunststück, als Sozialdemokrat eine Wahl zu gewinnen. Sein Bekanntheitsgrad liegt bei 94 Prozent – Woidke ist populär in Brandenburg. Sein Slogan: „Ein Brandenburg“.

Ingo Senftleben (CDU) ist seit 2015 Parteichef der CDU in Brandenburg. Er steht zum Kurs von Angela Merkel in der Flüchtlingspolitik – im Osten Deutschlands vielleicht keine populäre Haltung. Nichtsdestotrotz kennt ihn in Brandenburg nur jeder Zweite. Im Falle eines Wahlsiegs hat Senftleben eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen. Ein Bündnis mit der Linken dagegen kann sich der CDU-Mann vorstellen.

Als Ende 2018 die ehemalige Spitzenkandidatin der Linken, Diana Golze, zurücktreten musste, rückte ein Duo nach: Kathrin Dannenberg und Sebastian Walter (Linke) treten für die Linke an. Der Skandal um Golze scheint die Wähler der Partei kaum zu stören: Die Linke bewegt sich bei Umfragen kontinuierlich bei Werten um 17 Prozent.

Andreas Kalbitz (AfD) ist Landesvorsitzender der Rechtspopulisten in Brandenburg. Er gilt als ein Rechtsaußen und wird im Bundesvorstand dem Flügel um Björn Höcke zugerechnet. In sozialen Medien schlägt Kalbitz gerne muslimfeindliche, nationalistische Töne an.

Ursula Nonnenmacher und Benjamin Raschke sind die Spitzenkandidaten der Grünen. Die Öko-Partei hat es erst 2009 in den brandenburgischen Landtag geschafft. Möglicherweise werden sie nun bei der Regierungsbildung zum Zünglein an der Waage.

2014 ist die FDP aus dem Landtag geflogen. Ob es der Spitzenkandidat der Liberalen, Hans-Peter Goetz, bei dieser Wahl schafft, mit seiner Partei zurück in den Landtag zu kommen, ist keineswegs sicher. Die FDP kratzt an der Fünf-Prozent-Marke.

2014 hatte Christoph Schulze das Direktmandat für die Freien Wähler gewonnen. Doch der engagierte Kritiker des Berliner Flughafens tritt bei dieser Wahl nicht mehr an. Stattdessen haben die Freien Wähler Péter Vida zu ihrem Spitzenkandidaten gekürt.

Umfragen zur Landtagswahl 2019 in Brandenburg (Angaben in Prozent)

Die Umfragen zur Landtagswahl in Brandenburg deuten auf eine neue Regierungskonstellation hin. Gleich vier Parteien liegen annähernd gleichauf. Hier finden Sie die aktuellen Umfragen:  

Institut

Datum

CDU

SPD

GRÜNE

FDP

LINKE

AfD

Sonstige

INSA (BILD)

02.07.2019

18

19

16

6

16

19

BVB/FW 3

Sonst. 3

Infratest dimap (Auftraggeber: RBB)

11.06.2019

17

18

17

5

14

21

BVB/FW 4

Sonst. 4

INSA (BILD)

30.05.2019

20

19

12

5

18

20

BVB 3 

Sonst. 3

Infratest dimap (RBB, Antenne Brandenburg)

09.04.2019

20

22

12

5

16

19

6

INSA (BILD)

07.02.2019

21

21

10

5

17

19

BVB 4

Sonst. 3

pmg – policy matters (SPD-LV)

10.01.2019

21

23

10

3

18

21

4

Forsa (Märkische Allgemeine)

01.01.2019

19

20

12

5

17

20

7

Infratest dimap (Brandenburg)

19.09.2018

21

23

7

5

17

23

4

INSA (BILD)

17.08.2018

18

23

8

5

18

21

BVB 4

Sonst. 3

Infratest dimap (RBB, Antenne Brandenburg)

18.04.2018

23

23

7

4

17

22

4

Infratest dimap (RBB)

14.11.2017

22

23

6

7

17

20

5

Forsa (Märkische Allgemeine)

10.11.2017

22

25

6

5

18

18

6

Landtagswahl am 14.09.2014

23

31,9

6,2

1,5

18,6

12,2

BVB 2,7

NPD 2,2
Sonst. 1,9

Die Wahlbeteiligung in Brandenburg war bei den vergangenen Landtagswahlen leider sehr niedrig: Im Jahr 2014 gaben nur 47,9% der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Mehr als die Hälfte der Brandenburger ging nicht zur Wahl. Falls Sie noch nicht wissen, wen Sie bei der Landtagswahl in Brandenburg wählen sollen, können Sie sich hier über den Wahl-O-Mat informieren, der Ihnen als Wahl-Entscheidungshilfe dienen kann. 

Landtagswahl in Brandenburg 2019: Mögliche Koalitionen

Bei der vergangenen Landtagswahl im Jahr 2014 wurde die SPD stärkste Kraft in Brandenburg. Die Sozialdemokraten haben ein Regierungsbündnis mit der Linken gebildet und stellen mit Dietmar Woidke den Ministerpräsidenten von Brandenburg.

Schaut man auf die aktuellen Umfragen, so ist ein Fortbestand der rot-roten Koalition in Brandenburg eher fraglich. Neben zahlreichen anderen Bündnissen wäre zum Beispiel auch einDreierbündnis aus SPD, Linke und Grünen eventuell möglich. Weitere Optionen würden sich ergeben, wenn die CDU in eine Regierungskoalition eingebunden wäre. Dann wären zumindest theoretisch auch die folgenden Koalitionen möglich:

In einer Umfrage geht die AfD erstmals als stärkste Kraft in Brandenburg hervor. Alle anderen Parteien haben allerdings bislang ein Bündnis mit den Rechtspopulisten ausgeschlossen. Eine Regierungsbeteiligung der AfD in Brandenburg ist daher eher unwahrscheinlich.

Ergebnisse der Landtagswahl 2014 in Brandenburg

Bei der vergangen Landtagswahl im Jahr 2014 verlor die SPD zwar deutlich an Stimmen, wurde aber dennoch klar stärkste Kraft in Brandenburg. Die Sozialdemokraten bildeten eine Koalition mit der Linken. Dietmar Woidke ist amtierender Ministerpräsident. Hier das Endergebnis der Landtagswahl in Brandenburg im Jahr 2014:

  • SPD: 31,9%
  • CDU: 23,0%
  • Linke: 18,6%
  • AfD: 12,2%
  • Grüne: 6,2%
  • FW: 2,7%
  • NPD: 2,2%
  • Piraten: 1,5%
  • FDP: 1,5%
  • Tierschutzpartei: 1,1%
  • Sonstige: 3,4%

Die Landtagswahl in Brandenburg ist nicht das einzige politische Großereignis am 1. September. An diesem Tag findet auch noch die Landtagswahl in Sachsen statt, bei der sich die Kräfteverhältnisse auch deutlich ändern könnten.

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