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Hessische Landesbahn wird Nummer eins im RMV

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Zum Fahrplanwechsel im Dezember übernimmt die Hessische Landesbahn die Züge zwischen Wiesbaden, Mainz, Darmstadt und Aschaffenburg. 30 fabrikneue Triebwagen stehen dafür bereit.

WIESBADEN – Die Züge der Hessischen Landesbahn (HLB) sind auf Bahnlinien in ganz Hessen sowie im angrenzenden Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen unterwegs. Zum Fahrplanwechsel im Dezember wächst die gesamte Zugleistung der HLB nochmals auf einen Schlag um über zwölf Prozent

Flotte mit 30 frabrikneuen Zügen ist fast komplett

Die Flotte der 30 fabrikneuen Triebfahrzeuge, die im Bahnbetriebswerk der Hessischen Landesbahn im Wiesbadener Industriepark Kalle-Albert stationiert sind, ist fast komplett. Mit ihnen wird die HLB im Dezember zum Fahrplanwechsel den Zugbetrieb zwischen Wiesbaden – Mainz – Darmstadt – Aschaffenburg aufnehmen. Zeitgleich werden die neuen HLB-Züge auch auf den RMV-Linien RB58 / RE59 zwischen Frankfurt Flughafen / Frankfurt Hbf, Offenbach, Hanau und Aschaffenburg (-Laufach) fahren.

Mit der Übernahme des Zugverkehrs auf den drei RMV-Linien von der DB Regio wird das zu 100 Prozent dem Land Hessen gehörende Eisenbahnverkehrsunternehmen mit einem Schlag um über zwölf Prozent wachsen. Mehr noch: Die HLB verdrängt damit die DB Regio bei den Regionalbahnlinien innerhalb des RMV von Platz eins.

AUF SCHIENEN

Die Hessische Landesbahn ist den Pendlern aus Wiesbaden, Wetzlar, Gießen, Limburg, Frankfurt, im Taunus sowie in Mittel- und Nordhessen seit vielen Jahren keine Unbekannte mehr. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres werden auch die Mainzer die Hessen kennenlernen, da die Hessische Landesbahn (HLB) die Strecke von Wiesbaden über Mainz und Darmstadt nach Aschaffenburg übernimmt.

Züge der Hessischen Landesbahn fahren bereits auf den RMV-Regionalbahn-Linien RB21 (Wiesbaden – Limburg), RB29 (Limburg – Siershahn), RB45 (Limburg – Wetzlar – Gießen – Fulda), RB46 (Gießen – Gelnhausen), RB47 (Friedberg – Wölfersheim), RB48 (Frankfurt – Friedberg – Nidda), RB52 (Fulda – Gersfeld), RB90 (Limburg – Siegen), RB95 (Siegen – Dillenburg), RB98 (Frankfurt – Gießen – Marburg – Kassel) und die Strecke RB99 (Frankfurt – Wetzlar – Siegen).

Ebenso betreibt die HLB den Zugverkehr im Taunus auf der RB11 (Frankfurt-Höchst – Bad Soden), RB12 (Frankfurt Hbf – Königstein), RB15 (Bad Homburg – Usingen – Brandoberndorf), RB16 (Friedrichsdorf – Friedberg). Hinzu kommen Bahnlinien im südlichen Nordrhein-Westfalen sowie über Züge von Tochterunternehmen und Unternehmensbeteiligungen rund um Kassel, in Süd-Niedersachsen sowie in Thüringen.


RMV-Zahlen belegen: Die HLB kommt – durch die 2,75 Millionen km Zugleistungen pro Jahr, die sie auf den drei Linien des sogenannten Untermain-Südhessen-Netzes von der DB Regio übernimmt – ab dem Fahrplanwechsel bei den Regionalbahn-Linien des RMV auf eine Gesamtleistung von insgesamt 11,96 Millionen Zugkilometer.

Die DB Regio rutscht dann mit nur noch 9,844 Millionen Zugkilometern auf Platz zwei ab. Die zusätzlichen 15,1 Millionen Zugkilometer, die die S-Bahnen der DB Regio im Rhein-Main-Gebiet erbringen, werden beim RMV separat geführt.

„Unsere Triebfahrzeuge sind derzeit 21,7 Millionen Kilometer pro Jahr auf Schienen unterwegs. Ab dem Fahrplanwechsel sind es durch die drei neuen Linien, die von unseren Zügen bedient werden, künftig 24,45 Millionen Gesamtkilometer pro Jahr“, teilte HLB-Geschäftsführer Veit Salzmann mit.

Das Unternehmen wird in diesem und den kommenden Jahren den Wachstumskurs fortsetzen. 2017 steigerte die HLB den Umsatz von 197 Millionen Euro auf 203 Millionen Euro. Der Gewinn ist hingegen nach 4,3 Millionen Euro auf ein Plus von 2,3 Millionen Euro im vergangenen Jahr zurückgegangen.

Um das Wachstum meistern zu können, musste das Eisenbahnverkehrsunternehmen viele neue Mitarbeiter einstellen. Waren Ende 2017 noch 1472 Mitarbeiter bei der HLB und ihren Tochterunternehmen angestellt, so sind es derzeit bereits 1650. „Die Rekrutierung von Triebfahrzeugführern und Zugbegleitern läuft planmäßig“, teilt Salzmann mit. „Das gilt ebenfalls für die Besetzung der noch laufenden Ausbildungsgänge.“

Insgesamt sind 24 der 30 benötigten Triebahrzeuge für die drei Linien bereits ausgeliefert. Sie werden derzeit auf einer der künftigen Stammstrecken zwischen Frankfurt, Hanau und Aschaffenburg sowie rund um Gießen getestet. „Bisher läuft der Einsatz stabil zuverlässig und technisch unauffällig“, so der HLB-Chef.

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