Politik

Ex-AfD-Rechtsaußen Poggenburg gründet „Aufbruch deutscher Patrioten“ – das ist sein Ziel

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Nach seinem Austritt will der Ex-Partei- und Fraktionschef der AfD in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, eine neue Partei gründen und glaubt an den Einzug in die Ost-Landtage. Die Reaktion von der AfD kommt umgehend.

Update 13.52 Uhr:

Ex-AfD-Spitzenpolitiker André Poggenburg hält einen Einzug seiner neuen Partei „Aufbruch deutscher Patrioten“ (AdP) bei den ostdeutschen Landtagswahlen für realistisch. Das sagte der 43-Jährige am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Ihm und seinen Mitstreitern sei bewusst, dass jede Neugründung und Abspaltung große Risiken berge. „Aber dass wir die Fünf-Prozent-Hürde im Osten schaffen, davon gehen wir aus.“ Dieses Jahr werden in Brandenburg, Thüringen und Sachsen neue Länderparlamente gewählt.

„Wir sehen uns als vervollständigende Konkurrenz zur AfD, aber nicht als ihr politischer Gegner“, so Poggenburg. Aus seiner Sicht sei denkbar, dass seine alte und seine neue Partei künftig zusammenarbeiteten.

Update 9.52 Uhr: Die AfD-Spitze sieht in den Plänen des aus der Partei ausgetretenen Politikers André Poggenburg für eine neue Gruppierung keine Gefahr. „Poggenburg hat keinerlei Resonanz in der Partei. Ich hoffe nicht und halte es für sehr unwahrscheinlich, dass jemand aus der Bundestagsfraktion ihm in die politische Bedeutungslosigkeit folgen wird“, sagte Partei- und Fraktionschef Alexander Gauland am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Co-Parteivorsitzende Jörg Meuthen erklärte: „Ich wünsche André Poggenburg persönlich alles Gute. Sein neues politisches Projekt ist nach meiner Überzeugung ein aussichtsloses.“ Dass Poggenburg die AfD jetzt verlassen habe, sei mit der „politischen Richtung, die er in jüngster Zeit eingeschlagen hat, das folgerichtige Ende einer Entwicklung“.

Poggenburg-Austritt - Beatrix von Storch: „Das ist eine gute Nachricht“

Update um 9.14 Uhr: Die selbst zum rechten AfD-Flügel zählende Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch hat den Parteiaustritt des ehemaligen AfD-Landeschefs von Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, begrüßt. "Das ist eine gute Nachricht", sagte von Storch am Freitag im ARD-"Morgenmagazin".

Poggenburg war im März vergangenen Jahres nach einer offen ausländerfeindlichen Rede von seinen Ämtern als Landes- und Fraktionschef in Sachsen-Anhalt zurückgetreten. Berichten zufolge drohte ihm jetzt in der AfD nach einem rechtsextremen Tweet eine zweijährige Ämtersperre. Der AfD-Bundesvorstand hatte das Landesschiedsgericht in Sachsen-Anhalt demnach beauftragt, eine solche Sperre zu erwirken. Diese bedarf aber noch der Genehmigung des Landesschiedsgerichts.

Poggenburg hatte in einer Twitter-Nachricht zum Jahreswechsel "den Mitbürgern unserer Volksgemeinschaft ein gesundes, friedliches und patriotisches 2019" gewünscht. Die "deutsche Volksgemeinschaft hat das Erbrecht der friedlichen Koexistenz in Europa", schrieb er weiter. Der Begriff "Volksgemeinschaft" gilt als einer der zentralen Begriffe aus der NS-Zeit und wird von Rechtsextremen genutzt.

Magdeburg – Der ehemalige Partei- und Fraktionschef der AfD in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, hat eine neue Partei mit Namen "Aufbruch deutscher Patrioten – Mitteldeutschland" gegründet. Diese soll im Herbst bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg antreten, wie die Zeitung "Die Welt" (Freitag) berichtete. Am Donnerstag hatte Poggenburg seinen Austritt aus der AfD erklärt.

Poggenburg spricht von Differenzen mit der AfD-Parteiführung in Berlin

Die Differenzen mit der AfD-Parteiführung in Berlin hätten "letztlich ein unüberbrückbares Ausmaß angenommen, sodass ich mich dazu entschieden habe, meinen politischen Kampf für dieses Land außerhalb der AfD weiterführen zu müssen", sagte Poggenburg der "Welt".

Seiner neuen Partei hätten sich noch weitere enttäuschte AfD-Mitglieder angeschlossen. Im Vorstand der neuen Partei sitzen demnach Egbert Ermer und Benjamin Przybylla, die bisher der sächsischen AfD angehörten.

Poggenburg mit engen Kontakten zu Pegida

Poggenburg gehört dem rechten Flügel der AfD an. Er trat im vergangenen März von seinen Ämtern als AfD-Landes- und Fraktionschef in Sachsen-Anhalt zurück. Zuvor hatte er in einer Aschermittwochsrede Mitglieder der Türkischen Gemeinde in Deutschland als "Kümmelhändler" und "Kameltreiber" diffamiert. Berichten zufolge drohte ihm jetzt in der AfD nach einem rechtsextremen Tweet eine zweijährige Ämtersperre. Der AfD-Bundesvorstand hatte das Landesschiedsgericht in Sachsen-Anhalt demnach beauftragt, eine solche Sperre zu erwirken. 

Zuletzt wünschte Poggenburg "den Mitbürgern unserer Volksgemeinschaft ein gesundes, friedliches und patriotisches 2019". Die "deutsche Volksgemeinschaft hat das Erbrecht der friedlichen Koexistenz in Europa", schrieb er weiter. Der Begriff "Volksgemeinschaft" gilt als einer der zentralen Begriffe aus der NS-Zeit und wird von Rechtsextremen genutzt.

Poggenburg und Ermer haben enge Kontakte zu Pegida

In der AfD gab es Berichten zufolge schon länger die Vermutung, dass Poggenburg eine möglichst starke Hausmacht aus der AfD führen und mit der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung vereinigen will. Poggenburg und auch Ermer haben seit längerem enge Kontakte zu Pegida.

AFP

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