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Irre: Minister Müller kritisiert Regierungs-Flugzeuge – und schon gibt es die nächste Panne

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S-Bahn-München: Witterungsbedingte Störungen im Gesamtnetz – Verzögerungen und Ausfälle möglich

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Afrikanische Linien statt Regierungsflieger

Irre: Minister Müller kritisiert Regierungs-Flugzeuge – und schon gibt es die nächste Panne

Schon mehrfach gab es Schwierigkeiten mit Flugzeugen der Bundesregierung. Minister Gerd Müller äußert Kritik, dann erwischt es ihn in Afrika gleich ein zweites Mal. News im Ticker.  

  • Der G20-Gipfel vor wenigen Wochen begann zunächst ohne Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wegen einer Panne am Regierungsflieger musste sie per Linienflug mit der Fluggesellschaft Iberia nach Buenos Aires reisen. Sie traf erst am Freitagabend in Argentinien ein.
  • Danach löste die Frage, warum Merkel nicht fliegen konnte, Debatten aus. Im Mittelpunkt: Ein brisanter

    Update vom 11. Januar 2019:

    Die Pannenserie reißt nicht ab. Minister Müllers frisch repariertes Regierungsflugzeug muss in Afrika zum zweiten Mal am Boden Bleiben. Die Verärgerung ist groß. Plötzlich kam "Rauch" aus dem Triebwerk des Regierungsflugzeugs. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ist sauer: Eine Dienstreise in drei Länder des südlichen Afrikas ist wegen gleich zwei Defekten an einer Maschine der Flugbereitschaft zu einer kleinen Odyssee geworden. Müller musste einen geplanten Besuch in Namibia komplett absagen, Teile verschieben und plötzlich mehrfach neue Programmpunkte finden, weil er länger in Sambia festsaß.

    Für die Bundeswehr ist der erneute Zwischenfall unangenehm. Erst im November war auch die Kanzlerin wegen einer Panne auf einen Linienflug umgestiegen und verpasste Teile eines wichtigen Gipfeltreffens. "Diese Kette von technischen Problemen muss jetzt gründlich aufgearbeitet werden", forderte Müller am Freitag. Ein erneuter "sehr gravierender Defekt an der Maschine schließt einen Rückflug nach Deutschland aus", erklärte er. "Wir helfen uns jetzt selbst und fliegen mit afrikanischen Linien zurück."

    Der Minister und seine Delegation saßen in der sambischen Stadt Ndola unweit der Grenze zum Kongo bereits in der Regierungsmaschine, als plötzlich Rauch aus dem Triebwerk kam, wie ein Sprecher des Entwicklungsministeriums als Augenzeuge schilderte. Der Besatzung angezeigt wurde vom System allerdings, dass heiße Luft einströme.

    Die Pannen seien ein Debakel für Deutschlands Ruf als High-Tech-Land, hatte Müller bereits nach dem ersten Defekt geschimpft. Das schade der Marke "Made in Germany". "Die Flugfähigkeit der Kanzlerin und der Kabinettsmitglieder muss jederzeit sichergestellt sein", forderte Müller. "Die Ausfälle müssen ein Ende haben".

    Selbst manche Entwicklungsländer hätten für ihre Regierungen besser gewartete Flugzeuge. Dass es drei Tage dauere, ein kaputtes Ventil an einer Maschine zu reparieren, "das kann in Sambia niemand glauben", sagte er. Sambia liegt auf einem UN-Wohlstandsindex auf Platz 144, Deutschland auf Platz 5 von 189 Ländern.

    Die Schwierigkeiten mit Müllers zweistrahliger Bombardier Global 5000 hatten am Montag mit einem defekten Ventil in Malawi begonnen. 

    „Das kann in Sambia niemand glauben“ – Minister über Flugzeug-Panne der Bundesregierung

    Update vom 10. Januar 2019, 7.49 Uhr: Die Pannen hätten eine "enorm negative Symbolwirkung für das High-Tech-Land Deutschland", sagte der CSU-Politiker während eines Besuchs in Sambia der Deutschen Presse-Agentur. 

    „Wenn Kabinettsmitglieder nicht flugfähig sind und innerhalb von drei Tagen ein Ventil nicht zu reparieren ist, dann kann das in Sambia niemand glauben", sagte er in einem Telefongespräch am Mittwochabend. Er könne mit der Verzögerung leben, es sei jedoch schwierig, gleichzeitig für die als Marke „Made in Germany“ bekannten Qualitätsstandards zu werben. Er forderte: „Die Ausfälle müssen ein Ende haben.“ Die Flugfähigkeit der Bundeskanzlerin und der Kabinettsmitglieder müsse jederzeit sichergestellt sein.

    Nächste peinliche Flugzeug-Panne für die Bundesregierung: Minister steckte in Afrika fest – Das war die Ursache

    Update vom 8. Januar 2019, 15.11 Uhr: Nach einer Flugzeugpanne hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) einen geplanten Besuch in Namibia gestrichen. „Als dritte Station der Reise war Namibia vorgesehen. Das klappt wegen der Verzögerungen nun nicht mehr. Die Reise wird nachgeholt“, teilte das Ministerium am Dienstag via Twitter mit.

    Nach Malawi und Sambia wollte Müller zum Abschluss seiner Reise in den Süden Afrikas Namibia besuchen. EinePanne an einer Global 5000 der Flugbereitschaft brachte aber den Terminplan durcheinander. Wegen eines defekten Druckventils konnte in Malawi das Flugzeug nicht starten. Deshalb ging es per Linienflug in Sambias Hauptstadt Lusaka.

    Flugzeugpanne: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller in Afrika gestrandet

    Update vom 7. Januar 2019, 16.40 Uhr: Nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist auch Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) bei einer Auslandsreise wegen des Ausfalls einer Maschine der Flugbereitschaft der Bundeswehr gestrandet. Müller musste seine Tour durch mehrere afrikanische Länder am Montag in Malawi unterbrechen, wie eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage bestätigte. Für den Abend war demnach mit einer Linienmaschine der Weiterflug ins benachbarte Sambia geplant.

    Erst im Dezember hatte Merkel bei der Anreise zum G20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines Totalausfalls des Funksystems umkehren müssen. Auch sie musste auf eine Linienmaschine umsteigen und traf mit einer stark verkleinerten Delegation erst mit großer Verspätung bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Argentinien ein.

    Brisanter Bericht über Pannen-Airbus – Ministerium nimmt Lufthansa in Schutz

    Update 28. Dezember, 11.42 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat aus Sicht von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (beide CDU) zu wenig für den Osten bewirkt.

    18.15 Uhr: Das Verteidigungsministerium hat jetzt einem Bericht widersprochen, wonach ein Wartungsfehler der Lufthansa Technik für die Odyssee verantwortlich sei. „Maßgeblich für den Zwischenfall war ein Ausfall eines Bauteils, in der Folge auch der Funkgeräte. Dies liegt nicht an Lufthansa Technik“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Das Flugzeug war immer in einem sicheren Zustand, und die Sicherheit an Bord war immer gewährleistet“, betonte er.

    Schuld an Merkels Flugzeugpanne? Lufthansa dementiert brisanten Bericht

    Update vom 27. Dezember 2018: Die Panne am Regierungsflugzeug von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Ende November ist einem „Spiegel“-Bericht zufolge auf einen Fehler des Wartungsunternehmens Lufthansa Technik zurückzuführen. Dies ergebe sich aus einem vertraulichen Untersuchungsbericht der Bundeswehr, berichtete das Nachrichtenmagazin am Donnerstag. Lufthansa Technik wies den Vorwurf zurück.

    Dem Bericht zufolge versäumte es die Lufthansa-Tochter, die Flugbereitschaft der Bundeswehr über ein neu eingebautes digitales Kommunikationssystem zu informieren. Als das System während des Fluges zum G20-Gipfel ausgefallen sei, habe sich die Crew der Regierungsmaschine auf eine falsche Notfall-Checkliste verlassen. Es sei ihr deshalb nicht gelungen, das Funksystem wieder hochzufahren.

    Ohne reguläre Funkverbindung konnte die Maschine den Flug nach Argentinien nicht fortsetzen. Die Langstreckenmaschine musste wieder umkehren und mit vollen Tanks in Köln landen – kein ungefährliches Manöver, denn durch das hohe Gewicht der Maschine heizen sich die Bremsen stark auf. Statt mit der Flugbereitschaft flogen die Kanzlerin und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am nächsten Tag mit einer Linienmaschine zum G20-Gipfel nach Buenos Aires.

    Der Konzernsprecher von Lufthansa Technik, Jens Krüger, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: „Die Lufthansa Technik hat zu jedem Zeitpunkt sämtliche luftrechtlichen Vorgaben eingehalten. Das gilt auch für den Umgang mit den Dokumentationspflichten.“ Zu Einzelheiten äußerte er sich nicht.

    Update 27. Dezember 2018: Auch das könnte Sie interessieren: Dass Friedrich Merz in der Zukunft eine gewichtige Rolle innerhalb der CDU spielen wird, ist nicht unwahrscheinlich. Während ein Ministeramt aber derzeit wohl nicht zur Debatte steht, befeuern Merz-Freunde Gerüchte um eine Kanzlerkandidatur.

    Vertraulicher Bericht enthüllt angeblich Ursache von Merkels Flugzeugpanne

    Update 26. Dezember 2018: Nun ist offenbar klar, warum Angela Merkels Regierungsflieger Ende November auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires eine peinliche bis gefährliche Panne erlitten hat: Nach Informationen des „Spiegel“ wurden die Komplikationen „maßgeblich“ durch einen Fehler der Lufthansa verursacht. Weiter heißt es, der mit der Aufarbeitung des Vorfalles befasste Brigadegeneral Peter Clement habe den Defekt nachträglich in die „Kategorie C für erhebliche Vorfälle“ hochgestuft.

    Video: So kam es zu Merkels Flugpanne 

    Laut Spiegel geht aus einem vertraulichen Bericht hervor, dass die Lufthansa es nach einer Wartung im Jahr 2010 versäumt hatte, die Piloten der Flugbereitschaft und den Flugzeughersteller Airbus über eine wichtige Umstellung am Kommunikationssystem des Flugzeugs „Konrad Adenauer“ zu informieren. Die Folge: Da sie nicht über die verwendete Technik im Bilde waren, konnten die Piloten nicht angemessen auf einen Stromausfall des Systems reagieren und die Kommunikationstechnik wieder in Gang setzen.

    Luftwaffen-Brigadegeneral Peter Klement, bei der Truppe für alle Flugunfälle zuständig, untersuchte den Vorfall genau. Weil ein Flug ohne Funksystem und eine Landung mit vollen Tanks durchaus gefährlich ist, stufte er den Defekt nachträglich in die Kategorie C für erhebliche Vorfälle hoch, wie der "Spiegel" berichtete.

    Merkels Flug: Lufthansa-Fehler machte die Sache heikel

    Heikel sei die Situation durch den Fehler der Lufthansa geworden, so der "Spiegel". Bereits 2010 habe die Wartungsgesellschaft in dem A340 ein digitales "Audio Management Unit" (AMU) eingebaut, das die gesamte Kommunikation der Piloten kontrolliert – sowohl im Flugzeug als auch Gespräche mit dem Boden.

    Mit der neuen Technik könne aber bei einem Stromausfall "bei einer digitalen AMU im Gegensatz zur analogen AMU die Kommunikation nicht wiederhergestellt werden", so der Bericht zur Panne. Anhand der Notfall-Checkliste an Bord hätten die Piloten vergeblich versucht, den Funk neu zu starten. Die zu dem neuen System gehörende Notfall-Anleitung sei ihnen nicht bekannt gewesen.

    Ein defektes Bauteil – eine zentrale Schalteinheit in der Bordelektronik („Transformer Rectifier Unit“) – hatte am 29. November gleich zwei Funksysteme lahmgelegt, die sich im Notfall gegenseitig ersetzen sollen. Außerdem konnte der Pilot durch den Defekt kein Kerosin in der Luft ablassen, um das Landegewicht zu verringern. Merkels Flug zum G20-Gipfel war abgebrochen und auf den Flughafen Köln/Bonn geleitet worden.

    Forbes: Angela Merkel ist erneut „mächtigste Frau der Welt“ bei Forbes

    Update 5. Dezember 2018: Wie wichtig Angela Merkel für die Weltgemeinschaft ist, zeigte sich zuletzt am G20-Gipfel, als alle auf die verspätete Angela Merkel warteten. Ihr Einfluss ist nach 13 Jahren Kanzlerschaft enorm, das unterstreicht auch die neue Wertung des US-Magazins „Forbes“. Das kürte Merkel zum achten Mal in Folge zur weltweit mächtigsten Frau des Jahres. 

    Die Öffentlichkeit stelle sich die große Frage, wer und was folge, wenn die CDU-Politikerin nicht mehr im Amt sei, schreibt das Magazin. (Merz, AKK oder Spahn – wer wird Merkel-Nachfolger?)

    Angela Merkel noch vor Theresa May

    Auf Platz 2 der „Forbes“-Liste folgt – ebenfalls wie vergangenes Jahr – die britische Premierministerin Theresa May vor der französischen Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, die auf Platz 3 landet. Den vierten Platz belegt Mary Barra, Chefin des US-Autobauers General Motors, auf Platz 5 die Chefin des US-Finanzriesen Fidelity, Abigail Johnson.

    Für die Liste berücksichtigt „Forbes“ unter anderem Vermögen, Medienpräsenz und Einfluss der jeweiligen Frauen. Neben Merkel ist aus Deutschland die Finanzchefin der Deutschen Post, Melanie Kreis, vertreten (Platz 61). Die jüngste Frau auf der Liste ist mit 28 Jahren die US-Sängerin Taylor Swift (68). Ivanka Trump, Tochter und Beraterin von IS-Präsident Donald Trump, rutschte vom 19. auf den 24. Platz ab.

    Lob für Angela Merkel von Argentiniens Staatschef

    18.08 Uhr: Argentiniens Staatschef Mauricio Macri hat am Montag auf der Bilanz-Pressekonferenz nach dem G20-Gipfel Bundeskanzlerin Angela Merkel gelobt: „Angela Merkel zeigte die Geste, nach der Flugzeugpanne eine Linienmaschine zu nehmen, um uns (auf dem G20-Gipfel) zu begleiten und entscheidend zur Verabschiedung der Abschlusserklärung beizutragen, die nach dem Scheitern auf dem G7-Gipfel (im Juni in Kanada) niemand erwartete.“  

    Nach G20-Gipfel: Trump will Kims Wünsche Erfüllen, wenn atomare Abrüstung erfolgt

    10.24 Uhr: US-Präsident Donald Trump will nach Angaben des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In alle Wünsche Nordkoreas im Falle einer atomaren Abrüstung des Landes erfüllen. Außerdem solle er dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un die Botschaft vermitteln, dass er (Trump) „eine freundschaftliche Meinung von ihm habe und ihn möge“, sagte Moon auf dem Flug vom G20-Gipfel in Argentinien nach Neuseeland. Das Präsidialamt in Seoul hatte die Bemerkungen Moons, der am Freitag den US-Präsidenten in Buenos Aires getroffen hatte, am Montag wiedergegeben.

    Trump wünscht sich den Angaben Moons zufolge, dass Kim sämtliche Abrüstungsvereinbarungen Pjöngjangs mit Washington umsetze. „Er wolle das wahrmachen, was Kim von ihm verlange.“

    Video: Putin lacht mit dem Kronprinzen aus Riad

    Angela Merkel sorgt für Lacher in Australien

    9.42 Uhr: Mit ihrem Zettel für ein Treffen mit dem australischen Premierminister Scott Morrison beim G20-Gipfel in Argentinien sorgt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in dessen Heimatland nachträglich für Belustigung.

    Auf einem Foto der Begegnung vom Samstag in Buenos Aires ist zu sehen, wie sich die Kanzlerin offensichtlich gerade noch über ihren Gesprächspartner einliest. Australiens rechtsliberaler Regierungschef, der erst seit August Regierungschef ist, sitzt zu diesem Zeitpunkt bereits neben ihr.

    Die Zeitung „Sydney Morning Herald“ spottete am Montag über den ehemaligen Schatzkanzler, mit dem auch zuhause noch nicht alle Leute etwas anfangen können: „Wer ist das? Australier können Angela Merkels Dilemma wahrscheinlich verstehen.“

    Auf Twitter äußerten viele ebenfalls Verständnis. Eine Nutzerin namens Rhiannon Hoffman schrieb: „Angela Merkel hat also einen Spickzettel gebraucht. Dafür kann sie nichts. Ich lebe hier und weiß noch überhaupt nichts über ihn.“

    Auf Merkels Zettel ist auch ein Foto des Premierministers zu erkennen. Solche „Fact Sheets“ über einen Gesprächspartner sind in der internationalen Politik durchaus üblich – vor allem, wenn man das Gegenüber noch nicht kennt. Allerdings legt man sie vor einem Treffen normalerweise aus der Hand.

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    Nach G-20 Gipfel: China will laut Trump die Zölle auf US-Autos senken

    3. Dezember 2018, 6.34 Uhr: China hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zugesagt, Zölle auf US-Autos "zu reduzieren und abzuschaffen". Derzeit lägen die Zölle bei 40 Prozent, schrieb Trump am Sonntagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die USA und China hatten sich am Vortag darauf verständigt, binnen 90 Tagen keine neuen Strafzölle zu erheben.

    UN-Chef Guterres lobt Kompromiss-Erklärung beim G20-Gipfel

    Die News vom 2. Dezember 2018, 16.38 Uhr: Nach dem Minimalkonsens beim G20-Gipfel in Buenos Aires hat UN-Generalsekretär António Guterres den mühsam ausgehandelten Kompromiss gelobt. Die gemeinsame Abschlusserklärung der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer unterstütze die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, stärke den Kampf gegen den Klimawandel und erkenne den multilateralen Ansatz in Handelsfragen an, sagte der UN-Chef am Sonntag.

    16.26 Uhr: Trotz der vorläufigen Entspannung im Streit um neue Strafzölle und der Einigung auf Maßnahmen wie den Kampf gegen Steuervermeidung sehen die Grünen die G20 in einer tiefen Krise. „Der Gipfel von Buenos Aires legt die Schwäche der G20 schonungslos offen“, sagte der Außenpolitiker Jürgen Trittin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

    „Über Multilateralismus darf wegen Donald Trump nicht mehr gesprochen werden, die Reformen der Welthandelsorganisation werden zwar benannt, aber in welche Richtung diese gehen sollen, bleibt der Interpretation der einzelnen Länder überlassen.“ Die zerstörerische Wirkung von Protektionismus und Wirtschaftsnationalismus werde totgeschwiegen.

    G20-Gipfel: Merkel will ein Steak essen – dann kommt es zu „irrer“ Situation

    12.25 Uhr: Nach dem Ende des G20-Gipfels kam es zu einer kuriosen Szene. Da die Flugcrew noch eine Ruhepause einhalten musste, hatte die Kanzlerin einen freien Abend in Buenos Aires. Den nutzte Merkel zu einem Spaziergang durch Recoleta. Es ist das teuerste Wohn- und Geschäftsviertel der Stadt. Dann entschloss sich Merkel zu einer Einkehr in das Steakrestaurant „Don Julio“. Schnell sprach sich der Lokalbesuch der deutschen Regierungschefin herum und hunderte Menschen versammelten sich vor der Gaststätte. 

    Mit „Angela, Angela“-Sprechchören wurde die Kanzlerin laut focus.de bejubelt. Merkel lächelte, als sie das Restaurant unter Applaus verließ. Ein Delegationsmitglied kommentierte das Geschehen mit nur einem Wort: „Irre!“

    In den Sozialen Netzwerken findet man einige Videos, die den Aufmarsch vor dem Lokal zeigen:

    Angela Merkel spricht von „Kämpfen“ bei Verhandlungen – Staaten einigen sich auf Abschlusserklärung

    Update vom 02.12.2018. 06.43 Uhr: Vom "Kämpfen" spricht Angela Merkel mehrfach, als sie von den Beratungen der G20-Staaten berichtet: für internationale Zusammenarbeit, für eine auf anerkannten Regeln aufgebauten Weltordnung. Die Kanzlerin erwähnt "Schwierigkeiten" und räumt zum Ende des zweitägigen Gipfels der Staats- und Regierungschefs am Samstag in Buenos Aires ein, dass "es in diesen Zeiten schwieriger geworden ist", in der Runde den Willen zur Kooperation zu finden.

    Abschließend liegt zwar eine gemeinsame Erklärung der großen Industrie- und Schwellenländer vor, doch nicht nur die Beschreibungen Merkels zeigen, dass Einigkeit in der wichtigen Staatengruppe längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Das wird auch in den Passagen des gemeinsamen Kommuniqués zum Klima deutlich.

    Ausdrücklich stellt sich US-Präsident Donald Trump darin gegen die anderen Gipfelteilnehmer und das Pariser Klimaschutzabkommen – das für Merkel eine "Sternstunde" internationaler Zusammenarbeit ist, von einem US-Vertreter in Buenos Aires hingegen als "Job-Killer" verspottet wird. Frohlockend beobachtete die US-Regierung zudem, dass andere Staaten nur noch mit Mühe zu einem Bekenntnis für den Klimaschutz bewegt werden konnten.

    Alarmierend dürfte für Merkel auch sein, was in der vereinbarten Erklärung fehlt, nämlich eine ausdrückliche Verurteilung des Protektionismus im Welthandel, die früher zu den G20-Standardformulierungen gehörte. Hier litten die Verhandlungen unter dem eskalierten Handelskonflikt zwischen den USA und China, die sich zuletzt gegenseitig mit Strafzöllen und Drohungen überzogen. In der Gipfelerklärung heißt es nun, das multilaterale Handelssystem bleibe "hinter seinen Zielsetzungen zurück", es gebe "Spielraum für Verbesserungen".

    Ebenfalls nicht ausdrücklich in dem Dokument zu finden ist der in den vergangenen Wochen und Monaten von Merkel so oft beschworene Begriff des Multilateralismus. Stattdessen bekunden die G20, "eine regelbasierte internationale Ordnung zu verbessern, die wirksam auf eine sich schnell verändernde Welt reagieren kann".

    Merkel erinnert daran, "dass gerade der Ausgangspunkt dieser G20-Treffen darauf beruhte, dass man nicht genug Regeln hatte". Die Gruppe gründete sich auf Ebene der Staats- und Regierungschefs vor zehn Jahren, um gemeinsam auf die internationale Finanzkrise zu reagieren. Diese Idee miteinander kooperierender Staaten zum Wohle der Gemeinschaft will die Kanzlerin nicht aufgeben.

    USA feiern G20 in Buenos Aires als großen Verhandlungserfolg

    20.34 Uhr: Das Weiße Haus hat die Ergebnisse der Verhandlungen beim G20-Gipfel in Buenos Aires als Erfolg für die USA gefeiert. „Erstmals überhaupt haben die G20 anerkannt, dass die Welthandelsorganisation (WTO) derzeit nicht ihre eigenen Ziele erreicht und dass sie eine Reform braucht“, hieß es aus US-Regierungskreisen am Samstag.

    Die G20 hätten ferner anerkannt, dass neben erneuerbaren Energien auch saubere fossile Energieträger zum Energiemix beitragen könnten. „Am Ende bekamen wir einen Absatz, in dem wir erklären können, warum wir uns aus dem arbeitsplatzvernichtenden Pariser Klimaabkommen zurückziehen“, sagte ein hoher Regierungsmitarbeiter. Es gebe Anzeichen, dass die Koalition der Paris-Verfechter bröckele. „Länder wie die Türkei, Saudi-Arabien oder Russland scheinen ein zweites Mal zu überlegen“, sagte er.

    China habe sich erstmals dazu verpflichtet, bei gemeinsamen Infrastrukturprojekten mit Schwellen- und Entwicklungsländern auf die Nachhaltigkeit der Schulden zu achten. Peking arbeitet bei der sogenannten Seidenstraßeninitiative verstärkt mit weniger betuchten Ländern zusammen und vergibt zum Teil hohe Kredite, etwa für gemeinsame Infrastrukturprojekte. Die USA und andere westliche Länder befürchten, dass China so seinen weltweiten Einfluss stärkt, die Länder aber auch finanziell von sich abhängig macht.

    20.01 Uhr: Trotz heftiger Konflikte haben sich die G20-Staaten auf eine gemeinsame Erklärung zum Abschluss ihres Gipfeltreffens in Buenos Aires verständigt. Die USA scheren beim Klimaschutz allerdings erneut aus: In der am Samstag verabschiedeten Erklärung tragen die USA das Bekenntnis der 19 übrigen Mitglieder zu den Pariser Klimaschutzzielen von 2015 nicht mit. Das Gipfelkommuniqué enthält zudem keine explizite Verurteilung des Protektionismus im Welthandel.

    Merkel zieht trotz großer Konflikte eine positive Bilanz

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zog dennoch eine positive Bilanz des zweitägigen Treffens in der argentinischen Hauptstadt. Der Gipfel habe gezeigt, dass sich die großen Industrie- und Schwellenländer "doch mit einer großen Mehrheit" für den Multilateralismus einsetzten, sagte Merkel. Einfach seien Bekenntnisse zur multilateralen Zusammenarbeit im Rahmen der G20 allerdings nicht mehr durchzusetzen, räumte Merkel ein: "Darum muss gekämpft werden."

    Vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Kattowitz gehe von dem Gipfel in Buenos Aires aber "ein klares Signal, jedenfalls der allermeisten" für einen Erfolg der Beratungen in Polen aus, zeigte sich Merkel überzeugt. 

    19.58 Uhr: Die großen Wirtschaftsmächte (G20) haben sich geschlossen für eine Reform der Welthandelsorganisation (WTO) ausgesprochen. Auf dem G20-Gipfel am Samstag in Buenos Aires würdigten die Staats- und Regierungschefs in der Abschlusserklärung den Beitrag, den das „multilaterale Handelssystem“ für Wirtschaft und Entwicklung leiste. Doch wurde festgehalten: „Das System erreicht gegenwärtig seine Ziele nicht und es gibt Raum für Verbesserungen.“

    Aus diesem Grund unterstützten die G20-Staaten die „notwendige Reform der WTO, um seine Funktion zu verbessern“. Auf dem nächsten Gipfel Ende Juni im japanischen Osaka sollen die Fortschritte dabei überprüft werden, heißt es in der Erklärung. Besonders die USA kritisieren die WTO und blockieren sogar deren Arbeit, indem sie die Ernennung von neuen Mitgliedern des WTO-Berufungsgremiums blockieren. Es steht deswegen kurz davor, lahmgelegt zu werden.

    19.03 Uhr: Nach der Absage ihres bilateralen Treffens haben sich US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin am Rande des G20-Gipfels doch noch kurz unterhalten. „Wie auf multilateralen Treffen üblich, hatten Präsident Trump und die First Lady eine Reihe informeller Unterhaltungen mit Staatsleuten beim Abendessen gestern Abend, darunter auch mit Präsident Putin“, gab die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, am Samstag bekannt.

    19.00 Uhr: Die argentinische G20-Präsidentschaft hat die Einigung auf die Gipfelerklärung bestätigt. „Ich möchte Euch ankündigen, dass wir eine Erklärung haben, die viel von unseren Empfindungen und unserem Engagement widerspiegelt“, sagte der argentinische Präsident Mauricio Macri am Samstag nach Ende des Spitzentreffens. „Wir können alle froh sein und uns beglückwünschen, dass wir wichtige Vereinbarungen erzielt haben.“

    In der Gipfelerklärung erneuern die Staats- und Regierungschefs der großen Industrie- und Schwellenländer unter anderem ihr Bekenntnis zur Zusammenarbeit. Bei wichtigen Themen wie Handel, Klimaschutz und Migration mussten starke Meinungsunterschiede allerdings hinter Kompromissformeln versteckt werden.

    18.39 Uhr: Die USA scheren in der Klimapolitik aus dem Kreis der G20-Staaten aus: In der am Samstag verabschiedeten Abschlusserklärung des Gipfels in Buenos Aires tragen die USA das Bekenntnis der 19 übrigen Mitglieder zu den Pariser Klimaschutzzielen von 2015 nicht mit. Das Gipfelkommuniqué enthält zudem – anders als frühere derartige Erklärungen – keine explizite Verurteilung des Protektionismus im Welthandel.

    18.01 Uhr: 

    Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires zu einem bilateralen Gespräch mit US-Präsident Donald Trump zusammengekommen. Trotz der vielen Konfliktthemen im Verhältnis beider Länder wechselten Merkel und Trump zu Beginn ihrer Unterredung am Samstag in Buenos betont freundliche Worte. Trump bezeichnete die Kanzlerin als "Freundin" und sagte, er habe eine "großartige Beziehung" zu ihr.

    Der US-Präsident fügte hinzu: "Sie wird von allen respektiert, mir eingeschlossen." Die Kanzlerin wiederum sagte, sie freue sich auf das Treffen mit Trump. Bei dem Gespräch sollte es unter anderem um die Handelsstreitigkeiten gehen.

    Der US-Präsident beklagte zum Auftakt der Begegnung erneut, dass es zwischen seinem Land und Deutschland ein "großes Ungleichgewicht" im Handel gebe. Dieses werde jedoch in Zukunft ausgeglichen werden. Die USA und die EU stehen in Gesprächen über ein mögliches Handelsabkommen, gleichwohl hält Trump seine Drohung mit Strafzöllen auf europäische Autoimporte aufrecht.

    Diese würden besonders die deutsche Hersteller treffen. Am kommenden Dienstag sind nach Informationen des "Handelsblatts" führende Vertreter von BMW, Daimler und VW im Weißen Haus zu Besuch, wo sie den Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Handelsminister Wilbur Ross treffen sollen.

    Bei dem Treffen zwischen Merkel und Trump sollte es nach Angaben der Kanzlerin ferner um die derzeitige Zuspitzung des Ukraine-Konflikts gehen. Die Kanzlerin hatte zuvor ein bilaterales Gespräch mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin geführt und dabei ihre Sorge über die jüngsten Entwicklungen zum Ausdruck gebracht. Trump hatte hingegen ein Treffen mit Putin abgesagt.

    Die russische Küstenwache hatte am vergangenen Wochenenende in der strategisch wichtigen Meerenge zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer drei ukrainische Marineschiffe beschossen und aufgebracht. Mehrere ukrainische Marinesoldaten wurden verletzt, 24 Besatzungsmitglieder festgenommen und nach Moskau gebracht.

    17.50 Uhr: Beim G20-Gipfel in Buenos Aires haben sich die Staats- und Regierungschefs auf eine gemeinsame Abschlusserklärung verständigt. Bei wichtigen Themen wie Handel, Klimaschutz und Migration mussten starke Meinungsunterschiede allerdings hinter Kompromissformeln versteckt werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen. 

    17.40 Uhr: Donald Trump trat beim G20-Gipfel bislang ungewohnt leise, distinguiert und vor allem zuvorkommend gegenüber Deutschland auf. Seine vornehme Zurückhaltung ist erklärbar: Trump braucht unter anderem in der Ukraine-Krise Hilfe – und für die setzt er auf Merkel. Ohnehin hat der US-Präsident für den Gipfel in Buenos Aires weniger die Mühsal der Arbeitssitzungen als sein Ziel definiert. Sein Visier hat er auf das gemeinsame Abendessen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping eingestellt. Dort wollte er nach Gipfelschluss am Samstagabend die Voraussetzung schaffen, um den selbst angezettelten Handelskrieg mit dem Reich der Mitte zu beenden – oder ihn zumindest nicht weiter eskalieren zu lassen.

    Der vielleicht entscheidende Grund für den stillen Trump dürfte jedoch in der Heimat zu suchen sein. In der Russland-Affäre ist er nach einem überraschenden Eingeständnis seines früheren Anwalts Michael Cohen noch mehr unter Druck geraten. Die Leute von FBI-Sonderermittler Robert Mueller sprechen inzwischen von Trump im Zuge der Untersuchungen als „Individual One“ (Person Nummer eins).

    Es geht um ein Bauprojekt in Moskau, das Trump länger als bisher bekannt und bis weit in den Wahlkampf 2016 verfolgt haben soll. Trump habe schlicht gelogen, schreibt etwa das angesehene Magazin „The Atlantic“. „Ein ausländischer Gegner hat über längere Zeit potenziell belastendes Material über den Präsidenten besessen.“

    Das könnte eine neue Qualität der Ermittlungen bedeuten, die seit Monaten Trumps Präsidentschaft hemmen und die er so gern beendet sähe. Die Neuigkeiten dürften auch im Weißen Haus Alarm auslösen, wo die Arbeit des Sonderermittlers nach wie vor öffentlich als ungerechtfertigte Hexenjagd abgetan wird. Einen Fototermin mit Wladimir Putin sah Trump offenbar als nicht imagefördernd an. 

    17.30 Uhr:  Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich zuversichtlich gezeigt, dass der G20-Gipfel mit einer gemeinsamen Erklärung der großen Industrie- und Schwellenländer endet. "Es werden am Kommuniqué noch die letzten Hände angelegt", sagte Merkel am Samstag in Buenos Aires. "Aber ich glaube, wir können einiges erreichen und erwarten." Das sei konstruktiver Zusammenarbeit und der Kompromissbereitschaft der G20 zu verdanken. Zuletzt war in Buenos Aires die Sorge groß, dass eine gemeinsame Erklärung des Gipfels etwa am Streitthema Klima scheitern könnte. Schon beim letzten G20-Gipfel in Hamburg hatte US-Präsident Donald Trump sich geweigert, eine gemeinsame Erklärung zur Klimapolitik zu unterzeichnen.

    Merkel gibt die Hoffnung nicht auf – trotz zahlreicher versäumter Abschlusserklärungen

    Die Unterhändler der Staats- und Regierungschefs rangen noch während der Arbeitssitzungen am Samstag in Buenos Aires um den Text. Bereits zwei große Gipfeltreffen in diesem Jahr – der G7- und der Apec-Gipfel – waren ohne die einst routinemäßigen Abschlusserklärungen zu Ende gegangen.

    16.49 Uhr: In einem ungewöhnlichen Schritt hat US-Präsident Donald Trump am Samstag seine Pressekonferenz beim G20-Gipfeltreffen in Buenos Aires abgesagt. Der US-Präsident erklärte im Kurzmitteilungsdienst Twitter, er tue dies aus "Respekt vor der Bush-Familie". Eine Pressekonferenz werde es wieder nach der Trauerfeier geben.

    Der ehemalige US-Präsident George Bush senior war am Freitag im Alter von 94 Jahren gestorben. Trump, dessen Verhältnis zu der Bush-Familie angespannt ist, würdigte den Ex-Präsidenten für "seinen unerschütterlichen Einsatz für Glauben, Familie und Land".

    Das Weiße Haus gab am Samstag bekannt, Trump werde an der Trauerfeier teilnehmen. Bush senior und sein Sohn, der frühere Präsident George W. Bush, hatten Trump bei der Präsidentschaftswahl 2016 ihre Stimme verweigert.

    16.35 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich am Rande des G20-Gipfels mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan getroffen. In Putins Zeitplan für Buenos Aires bekam Erdogan die Stunden am Samstag zugeschlagen, die eigentlich für US-Präsident Donald Trump vorgesehen waren.

    Das geplante Treffen mit dem türkischen Staatschef werde ausgedehnt, weil es zu Syrien viel zu besprechen gebe, teilte der Kreml mit. Trump hatte ein Gespräch mit Putin aus Protest gegen das gewaltsame Vorgehen Russlands gegen ukrainische Marinesoldaten abgesagt.

    Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte, US-Vertreter seien nach Trumps Absage an den Kreml herangetreten und hätten gesagt, dass der Kontakt trotzdem fortgesetzt werden solle. Dies könnte auf Ebene der nationalen Sicherheitsberater geschehen.

    Erdogan schlug bei dem Gespräch mit Putin vor, noch einen Vierergipfel zur Lage in der syrischen Rebellenhochburg Idlib einzuberufen. Das meldete die russische Agentur Tass. Putin, Erdogan, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatten sich Ende Oktober in Istanbul getroffen. Sie versuchten, den stockenden Friedensprozess für das vom Bürgerkrieg zerstörte Land wieder in Gang zu bringen.

    Frauen von G20-Chefs besichtigen Kunstmuseum in Buenos Aires

    Schöne Künste statt mühsamer Verhandlungen: Während die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder in Buenos Aires über Handel, Klima und Migration debattieren, haben die Frauen der Staatenlenker das Kunstmuseum Malba besucht. Nach der Besichtigung der Dauerausstellung sollte am Samstag ein von den Köchen Fernando Trocca, Guido Tassi und Javier Rodríguez zubereitetes Mittagessen serviert werden.

    Das Museum für lateinamerikanische Kunst (Malba) ist eines der bedeutendsten Museen in Buenos Aires. Das moderne Gebäude im Stadtteil Palermo beherbergt die Privatsammlung des argentinischen Unternehmers Eduardo Costantini und zeigt wechselnde Ausstellungen. Unter anderem sind Werke von Frida Kahlo, Diego Rivera und Fernando Botero zu sehen.

    16.08 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bei ihrem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin besorgt über die jüngste Eskalation des Konfliktes zwischen Kiew und Moskau geäußert. Die Bundeskanzlerin habe bei ihrem Gespräch am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires ihre Sorge über die Zuspitzung an der Straße von Kertsch zum Ausdruck gebracht und sich für die Freiheit des Schiffsverkehrs ins Asowsche Meer eingesetzt, teilte die Bundesregierung am Samstag mit. Mit dem russischen Präsidenten sei sie übereingekommen, dass hierzu im Normandie-Format auf Beraterebene weitere Gespräche stattfinden sollen, sagte Seibert. 

    Sie sei mit Putin übereingekommen, dass zu dem Konflikt weitere Gespräche auf Ebene der Berater im sogenannten Normandie-Format stattfinden sollen. Die russische Küstenwache hatte am vergangenen Sonntag in der Meerenge von Kertsch, die das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer verbindet, drei ukrainische Marineschiffe beschossen und aufgebracht. Merkel sprach bei ihrem Treffen mit Putin in Buenos Aires nach Angaben der Bundesregierung auch über den Bürgerkrieg in Syrien. Russland hatte 2015 in den Krieg eingegriffen und unterstützt die Truppen von Syriens Staatschef Baschar al-Assad. Seither hat sich das Blatt zugunsten Assads gewendet, dessen Streitkräfte fast das ganze Land wieder unter ihre Kontrolle bringen konnten.

    15.02 Uhr: Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer haben ihre Beratungen beim G20-Gipfel in Buenos Aires fortgesetzt. Im Mittelpunkt der Gespräche am Samstag standen Handel, Klima und Migration. Die Unterhändler einigten sich bereits auf einen Entwurf für die Abschlusserklärung. Die letzten Streitpunkte hätten am frühen Samstagmorgen ausgeräumt werden können, sagte ein ranghoher EU-Beamter. Die endgültige Zustimmung der Staats- und Regierungschefs stehe aber noch aus.

    13.50 Uhr: Angela Merkel ist am Rande des G20-Gipfels mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Arbeitsfrühstück zusammengekommen. Im Mittelpunkt dürfte die Eskalation im Ukraine-Konflikt nach der Festsetzung von drei ukrainischen Schiffen durch die russische Küstenwache vor der Halbinsel Krim stehen. Die USA und die Ukraine erwarten von der Kanzlerin eine verstärkte Vermittlerrolle. US-Präsident Donald Trump hatte wegen des Vorfalls im Asowschen Meer ein Treffen mit Putin beim G20-Gipfel kurzfristig abgesagt.

    13.40 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel hat nach dem verspäteten Eintreffen beim G20-Gipfel die Taktung ihrer bilateralen Treffen am Abschlusstag erhöht. Um 12.30 deutscher Zeit traf sich die Kanzlerin wie geplant mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Arbeitsfrühstück. Ein deutscher Regierungssprecher teilte mit, Merkel komme um 17.25 Uhr deutscher Zeit mit US-Präsident Donald Trump zusammen. Weitere Gespräche Merkels gebe es mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, dem indischen Präsidenten Narendra Modi und Gastgeber Mauricio Macri. Geplant sei auch ein Gespräch mit dem australischen Premierminister Scott Morrison.

    13.35 Uhr: Beim G20-Gipfel in Buenos Aires haben sich die Unterhändler der Staats- und Regierungschefs auf den Entwurf für eine Abschlusserklärung geeinigt. Die letzten Streitpunkte hätten am frühen Samstagmorgen ausgeräumt werden können, sagte ein ranghoher EU-Beamter. Die endgültige Zustimmung der Staats- und Regierungschefs stehe aber noch aus.

    Umstritten waren bis zuletzt wichtige Punkten wie Handel, Klimawandel und Migration gewesen. In allen Fragen seien nun aber Kompromisse gefunden worden, hieß es.

    Als größter Erfolg der Verhandlungen wurde von EU-Seite verbucht, dass sich die Staats- und Regierungschefs dazu verpflichten würden, die Reform der Welthandelsorganisation WTO voranzutreiben, um eine bessere Einhaltung von gemeinsamen Spielregeln zu ermöglichen. Zudem soll in der Erklärung darauf verwiesen werden, dass man weiter multilateral, das heißt im großen Kreis, an der Lösung von Problemen arbeiten will.

    Angesichts des politischen Kurses von US-Präsident Donald Trump wird dies von Diplomaten schon als Erfolg gewertet. Trump hatte sich zuletzt selbst als Nationalist bezeichnet. Zudem kündigte er den Ausstieg der USA aus multilateralen Abkommen wie dem Pariser Klimavertrag oder dem Atomdeal mit dem Iran an.

    11.50 Uhr: Mit einer Zeichnung  hat Russlands Präsident Wladimir Putin versucht, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron von seinem Vorgehen in der jüngsten Ukraine-Krise zu überzeugen. Bei einem etwa 20-minütigen Treffen am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires holte Putin ein leeres Blatt Papier hervor und zeichnete das Asowsche Meer und die Straße von Kertsch, wie Berater von Macron berichteten. Dann markierte der russische Staatschef den Fahrtverlauf ukrainischer Boote auf dem Blatt. 

    Russland wirft den ukrainischen Booten vor, in russische Gewässer eingedrungen zu sein. "Er hat sich Zeit genommen, um seine Version des Vorfalls zu erklären, das hat etwa zehn Minuten gedauert", sagte eine französische Diplomatin. Russland und die Ukraine schieben sich gegenseitig die Schuld für die jüngste Konfrontation zu.

    Die russische Küstenwache hatte am Sonntag in der Meerenge vor der von Russland annektierten Halbinsel Krim drei ukrainische Marineschiffe beschossen und aufgebracht. Mehrere ukrainische Marinesoldaten wurden dabei verletzt. Insgesamt 24 Besatzungsmitglieder wurden festgenommen.

    11.16 Uhr: Trotz der weltweiten Empörung über die Tötung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi konnte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman den Gipfel für einen großen Auftritt auf der Weltbühne nutzen. Demonstrativ herzlich und mit einem kumpelhaften Handschlag empfing Russlands Präsident Wladimir Putin den Kronprinzen lachend vor laufenden Kameras. 

    Salman wird verdächtigt, den Mord am Khashoggi in Auftrag gegeben oder zumindest davon gewusst zu haben.Mehr zu dem Fall lesen Sie in unserem News-Ticker.

    28-Jähriger saß im Flugzeug neben Merkel – und packt über die Kanzlerin aus

    7.30 Uhr: Merkel musste am Freitag wegen der Panne am Regierungsflieger mit einem normalen Linienflug der Fluggesellschaft Iberia nach Buenos Aires reisen – und so kam es dazu, dass der 28 Jahre alte Argentinier Agustín Agüero plötzlich die mächtigste Frau der Welt im Flugzeug neben sich sitzen hatte. Der Deutschen Presseagentur gab der junge Mann ein Interview.

    Agüero hatte es sich auf seinem Sitz 1G für den Iberia-Flug IB 6849 bequem gemacht. Rund 13 Stunden Flug nach Buenos Aires standen an, nur sechs, sieben Plätze in der Business Class waren besetzt. Doch zehn Minuten vor Abflug stand dann Bundeskanzlerin Angela Merkel neben ihm. Auch Vizekanzler Olaf Scholz tauchte auf, dazu Sprecher, Berater und Personenschützer. 

    „Ich kenne ja „House of Cards“ und so, ich hätte daher nie eine so normale Person erwartet“, sagte der 28-Jährige. „House of Cards“ ist eine US-Fernsehserie, in der durchtriebene Politiker im Streben nach Macht und Geld über Leichen gehen. Und was die deutsche Kanzlerin über den Wolken so gemacht? „Sie hat Joghurt gegessen, ein Buch gelesen, ein bisschen geschlafen“, erzählt Agüero. Keine Sonderwünsche.

    Eine Stunde vor der Landung sei die Kanzlerin dann ins Cockpit gegangen und habe ein Foto mit der Besatzung gemacht. „Ich habe mich nicht getraut, sie anzusprechen.“ Aber sie habe immer mal wieder rübergelächelt. „Sie war sehr relaxt.“

    6.38 Uhr: Angela Merkel traf zwar erst mit neun Stunden beim G20-Gipfel in Buenos Aires ein – doch dann bemühte sie sich offenbar, nachzuholen, was sie verpasst hatte. Beim Gruppenfoto am Abend stand sie neben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, beim abendlichen Dinner saß sie gegenüber von US-Präsident Donald Trump und dessen Frau Melania. 

    Kritik an Regierungsflotte – Von der Leyen verteidigt sich

    Samstag, 1, Dezember, 6.30 Uhr: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat die Flugbereitschaft ihres Hauses nach der schweren Panne eines Airbus mit der Bundeskanzlerin an Bord in Schutz genommen. „Mit nur zwei Prozent Ausfallquote bei Regierungsflügen in den letzten beiden Jahren und einer durchschnittlichen Einsatzbereitschaft von 89 Prozent ist die Flugbereitschaft statistisch sehr zuverlässig“, sagte die CDU-Politikerin der Bild-Zeitung. Sie räumte aber ein: „Wenn dann ausgerechnet wichtige Flüge wie der der Kanzlerin zum G20-Gipfel ausfallen, schmerzt das umso mehr.“

    Der Grünen-Wehrexperte Tobias Lindner forderte dagegen eine „vollständige Aufklärung“ des Vorfalls. „Es stellt sich die Frage, ob und warum die Flugzeuge der Flugbereitschaft häufiger ausfallen als im zivilen Betrieb“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag).

    „Wir sind dabei, uns lächerlich zu machen“, sagte der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke der Zeitung: „Der bürokratische und technische Murks, durch den die Flugbereitschaft immer wieder auffällt, kann so nicht weitergehen.“ Fricke brachte eine Privatisierung der Flugbereitschaft ins Spiel: „Privatisierung ist eine Möglichkeit, die es zu prüfen gilt. Sie muss aber nicht prinzipiell die bessere Lösung sein.“

    Merkel erreicht G20-Gipfel wegen Panne mit großer Verspätung – Die Meldungen vom Freitag

    22.33 Uhr:  Die G20-Verhandlungen über die Streitthemen Handel, Klimaschutz und Migration werden zur Nervenprobe. Beim Gipfeltreffen führender Wirtschaftsmächte zeichnete sich in Buenos Aires am ersten Tag zunächst keine Einigung ab. Vor allem die USA, die Türkei und auch China äußerten nach dpa-Informationen am Freitag Bedenken über den vorliegenden Entwurf der Abschlusserklärung.

    22.10 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nach der technischen Panne ihres Regierungsflugzeugs mit rund zwölf Stunden Verspätung zum G20-Gipfel in Buenos Aires eingetroffen. Sie landete am Freitagabend um 17.52 Uhr (21.52 Uhr MEZ) am internationalen Flughafen in Buenos Aires an Bord eines Linienflugs der spanischen Fluggesellschaft Iberia. Die argentinische Sicherheitsministerin Patricia Bullrich hatte angekündigt, Merkel, den mit ihr reisenden Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) und ihre Entourage zügig durch den Sicherheitsbereich zu bringen.

    „Wir werden einen Spezialeinsatz durchführen, damit sie schneller hier ankommen kann“, sagte Bullrich. Da der erste Gipfeltag zum Feiertag erklärt worden ist und viele Straßen gesperrt sind, sollte Merkel in hohem Tempo in das rund 40 Kilometer vom Flughafen entfernte Zentrum von Buenos Aires gebracht werden. „Das wird heute sehr schnell gehen“, sagte Bullrich. Im berühmten Teatro Colón standen am Abend eine künstlerische Reise durch Argentiniens Kultur und Geschichte und ein Dinner der G20-Staats- und Regierungschefs an.

    21 Uhr:  Am ersten Tag des G20-Gipfels haben Tausende Menschen in der argentinischen Hauptstadt gegen das Treffen der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer protestiert. Die Demonstranten zogen am Freitag über die Prachtstraße 9 de Julio Richtung Kongress und skandierten: „Raus mit Trump und den imperialistischen Führern.“ Auf Transparenten war zu lesen: „Sie wollen Krieg und wir lassen sie nicht in Frieden.“ An der Spitze des Zugs marschierten barbusige Frauen, die sich die Flaggen der G20-Länder auf den Oberkörper gemalt hatten.

    Der Protestzug blieb weitgehend friedlich. An einer Straßenkreuzung vermummten sich einige Demonstranten und steckten eine mitgebrachte Holzkonstruktion in Brand. Vor dem Kongress sangen die Demonstranten zur Musik des Partisanenlieds „Bella ciao“ über den argentinischen Präsidenten Mauricio Macri: „Macri ciao, Macri ciao, Macri ciao ciao ciao.“

    Die Sicherheitskräfte hatten sich auf heftige Proteste vorbereitet und die Innenstadt weitgehend abgeriegelt. An den Gipfeltagen sind in der argentinischen Hauptstadt 25 000 Polizisten und Soldaten im Einsatz. In Argentinien gibt es eine gut organisierte und kampferprobte linke Szene. Die Proteste richten sich gegen den G20-Gipfel, den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die argentinische Regierung.

    20.20 Uhr: Während Gastgeber Mauricio Macri die Teilnehmer des G20-Gipfels am Tagungszentrum Costa Salguero am Ufer des Rio de la Plata empfing, saß Angela Merkel noch in dem Linienflug Iberia 6849. Damit befand sich die Bundeskanzlerin etwa 3400 Flugmeilen von Buenos Aires entfernt über dem Atlantik, etwas südlich der Kapverdischen Inseln, das berichtet AFP. Der Flug soll laut flieghtview.com in weniger als zwei Stunden in Buenos Aires eintreffen.

    19.54 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) holt am Samstag ihr geplantes Treffen mit US-Präsident Donald Trump am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires nach. Das bestätigten deutsche Regierungskreise. Die Kanzlerin wollte Trump eigentlich bereits am Freitag in der argentinischen Hauptstadt treffen, das bilaterale Gespräch fiel wegen der verspäteten Anreise Merkels jedoch aus.

    G20-Gipfel in Buenos Aires durch Handelskrieg, Ukraine-Krise und Khashoggi-Affäre belastet

    19.40 Uhr: 

    Der Handelskrieg, die Ukraine-Krise und die Khashoggi-Affäre belasten den G20-Gipfel in Buenos Aires. Für das meiste Aufsehen sorgte der Auftritt des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, der trotz der internationalen Kritik an ihm höflich bis freundschaftlich empfangen wurde.

    Demonstrativ herzlich empfing Russlands Präsident Wladimir Putin den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman zu Beginn der formellen Gespräche lachend mit einem kumpelhaften Handschlag. Salman wird verdächtigt, den Mord an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi in Auftrag gegeben oder zumindest davon gewusst zu haben. Während ihm die Kanzlerin aus dem Weg gehen will, sprach Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Rande der Auftaktsitzung mit ihm. Auch die britische Premierministerin Theresa May will sich mit dem Kronprinzen treffen.

    US-Präsident Donald Trump, der weiter zu seinem Verbündeten steht, tauschte nach Angaben aus dem Weißen Haus Freundlichkeiten mit dem saudischen Kronprinzen aus – „wie mit fast jedem anderen der Teilnehmer auch“. Trump selbst sagte: „Es kann sein, dass wir eine Diskussion führen werden, aber wir haben es noch nicht getan.“

    Zum Auftakt des Gipfels blieb es auf den Straßen von Buenos Aires zunächst friedlich. Die Organisatoren der großen Demonstration erwarteten Zehntausende Demonstranten, doch konnten viele gar nicht zu dem Protest kommen, weil der Bus- und Bahnverkehr eingestellt worden war. Die Regierung hat am Freitag einen Ferientag verordnet. „Wir hoffen auf friedliche Demonstrationen“, sagte Sicherheitsministerin Patricia Bullrich in Buenos Aires. Weite Teile des Zentrums wurden hermetisch abgeriegelt.

    18.25 Uhr:

    Zum Auftakt des G20-Gipfels in Buenos Aires hat Gastgeber Mauricio Macri die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit beschworen. "Globale Herausforderungen erfordern globale Antworten", sagte der argentinische Präsident am Freitag. Die Lösung für gemeinsame Probleme etwa beim Klima laute "Dialog, Dialog und nochmal Dialog".

    Das zweitägige Treffen wurde schon vor Beginn von Konflikten überschattet, die auch den Verlauf des Gipfels beeinflussen dürften. US-Präsident Donald Trump sagte ein Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin wegen der jüngsten Eskalation der Ukraine-Krise ab. EU-Ratspräsident Donald Tusk zeigte sich zudem überzeugt, dass die Europäer ihre Sanktionen gegen Russland vor Jahresende erneuern. "Europa ist geeint in seiner Unterstützung für die Souveränität der Ukraine", sagte Tusk in Buenos Aires.

    Putin reagierte mit scharfen Worten, indem er die "bösartige" Verhängung von Sanktionen und offenbar in Anspielung auf Trumps Wirtschaftspolitik den Protektionismus geißelte. Ein "ehrlicher, auf dem Prinzip der Gleichheit von Staaten basierender Dialog" werde immer öfter von "unehrlicher Konkurrenz" ersetzt, kritisierte Putin in Buenos Aires. Dies habe "extrem negative Auswirkungen auf die internationale Zusammenarbeit".

    Merkel verpasste den Gipfelauftakt wegen des Ausfalls ihres Regierungsfliegers und wurde erst am Freitagabend in Buenos Aires erwartet. 

    Auftakt des G20-Gipfels in Buenos Aires: Erdbeben der Stärke 3,8 

    17.34 Uhr:

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat einseitige Wirtschaftssanktionen als „bösartige Praxis“ kritisiert. Vor den Oberhäuptern der Brics-Staatengruppe beim G20-Gipfel hielt Putin seine Kritik aber allgemein. Er sagte nicht, dass auch Russland von Sanktionen betroffen sei.

    „Es ist nicht zu übersehen, dass unehrliche Konkurrenz immer häufiger den gleichberechtigten Dialog zwischen Staaten ersetzt“, sagte der Kremlchef am Freitag in Buenos Aires. Dies zielt auf die USA: Moskau unterstellt ihnen, sie verhängten Sanktionen gegen die Öl- und Gasindustrie anderer Länder, um ihre eigenen Energieträger besser zu verkaufen.

    17.05 Uhr: Ausgerechnet zum Auftakt des G20-Gipfels in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires ist die Metropole am Freitag von einem Erdbeben erschüttert worden. Der Erdstoß der Stärke 3,8 ereignete sich um 10.27 Uhr (Ortszeit, 14.27 Uhr MEZ) – just in dem Moment, in dem Argentiniens Präsident Mauricio Macri sich anschickte, die Staats- und Regierungschef zum Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer zu begrüßen.

    Opfer oder Schäden habe es nicht gegeben, erklärte der Chef der argentinischen Erdbebenwarte, Alejandro Giuliano. Allerdings habe es teils Panik in der Bevölkerung gegeben. Das Epizentrum des Bebens lag 32 Kilometer südlich von Buenos Aires in einer Tiefe von 25 Kilometern.

    Erdbeben sind in der argentinischen Hauptstadt selten, Buenos Aires liegt weit entfernt von Erdbebengebieten.

    16.25 Uhr: Ein Frühstück mit Russlands Staatschef Wladimir Putin, das Merkel am Samstag geplant hatte, soll trotz ihrer Verspätung weiterhin stattfinden, sagte eine Regierungssprecherin am Freitag. Doch es ist klar, dass die Reise zum G20-Gipfel für die deutsche Kanzlerin durch die Flugzeug-Panne anders verläuft, als sie sich das vorgestellt hat. Merkel schätzt den internationalen Gipfel vor allem wegen der Gelegenheit, in kurzer Zeit mit vielen anderen Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt ins Gespräch zu kommen. Auch für Freitag hatte sie mehrere bilaterale Begegnungen geplant, die nun entfallen. Eine davon mit US-Präsident Donald Trump, der in Fragen des Welthandels und des Klimaschutzes als Hauptblockierer gilt. 

    Die seit Monaten minutiös geplante und ohnehin schon kompakte Reise der Kanzlerin wird nun zu einem strapaziösen Kurztrip mit nicht einmal 24 Stunden Aufenthalt in Argentinien. 

    15.30 Uhr: Zunächst ohne die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in Buenos Aires das Treffen der G20-Staats- und Regierungschefs begonnen. An ersten informellen Gesprächen nahmen unter anderem Russlands Präsident Wladimir Putin und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman teil. Argentiniens Präsident Mauricio Macri begrüßte die Teilnehmer, auch Salman erhielt einen Handschlag und ein Lächeln. Salmans Reise zum G20-Gipfel war höchst umstritten, weil er verdächtigt wird, den Mord an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi in Auftrag gegeben oder zumindest davon gewusst zu haben. Offiziell sollte das Programm gegen 16.00 Uhr mit einem Familienfoto beginnen.

    Merkel kommt verspätet zum G20-Gipfel - „Spezialoperation“ geplant

    14.35 Uhr: Die argentinische Regierung will Kanzlerin Angela Merkel nach ihrer Ankunft per Linienflug zügig aus dem regulären Sicherheitsbereich am Flughafen von Buenos Aires herausholen und mit einer Kolonne zum Treffen mit den anderen G20-Staats- und Regierungschefs bringen. „Wir werden eine Spezialoperation durchführen, damit sie schneller hier ankommen kann“, sagte die argentinische Sicherheitsministerin Patricia Bullrich. Man stehe in engem Kontakt mit der Deutschen Botschaft.

    Da der erste Gipfeltag zum Feiertag erklärt wurde und viele Straßen gesperrt sind, soll Merkel in hohem Tempo in das rund 40 Kilometer vom Flughafen entfernte Zentrum von Buenos Aires gebracht werden. „Das wird heute sehr schnell gehen“, sagte Bullrich.

    Ihre Ankunft wurde für etwa 18 Uhr (Ortszeit) erwartet – sie wollte es zumindest bis zum G20-Abenddinner im berühmten Teatro Colón schaffen.

    Merkels Treffen mit Trump kann vielleicht wiederholt werden

    14.25 Uhr: Weil Merkel mit Verspätung beim G20-Gipfel in Argentinien ankommt, müssen mehrere bilaterale Gespräche mit wichtigen Staatschefs, die für heute geplant waren, laut bild.de ausfallen. Die Kanzlerin wollte US-Präsident Donald Trump, Chinas Präsident Xi Jinping und den argentinischen Präsidenten Mauricio Macri treffen.

    Für das Gespräch mit Trump könnte es aber ein Ausweichtermin finden, spekuliert das Blatt: Weil der US-Präsident ein geplantes Treffen mit Putin wegen der Ukraine-Krise absagte, könnte er Zeit für Merkel haben. 

    14.15 Uhr: Die USA, Mexiko und Kanada haben am Freitag ihr neues Handelsabkommen USMCA unterzeichnet. Vor Beginn des G20-Gipfels in Buenos Aires setzten die Vertragspartner ihre Unterschriften unter die Neuauflage des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta). US-Präsident Donald Trump hatte das seit 1994 bestehende Nafta-Abkommen aufgekündigt und die beiden Nachbarstaaten zu Neuverhandlungen gedrängt.

    13.51 Uhr: Aufgrund der verspäteten Anreise von Angela Merkel (CDU) zum G20-Gipfel in Buenos Aires vertritt ihr Wirtschaftsberater Lars-Hendrik Röller die Kanzlerin in den Arbeitssitzungen am Freitag. Das bestätigte ein Regierungssprecher der Nachrichtenagentur AFP. Merkel muss wegen des Ausfalls ihres Regierungsfliegers mit einer Linienmaschine in die argentinische Hauptstadt reisen und wird den Großteil des ersten Gipfeltages verpassen.

    Der 60-jährige Röller ist Merkels Chefunterhändler: Als so genannter Sherpa bereitet er in monatelangen Verhandlungen internationale Gipfel vor und spricht mit den Vertretern der anderen Staats- und Regierungschefs über die Abschlusserklärung. Aufgrund der Vorbereitungsverhandlungen war Röller bereits vor Merkel nach Buenos Aires geflogen.

    Gefährlicher Notfall bei Merkel-Flug? Regierung nimmt zu Sabotage-Gerüchten Stellung

    Update 12.50 Uhr: Die Panne am Regierungsflugzeug von Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach Angaben der Regierung keine unmittelbare Gefahr für Passagiere und Besatzung bedeutet. „Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für Leib und Leben der Passagiere an Bord der Maschine. Und der Abbruch des Fluges ist in einem solchen Fall ein ganz normaler Vorgang“, sagte eine Regierungssprecherin am Freitag.

    Das Verteidigungsministerium trat erneut Berichten entgegen, wonach auch Sabotage als eine mögliche Ursache infrage komme. Ein tief in der Maschine vom Typ A340 steckendes Bauteil sei defekt gewesen und habe zwei Kommunikationsanlagen und das System zum Ablassen von Kerosin gestört, sagte ein Sprecher. Die Maschine habe deswegen mit Übergewicht landen müssen.

    Video: Ursache für Merkels Flugpanne geklärt

    Aus dem Defekt habe sich eine „höhere abstrakte Gefahr“ ergeben, sagte der Sprecher. „Es ist klar, dass man dann auf Nummer sichergeht.“ Von Juni 2016 bis Juni 2018 seien insgesamt 16 Flüge der Flugbereitschaft der Bundeswehr ausgefallen. Das entspreche zwei Prozent der Flüge.

    Update 12.11 Uhr: Die Flugzeugpanne bei der Anreise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum G20-Gipfel war nach Angaben der Luftwaffe ungefährlich. Es habe kein Gefahrenpotenzial gegeben, sagte Oberst Guido Henrich am Freitag in Berlin. Die Situation sei "zu keinem Zeitpunkt" nicht unter Kontrolle gewesen.

    Wie Henrich weiter sagte, steht inzwischen fest, dass der Ausfall einer elektronischen Verteilerbox zu der Panne geführt hat. Die Verteilerbox sei ausgetauscht worden, danach sei der Fehler nicht mehr aufgetreten. "Bei uns ist es der erste Ausfall dieses Bauteils gewesen", sagte Henrich. Die Untersuchungen seien mit dem erfolgreichen Austausch des Geräts nun abgeschlossen.

    Update 12.06 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält trotz ihrer Flugprobleme an ihrem am Rande des G20-Gipfels geplanten bilateralen Gespräch mit Russlands Präsident Wladimir Putin fest. Das Gespräch der Kanzlerin mit Putin finde voraussichtlich Samstagfrüh wie geplant statt, sagte Vizeregierungssprecherin Martina Fietz am Freitag in Berlin. Dabei dürfte es vor allem um den aktuellen Konflikt zwischen Russland und Ukraine gehen.

    Gefährlicher Notfall bei Merkel-Flug – Luftwaffe äußert sich zu den Gründen

    Update 09.30 Uhr: Die Luftwaffe hat einen kriminellen Hintergrund für die Panne beim Flug von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum G20-Gipfel in Buenos Aires ausgeschlossen. Aus Sicht der Luftwaffe gebe es "keinerlei Hinweise und auch nicht einmal einen Ansatz für einen kriminellen Hintergrund", sagte ein Luftwaffen-Sprecher am Freitag in Berlin. Vielmehr sei der Ausfall einer elektronischen Verteilerbox der Grund, weshalb die Bundeswehr-Maschine Donnerstagabend in Köln-Bonn landen musste.

    Wie der Luftwaffensprecher sagte, arbeiten die Techniker der Bundeswehr mit höchster Priorität daran, den Fehler in der Verteilerbox zu finden. An dieser würden mehrere Systeme hängen, unter anderem die Funkanlage und auch das System zum Ablassen des Kraftstoffs.

    Panne an Angela Merkels Regierungsflieger – so reist die Kanzlerin jetzt weiter

    Update 08.45 Uhr: Nach dem schwerwiegenden Defekt an ihrer Regierungsmaschine hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am frühen Freitagmorgen einen neuen Anlauf genommen, um zum G20-Gipfel nach Argentinien zu kommen. Mit einer anderen Maschine der Flugbereitschaft der Luftwaffe und nur noch einer kleinen Delegation flog sie zunächst nach Madrid, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Sie landete sicher auf dem Flughafen der spanischen Hauptstadt. Gegen 9.00 Uhr will Merkel mit einem Linienflug der Fluggesellschaft Iberia nach Buenos Aires weiterreisen, wie der Sprecher nun auch offiziell bestätigte.

    Update 08.34 Uhr: Mittlerweile scheint klar, wie Angela Merkel ihre Reise zum G20-Gipfel nach Buenos Aires fortsetzen wird: Nach Informationen von Focus Online soll die Kanzlerin um 9.00 Uhr von Madrid-Barajas in die argentinische Hauptstadt abfliegen. Für diese Uhrzeit sieht der Flughafen einen Linienflug der Gesellschaft Iberia vor. Offenbar war auch versucht worden, einen Lufthansa-Flug nach Buenos Aires zu ergattern – allerdings habe sich keine Option für den mehr als zwölf Stunden langen Überseeflug gefunden. Laut Focus wurden samt Begleitern und Personenschützern kurzfristig Tickets für mehr als zwölf Personen benötigt.

    Video: Merkel verpasst wegen Flieger-Panne den G20-Auftakt

    Gefährlicher Notfall bei Merkel-Flug – Regierung prüft kriminellen Hintergrund

    Bonn/Berlin – Nach der unplanmäßigen Landung der Regierungsmaschine von Kanzlerin Angela Merkel auf dem Weg zum G20-Gipfel lässt die Bundesregierung einem Zeitungsbericht zufolge einen möglichen kriminellen Hintergrund des Zwischenfalls prüfen. Die durch eine elektronische Störung in dem Airbus vom Typ A340-300 ausgelöste Landung in Köln/Bonn werde kriminalistisch aufgearbeitet, berichtet die Rheinische Post am Freitag online unter Berufung auf Sicherheitskreise. In Regierungskreisen hieß es demnach, nach einem solchen Vorfall werde in „alle Richtungen“ ermittelt.

    Der von Merkel als „erfahrenster Flugkapitän der Flugbereitschaft“ bezeichnete Pilot soll laut „Rheinischer Post“ von einem beispiellosen Ausfall des Kommunikationssystems gesprochen haben. So etwas sei nicht für möglich gehalten worden, hieß es demnach in Sicherheitskreisen. Merkel habe mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) über den Abbruch der Flugreise gesprochen.

    Komplettes Kommunikationssystem ausgefallen - „gefährlicher Notfall“ beim Flug zu den G20

    Nach Informationen des Spiegel war an Bord der Maschine mit dem Namen „Konrad Adenauer“ das komplette System zur Kommunikation mit dem Boden ausgefallen. Ein solcher Komplettausfall der Kommunikationsanlage, die durch mehrere Ersatzsysteme abgesichert sei, gilt dem Magazin zufolge in der Luftfahrt als gefährlicher Notfall. Deswegen hätten sich die Piloten sofort entschlossen, den Flug abzubrechen.

    Auch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen weite Teile eines für den Flugbetrieb dringend benötigten Elektroniksystems ausgefallen sein. Über dem Atlantik sei Kerosin abgelassen worden, um das Gewicht des für den Transatlantikflug vollgetankten Airbus zu verringern. Zeitweise sei fraglich gewesen, ob überhaupt eine Landung möglich gewesen wäre.

    Der Spiegel schreibt, nur mit dem Satellitentelefon an Bord sei es der Crew gelungen, Kontakt zur Flugleitstelle aufzunehmen und die Landung auf dem Flughafen in Köln-Bonn zu planen. Die Situation soll nach Spiegel-Informationen so brenzlig gewesen sein, dass Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) schon nach dem Komplettausfall der Funkanlage informiert wurde.

    Regierungssprecher Steffen Seibert wollte sich zunächst nicht näher zu dem Defekt äußern. Er bitte um Verständnis, aber zu technischen Details und zur Fehleranalyse müssten sich die Flugbereitschaft und das Verteidigungsministerium äußern.

    Gefährlicher Fehler an „Konrad Adenauer“ – Merkel lobt Crew

    Merkel sagte, als sie von einem Mitglied der Crew aus einem Briefing geholt worden sei, habe sie zunächst daran gedacht, dass in Deutschland etwas vorgefallen sein könnte. Ausgesprochen lobend äußerte sich die Kanzlerin über den Flugkapitän und die Besatzung: Sie habe „eine sehr, sehr exzellente Crew gehabt“. Das Kommando habe „der erfahrenste Kapitän der Flugbereitschaft“ gehabt.

    Nach Angaben von Seibert wollten die CDU-Vorsitzende und der mitreisende Finanzminister Olaf Scholz am frühen Freitagmorgen mit der Flugbereitschaft der Luftwaffe zunächst nach Madrid und dann per Linienflug weiter nach Buenos Aires fliegen. Die Kanzlerin wolle versuchen, zum Abendprogramm und zum Abendessen der Staats- und Regierungschefs in der argentinischen Hauptstadt einzutreffen. Vor Ort solle dann alles weitere geklärt werden, wie etwa das Nachholen bilateraler Treffen. Seibert sagte weiter, man hätte am Freitag mit einem Ersatzflugzeug der Flugbereitschaft erst viel später abfliegen können als bei der nun gewählten Lösung über Madrid. Dies liege an der Verfügbarkeit der notwendigen Besatzung.

    Immer wieder Probleme: Auch Steinmeier und Scholz waren betroffen

    Flugzeuge der Bundesregierung bereiten immer wieder Probleme. Erst Mitte Oktober gab es eine Panne mit der „Konrad Adenauer“. Nagetiere hatten die Maschine in Indonesien lahmgelegt und Scholz zur Rückreise per Linie von der Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) gezwungen. Mäuse oder Ratten waren in den geparkten Airbus gelangt und hatten wichtige Kabel angeknabbert. Somit wurde Scholz nun zum zweiten Mal binnen sechs Wochen Leidtragender eines Defekts mit einem Langstrecken-Airbus, von denen die Flugbereitschaft nur zwei hat. Jüngst war es auch bei der Afrika-Reise von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Verzögerungen wegen eines technischen Defekts an seiner Maschine gekommen.

    Auf die Frage, ob es nach mehreren Vorfällen mit Regierungsflugzeugen in jüngster Zeit notwendig sei, die Sicherheit der Flugzeuge in Frage zu stellen, sagte Merkel am Freitagmorgen: „Ein einzelner Vorfall sollte uns nicht dazu bringen, das System zu verändern.“

    Die „Konrad Adenauer“ war um 19.00 Uhr in Berlin gestartet und landete gegen 21.00 Uhr in Köln. Während eines Briefings war die Kanzlerin um kurz vor 20.00 Uhr mit den Worten „Es ist wichtig“ von einer Stewardess aus dem Besprechungsraum des Flugzeugs geholt worden. Kurze Zeit später teilte Merkel mit, dass man wegen eines technischen Defekts zurückkehren müsse. Gegen 20.30 Uhr informierte der Flugkapitän die Mitreisenden, dass ein technisches Problem zur Folge habe, dass einige elektrische Systeme am Flugzeug ausgefallen seien. Daher könne man so nicht weiter über den Atlantik fliegen.

    Panne an Regierungsflugzeug: Mehrere Feuerlösch-Fahrzeuge warteten am Flughafen

    Auf dem Flughafen Köln/Bonn erwarteten mehrere Feuerlösch-Fahrzeuge Merkels Flugzeug, das eine harte Landung hatte, da beim Flug nach Köln zu wenig Treibstoff verbraucht und abgelassen werden konnte. Der Flughafen ist der Heimatstandort der Regierungsflugzeuge. Zudem war die verbleibende Flugzeit nach Köln geringer als nach Berlin.

    Seibert zufolge wird Merkels Ehemann Joachim Sauer die Kanzlerin nicht mehr nach Buenos Aires begleiten, sondern nach Berlin zurückkehren. Er würde wegen der Verzögerung zu viel vom Partnerprogramm verpassen.

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Geflüchtete Araberin (18) verlässt Bangkok und erhält Asyl in Nordamerika

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